Leibniz Universität Hannover ist mit ihrer führenden Rolle in der Quantenforschung wichtiger Teil des Bündnisses „Quantum Valley Lower Saxony“
Mit insgesamt 25 Mio. Euro aus dem „Niedersächsischen Vorab“ unterstützen das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung die Initiative „Quantum Valley Lower Saxony“ (QVLS). Dies entschied heute das Kuratorium der Stiftung auf Vorschlag des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur. Ziel der Initiative ist es, die Potenziale der Partner für einen Entwicklungssprung hin zu einem Quantencomputer auf Basis der Ionenfallentechnologie zu nutzen und gleichzeitig die exzellenten Forschungsprojekte und -kompetenzen an den niedersächsischen Standorten zu bündeln.
Der QVLS-Initiative stehen im kommenden Jahr neun Mio. Euro zur Verfügung. 2022 und 2023 sollen jeweils weitere acht Mio. Euro folgen. Zusätzlich soll die Initiative nationale und europäische Fördermittel einwerben. Mitglieder sind die Leibniz Universität Hannover, die TU Braunschweig sowie die Physikalisch-Technische Bundesanstalt Braunschweig.
Mit der Ionenfallentechnologie nutzen die Forscherinnen und Forscher einen der derzeit vielversprechendsten Ansätze, um skalierbare Quantencomputer zu entwickeln. Die Zusammenführung aller erforderlichen Expertise unter einem Dach – von der Nanotechnologie bis zu Quanten-Algorithmen oder der Herstellung von Ionenfallen-Chips – ist ein überzeugendes Alleinstellungsmerkmal im weltweiten Vergleich. Quantentechnologien versprechen vielfältige Anwendungen mit bisher unerreichter Präzision und Leistung.
Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur und Kuratoriumsvorsitzender: „Wir investieren in Niedersachsen bereits seit mehr als zehn Jahren in die Quantentechnologie. Daher haben wir jetzt mit der Gründung des Quantum Valley Lower Saxony dank der Infrastruktur und der Expertise hervorragende Voraussetzungen in Deutschland, um einen Ionenfallen-Quantencomputer zu bauen und weiter zu entwickeln.“
Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität: „Quantenoptik und Gravitationsphysik sind seit vielen Jahren international sichtbare Forschungsschwerpunkte der Leibniz Universität Hannover. Sie hat auf diesen Gebieten weltweit führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an Bord, die ihre herausragende Expertise in das QVLS-Bündnis einbringen werden. Einen Quantencomputer in so kurzer Zeit bauen zu wollen, ist ein ehrgeiziges Projekt, aber ich bin sicher, dass wir es gemeinsam mit unseren Partnern schaffen können.“
Prof. Dr. Jürgen Mlynek, Gründungsbeauftragter Quantum Valley Lower Saxony und Vorsitzender des Hochschulrats der Leibniz Universität: „Dank der heutigen Entscheidung können nun unsere ambitionierten Pläne in die Umsetzung gehen. Das QVLS ist durch die hohe Dichte an kooperierenden Institutionen und exzellenten Forschern bestens positioniert, innerhalb weniger Jahre Ergebnisse zum Quantencomputing mit weltweiter Relevanz zu liefern.“
Hintergrund: Quantencomputer und Ionenfallen-Technologie
Wie die Grundrecheneinheit Bit bei einem normalen Computer kann auch die Grundrecheneinheit des Quantencomputers ‒ ein Qubit ‒ die Zustände 0 oder 1 annehmen. Anders als bei einem normalen Computer kann ein Qubit jedoch auch alle Zustände dazwischen einnehmen. Deshalb steigt die Information, die ein Quantencomputer speichern und verarbeiten kann, exponentiell mit der Zahl der Qubits. Bei der Ionenfallen-Technologie werden Ionen ‒ geladene Atome ‒ als Grundrecheneinheit des Computers verwendet, ein Ion ist ein Qubit. Mithilfe von elektrischen Feldern werden diese Ionen eingefangen und durch Radiowellen sowie Laserstrahlen kontrolliert. Diese Technik ist einer der vielversprechendsten Ansätze zur Realisierung eines Quantencomputers mit signifikanter Rechenleistung.
Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Mechtild Freiin v. Münchhausen, Pressesprecherin der Leibniz Universität Hannover und Leiterin des Referats für Kommunikation und Marketing, unter Telefon +49 511 762 5342 oder per E-Mail unter vonMuenchhausen@zuv.uni-hannover.de gern zur Verfügung.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
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