Dortmund – Rund jeder zweite Beschäftigte arbeitet während der Corona-Epidemie zumindest gelegentlich von zuhause aus. Das sind rund 20 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2019. Etwa jeder vierte Betrieb hat Homeoffice als konkrete Maßnahme des Arbeitsschutzes ermöglicht. Der neue baua: Bericht kompakt „Arbeit von zuhause in der Corona-Krise: Wie geht es weiter?“, den die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlicht hat, blickt in die Zukunft mobiler Arbeit nach Ende der Epidemie. Danach wollen etwa zwei Drittel der Betriebe auf das vorherige Ausmaß an Arbeit von zuhause zurückzukehren, während knapp jeder fünfte Betrieb diese Arbeitsform ausbauen möchte.
Die Ergebnisse zur Entwicklung mobiler Arbeit stammen aus einer repräsentativen Betriebsbefragung von über 1.500 deutschen Betrieben, die das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gemeinsam durchgeführt haben. Dabei gaben 67 Prozent der Betriebe an, nach Ende der Epidemie Arbeit von zuhause wieder im gleichen Umfang wie vor Beginn durchzuführen. 18 Prozent der befragten Betriebe möchten Telearbeit und Homeoffice nach Ende der Corona-Epidemie weiter ausbauen, während 9 Prozent diese Arbeitsformen verringern möchten.
In welchem Umfang Arbeit von zuhause aus möglich ist, hängt von der Branche und der Betriebsgröße ab. So will mehr als jeder zweite Betrieb mit mindestens 250 Beschäftigten mehr Homeoffice oder Telearbeit ermöglichen. Besonders häufig geben Betriebe aus den Wirtschaftszweigen Verkehr und Lagerei (38 %), Information und Kommunikation sowie Betriebe des verarbeitenden Gewerbes (23 %) an, dass sie die Arbeit von zuhause ausbauen wollen. Zudem haben Betriebe mit bestehenden Regelungen zum Homeoffice oder zur Telearbeit häufiger die Absicht, diese Arbeitsformen auszubauen. Hingegen wollen Betriebe aus dem Baugewerbe (91 %), im Wirtschaftszweig Erziehung und Unterricht (89 %) oder auch im Gesundheits- und Sozialwesen (80 %) eher zum Ausmaß vor der Krise zurückkehren.
Befragt nach Gründen, den Anteil mobiler Arbeit wieder zu verringern, geben diese Unternehmen an, dass sich die Tätigkeiten der Beschäftigten in den Betrieben nicht dafür eignen. Erschwerte Zusammenarbeit und die Unternehmenskultur folgen auf den weiteren Rängen der Begründungen. Einige wollen auch Ungleichbehandlung im Betrieb vermeiden. Betriebe, die die Arbeit von zuhause ausbauen wollen, geben als Gründe mehr Flexibilität und eine verbesserte Work-Life-Balance als Vorteile für ihre Beschäftigten an. Zudem nennen sie eine höhere Attraktivität als Arbeitgeber und reduzierte Fahrtzeiten.
Den baua: Bericht kompakt „Arbeit von zuhause in der Corona-Krise: Wie geht es weiter?“ gibt es im PDF-Format im Internetangebot der BAuA unter http://www.baua.de/dok/8850708.
Forschung für Arbeit und Gesundheit
Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im Chemikalienrecht und bei der Produktsicherheit. An den Standorten Dortmund, Berlin und Dresden sowie in der Außenstelle Chemnitz arbeiten über 700 Beschäftigte.
http://www.baua.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Psychologie, Wirtschaft
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
Deutsch
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