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16.02.2004 11:20

Slowenien in der Beschäftigungspolitik erfolgreich - Schlusslicht Polen

Julia Schormann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Bertelsmann Stiftung vergleicht die Beschäftigungspolitik der osteuropäischen EU-Beitrittsstaaten

    Gütersloh, 16. Januar 2004. Unter den acht osteuropäischen EU-Beitrittsstaaten liegt Slowenien in der Beschäftigungspolitik vorn. In einem Ranking der Bertelsmann Stiftung belegt die einstige jugoslawische Teilrepublik den ersten Platz. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Ungarn und die Tschechische Republik vor Estland, Lettland, Litauen und der Slowakei. Schlusslicht ist mit Polen die größte der untersuchten Volkswirtschaften. "Der Vergleich offenbart erhebliche Unterschiede", sagt Robert Vehrkamp von der Bertelsmann Stiftung. Nicht nur die aktuelle Arbeitsmarktsituation sondern auch die Entwicklung der einzelnen Länder während des Analysezeitraums von 1995 bis 2002 seien sehr heterogen.

    Neben der Arbeitslosenquote und dem Zuwachs an Erwerbstätigen flossen in die Bewertung drei Wirkungsgrößen ein, die in den osteuropäischen Ländern einen entscheidenden Einfluss auf die Arbeitsmarktsituation haben: Rechtsstruktur und Sicherheit der Eigentumsrechte, Korruption sowie Zugang zu wertstabilem Geld. "Ein funktionsfähiges Rechtssystem, eine korruptionsfreie Verwaltung und funktionsfähige Kapitalmärkte sind grundlegende Bedingungen für Marktwirtschaft und Rechtsstaatlichkeit. Sie sind notwendig für ein sich selbst tragendes, dauerhaftes Wirtschaftswachstum", erläutert Robert Vehrkamp: "Die Handlungsempfehlung für die Transformationsstaaten kann daher nur lauten, sich auf die Verbesserung der Rahmenbedingungen im Rechtssystem, der Verwaltung und der Geldpolitik zu konzentrieren."

    Spitzenreiter Slowenien hat eine Arbeitslosenquote von 6,3 Prozent, und auch die Zahl der Erwerbstätigen ist erheblich gestiegen. Bei den Wirkungsgrößen, vor allem in den Bereichen Rechtssystem und Korruption, erreicht das Land ebenfalls hervorragende Werte. Ungarn weist die niedrigste Arbeitslosenquote der acht Länder auf. Eine hohe Inflationsrate (4,8 bis 9,8 Prozent in den Jahren 2000 bis 2002) zeigt aber Ungarns Nachholbedarf in der Geldpolitik.

    Die Tschechische Republik liegt in den Jahren bis 1999 vorn. Dass das Land bis 2002 auf den dritten Platz zurückgefallen ist, erklärt sich besonders durch den Anstieg der Arbeitslosenquote von 4,8 auf 7,2 Prozent. Zudem hat die Tschechische Republik überdurchschnittlich große Korruptions-Probleme. Im Bereich Verfügbarkeit von wertstabilem Geld belegt das Land den Spitzenplatz.

    Für Polens schlechtes Abschneiden gibt es verschiedene Gründe. Zum einen ist die Situation auf dem Arbeitsmarkt katastrophal: Die Arbeitslosenquote lag 2002 bei 19,9 Prozent, und die Zahl der Erwerbstätigen sinkt seit vier Jahren um 1,6 bis 3,9 Prozent jährlich. Das polnische Wirtschaftswachstum kommt nicht über 1,3 Prozent hinaus, und auch bei den Wirkungsgrößen ist das Land schlecht platziert.

    Rückfragen an: Robert Vehrkamp,
    Telefon: 0 75 41 / 39 90 99-10


    Weitere Informationen:

    Hintergrundinformationen unter http://www.bertelsmann-stiftung.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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