Als erste Forschende der Universität Luzern erhält Privatdozentin Dr. Mira Burri eine Förderung des Europäischen Forschungsrats (ERC) in Höhe von 1.6 Mio. Euro gesprochen. Sie untersucht damit die Auswirkungen des zunehmenden Datenverkehrs auf das internationale Handelsrecht.
Das Forschungsprojekt mit dem Titel "Trade Law 4.0" istauf fünf Jahre angelegt. Mira Burri wird dabei von zwei Doktorierenden und einem Postdoc unterstützt.
Überarbeitung des Handelsrechts
Der zunehmende Datenverkehr gilt als wichtigster Motor des modernen Wirtschaftswachstums und von Innovation. Obschon die grenzüberschreitenden Datenflüsse ein junges Phänomen darstellen, generieren sie bereits mehr Wert als der traditionelle Warenhandel. Gleichzeitig fordert dies die Handelspolitik heraus. Es muss in einer Dilemma-Situation die Balance gefunden werden zwischen der Kontrolle von Daten und dem Schutz der Privatsphäre und der nationalen Sicherheit. Darüber hinaus ergeben sich Zuständigkeitsprobleme, sobald Daten ein Land verlassen.
Hier setzt das Forschungsprojekt von Mira Burri an, welches durch einen ERC Consolidator Grant unterstützt wird. Dabei untersuchen die Luzener Forschenden drei miteinander verbundene Bereiche. Mittels einer Anlayse der bestehenden Handelsabkommen soll erforscht werden, welche Auswirkungen der digitale Wandel auf die in- und ausländischen Regulierungen hat. Die Verstärkung des Instrumentariums zur Bewältigung des Regulierungsdilemmas der zunehmenden Datenflüsse bildet den zweiten Forschungsteil. Schliesslich soll im Rahmen des Projekts ein Design für ein globales Handelsrecht erarbeitet werden, das nachhaltig nutzbar ist.
Innovation ermöglichen und Grundrechte schützen
Mira Burri sieht die Förderung als eine Anerkennung ihrer bisherigen wissenschaftlichen Leistungen. Sie zeige ausserdem die zentrale Rolle des globalen Handelsrechts für die Regulierung der datengesteuerten Wirtschaft. "Ich hoffe, dass wir in den nächsten fünf Jahren aktiv dazu beitragen können, das Potenzial und die Grenzen des Handelsrechts als Instrument zu erkennen, um weitere digitale Innovationen zu ermöglichen und gleichzeitig den Schutz der durch die digitale Wirtschaft tangierten Grundrechte zu wahren", so Mira Burri.
Erfolgt soll Motivation für weitere Forschende sein
Die Förderzusprache für das Forschungsprojekt von Mira Burri ist die erste Vergabe des Europäischen Forschungsrats für die Universität Luzern. Prof. Dr. Alexander Trechsel, Prorektor Forschung, erklärt: "Für die Forschung der Universität Luzern bedeutet Dr. Mira Burris ERC Consolidator Grant einen grossen Erfolg." Mira Burri erhalte damit die Möglichkeit, bahnbrechende Forschung auf internationaler Ebene voranzutreiben, so Trechsel. Dieser Erfolg soll andere Forschende motivieren, ihre Projekte in Luzern anzusiedeln und umzusetzen.
Beiträge der ERC Consolidator Grants fördern exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihrer bereits unabhängigen Laufbahn. In diesem Jahr wurden Förderungen von 655 Mio. Euro an 327 Projekte vergeben, darunter 21 aus der Schweiz.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Recht, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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