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10.12.2020 16:39

Leibniz-Preis für Giuseppe Caire: Wissenschaftler der TU Berlin revolutionierte die drahtlose Kommunikation

Stefanie Terp Stabsstelle Kommunikation, Events und Alumni
Technische Universität Berlin

    Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2021 geht an Prof. Giuseppe Caire, Ph.D. Der international hoch anerkannte Forscher leitet das Fachgebiet Theoretische Grundlagen der Kommunikationstechnik an der TU Berlin. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gab am 10. Dezember 2020 die Preisträger*innen des renommiertesten deutschen Forschungsförderpreises bekannt. Er ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert.

    Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis 2021 geht an Prof. Giuseppe Caire, Ph.D. Der international hoch anerkannte Forscher leitet das Fachgebiet Theoretische Grundlagen der Kommunikationstechnik an der TU Berlin. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gab am 10. Dezember 2020 die Preisträger*innen des renommiertesten deutschen Forschungsförderpreises bekannt. Er ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert.

    Die Forschung von Giuseppe Caire zur codierten Modulation und Standards der modernen drahtlosen Kommunikation gilt als bahnbrechend, und er zählt zu den weltweit führenden und meistzitierten Experten auf dem Gebiet der Grundlagen der Nachrichtentechnik und der Informationstheorie. Im Jahr 2014 gelang es der TU Berlin, den Nachrichtentechniker und Informatiker mit einer „Alexander von Humboldt-Professur – Internationaler Preis für Forschung in Deutschland“ aus den USA nach Deutschland zu holen. Im Jahr 2017 konnte Giuseppe Caire einen hochdotierten ERC Advanced Grant vom Europäischen Forschungsrat einwerben.

    Mobilfunk, Bluetooth oder WLAN bestimmt den modernen Alltag. Die Forschung von Giuseppe Caire und seinem Team konzentriert sich auf diese mobile, drahtlose Kommunikation und die Entwicklung von Technologien und Standards für die Handhabung der massiv anwachsenden Datenströme innerhalb der drahtlosen Kommunikation. Die von ihm und seinem Team dafür entwickelten Standards, Protokolle und Systeme sind heute aus der digitalen Kommunikation nicht mehr wegzudenken.

    Ziel dieser Forschung ist es, Internetnutzer*innen datenintensiven ‚Content‘ in einer nahezu beliebig skalierbaren und kosteneffektiven Weise zur Verfügung zu stellen. Letztlich eine Paradigma-Verschiebung von „Gigabits pro Sekunde für einige – hin zu Terabytes pro Monat für alle“. Dazu nutzen er und sein Team neue Erkenntnisse der Netzwerkcodierung und des Caching. Beim Caching handelt es sich um eine ressourcenschonende Möglichkeit der Zwischenspeicherung von Daten an strategischen Stellen im Netzwerk.

    „Wir gratulieren Giuseppe Caire ganz herzlich zu dieser verdienten Auszeichnung und sind glücklich und stolz darauf, einem so herausragenden Forscher eine wissenschaftliche Heimat an der TU Berlin und damit in der Wissenschaftsmetropole Berlin bieten zu können. Giuseppe Caire verbindet in einzigartiger Art und Weise innovative theoretische Grundlagenforschung mit der praktischen Anwendung und ist so ein wesentlicher Garant für die internationale Spitzenstellung unserer Universität auf dem Gebiet der Kommunikationstechnik“, so Prof. Dr. Christian Thomsen, Präsident der TU Berlin. „Aufgrund seiner beeindruckenden wissenschaftlichen Karriere war Giuseppe Caire immer wieder ein Magnet für außergewöhnliche Talente. Mehrere seiner internationalen Doktorand*innen oder Postdoktorand*innen haben inzwischen eigene Professuren inne oder leitende Forschungspositionen in großen, internationalen Unternehmen. Auch das ist ein Ausweis seiner wissenschaftlichen Exzellenz.“

    In ihrer Begründung schreibt die DFG: „Giuseppe Caire erhält den Leibniz-Preis für die Schaffung wesentlicher informationstheoretischer Grundlagen auf dem Gebiet der drahtlosen modernen Kommunikations- und Informationstechnik. Er hat unter anderem die theoretische Basis zur Optimierung von speziellen Modulationsverfahren (Bi-Interleaved Coded Modulation, BICM) entwickelt, die es ermöglichen, Nachrichten eines Senders, die über einen verrauschten Kanal laufen, beim Empfänger fast fehlerfrei zu dekodieren. Diese Verfahren sind heute Standard in der drahtlosen Kommunikation. Seine jüngsten Arbeiten zu verteilten Cachingsystemen, bei denen Informationen an mehreren örtlich voneinander getrennten Stellen gespeichert werden, haben vollkommen neue informationstheoretische Ergebnisse hervorgebracht. Auch der Technologietransfer ist Caire ein Anliegen: So gründete er unter anderem SpaceMUX mit, ein Silicon-Valley-Startup, das Technologien für drahtlose Netzwerke in Unternehmen entwickelte.“

    Giuseppe Caire, der 1965 in Italien geboren wurde, promovierte 1994 an der Politecnico di Torino und wurde danach Forschungsmitarbeiter bei der European Space Agency ESTEC in den Niederlanden, bis er 1995 als Assistant Professor zurück nach Turin ging. 1997 bis 1998 war er Associate Professor an der Universität Parma und wechselte im selben Jahr als Forschungsstipendiat an die Princeton University, USA. Von 1998 bis 2005 war er Full Professor in Sophia Antipolis, Frankreich. Bis 2014 hatte er eine Professur an der University of Southern California, Los Angeles, USA, inne. Im April 2014 wechselte auf eine Alexander von Humboldt-Professur an die TU Berlin.

    Pressefoto: https://www.tu.berlin/go15226/

    Weiterführende Informationen:
    Stefanie Terp
    Pressesprecherin der TU Berlin
    Tel.: 0172 314 6639
    E-Mail: steffi.terp@tu-berlin.de

    Prof. Giuseppe Caire, Ph.D.
    TU Berlin
    Fachgebiet Theoretische Grundlagen der Kommunikationstechnik
    Tel.: 030 314-29668
    E-Mail: caire@tu-berlin.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Personalia
    Deutsch


     

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