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11.12.2020 14:10

Medizin und die Zeitstruktur guten Lebens – Universitätsmedizin Göttingen federführend in neuer DFG-Forschungsgruppe

Stefan Weller Stabsstelle Unternehmenskommunikation, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsmedizin Göttingen - Georg-August-Universität

    Praktiken der modernen Medizin beeinflussen unser Leben. Sie können Leben verlängern und gewohnte Zeitstrukturen in Frage stellen. Welche Chancen und Risiken für ein gutes Leben in der Zeit daraus resultieren, untersucht die von der DFG neu eingerichtete Forschungsgruppe 5022 „Medizin und die Zeitstruktur guten Lebens“. Koordiniert von Prof. Dr. Claudia Wiesemann Direktorin des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin an der UMG. DFG fördert die Forschungsgruppe für vier Jahre mit etwa 3 Mio. Euro.

    (umg) Vorstellungen guten Lebens geben lebenspraktische Orientierung – auch im Zusammenhang mit der Medizin. Welche Rolle Vorstellungen von Zeitlichkeit bzw. Zeitstrukturen dabei spielen, ist jedoch kaum erforscht. Mit dieser vielschichtigen Fragestellung befasst sich die neu eingerichtete DFG-Forschungsgruppe „Medizin und die Zeitstruktur“ (FOR 5022) aus interdisziplinärer Perspektive. Dazu bündelt sie die Expertise von Wissenschaftler*innen aus Philosophie, Medizinethik, Medizin, Neuerer Literatur- und Medienwissenschaft sowie Soziologie/Sozialpsychologie in acht Teilprojekten. Beteiligt sind neben der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) und der Universität Göttingen die Humboldt-Universität zu Berlin, die Goethe-Universität Frankfurt und die Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Koordiniert wird die Forschungs-gruppe von Prof. Dr. Claudia Wiesemann, Direktorin des Instituts für Ethik und Ge-schichte der Medizin der Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Vorhaben für vier Jahre mit insgesamt etwa 3 Mio. Euro. Die Forschungsgruppe nimmt voraussichtlich im April 2021 ihre Arbeit auf.

    „Ziel des Forschungsvorhabens ist es, eine lebenszeitübergreifende Perspektive auf in der Medizin bisher fachlich gesondert behandelte Lebensphasen und Altersstufen zu entwickeln. Damit soll eine interdisziplinäre Lebensverlaufs-Forschung in Gesundheitswesen und Ethik begründet werden. Dies verspricht wertvolle Impulse für die medizinische und pflegerische Praxis“, sagt Prof. Dr. Claudia Wiesemann, Koordinatorin der DFG-Forschungsgruppe 5022.

    Die Forschungsgruppe geht beispielhaft von drei medizinischen Anwendungsfeldern in verschiedenen Lebensphasen und Altersstufen aus: der Behandlung von chronisch herzkranken Menschen im jungen und mittleren Erwachsenenalter, der Fortpflanzungsmedizin im mittleren Lebensalter sowie der Gesundheitsversorgung älterer und hochaltriger Menschen. Sie untersucht, wie normative Vorstellungen von Endlichkeit und Unumkehrbarkeit (Irreversibilität), von angemessenen Stadien und Übergängen im Leben sowie von individueller Lebensgeschichte die Nutzung medizinischer Technologien beeinflussen. Dazu wird auch die Aufbereitung dieser Themen in popkulturellen Erzählweisen, wie in Film und Fernsehen, einbezogen.

    Beteiligte Einrichtungen mit Teilprojektleitung:

    Prof. Dr. Claudia Wiesemann, Institut für Ethik und Geschichte der Medizin, Universitätsmedizin Göttingen;
    Prof. Dr. Christoph Herrmann-Lingen, Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätsmedizin Göttingen;
    Prof. Dr. Eva Hummers, Dr. Evelyn Kleinert, beide Institut für Allgemeinmedizin, Universitätsmedizin Göttingen;
    Prof. Dr. Holmer Steinfath, Professur für Philosophie mit Schwerpunkt Praktische Philosophie, Universität Göttingen;
    Prof. Dr. Vera King, Professorin für Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie, Institut für Soziologie, Goethe-Universität Frankfurt und Sigmund-Freud-Institut;
    Prof. Dr. Mark Schweda, Abteilung für Ethik in der Medizin, Universität Oldenburg;
    Prof. Dr. Claudia Stockinger, Dr. Christian Hißnauer, Institut für deutsche Literatur, Humboldt-Universität zu Berlin.

    WEITERE INFORMATIONEN
    Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
    Institut für Ethik und Geschichte der Medizin
    Prof. Dr. Claudia Wiesemann
    Humboldtallee 36, D-37073 Göttingen
    Telefon 0551 / 39-9006
    E-Mail: cwiesem@gwdg.de
    https://egmed.uni-goettingen.de/de/forschung/medizin-und-die-zeitstruktur-guten-...


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität
    Institut für Ethik und Geschichte der Medizin
    Prof. Dr. Claudia Wiesemann
    Humboldtallee 36, D-37073 Göttingen
    Telefon 0551 / 39-9006
    E-Mail: cwiesem@gwdg.de
    https://egmed.uni-goettingen.de/de/forschung/medizin-und-die-zeitstruktur-guten-...


    Bilder

    Prof. Dr. Claudia Wiesemann, Direktorin des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin, UMG, koordiniert die neu eingerichtete DFG Forschungsgruppe FOR 5022
    Prof. Dr. Claudia Wiesemann, Direktorin des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin, UMG, koo ...
    Foto: Holger Hollemann


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Philosophie / Ethik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Claudia Wiesemann, Direktorin des Instituts für Ethik und Geschichte der Medizin, UMG, koordiniert die neu eingerichtete DFG Forschungsgruppe FOR 5022


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