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15.12.2020 13:51

Weiterbildung im Hochschulsystem fest verankern

Rebekka Kötting Pressestelle
Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK)

    Bund-Länder-Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ etabliert 376 neue Weiterbildungsangebote für Berufstätige mit und ohne Abitur

    Zum Jahresende läuft der Bund-Länder-Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ aus. In den vergangenen neun Jahren wurden 101 Hochschulen gefördert, die in Kooperation mit Forschungs- und Bildungseinrichtungen, Unternehmen und Verbänden Weiterbildungsangebote vor allem für Beschäftigte und beruflich Qualifizierte entwickelt haben. Bund und Länder hatten sich im Jahr 2010 innerhalb der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) auf den Wettbewerb verständigt, um weiterbildende Studienangebote auszubauen und damit neue Zielgruppen zu erreichen. Zur Finanzierung von zwei Wettbewerbsrunden stellte der Bund in den vergangenen neun Jahren 250 Millionen Euro zur Verfügung, die Länder sorgen für die Nachhaltigkeit der Ergebnisse.

    Die Vorsitzende der GWK, Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, erklärt dazu: „Das Innovationsland Deutschland ist in aller Welt hoch angesehen. Unser Erfolgsrezept fußt auf dem Können der Menschen in unserem Land, die durch exzellente Rahmenbedingungen in der beruflichen und akademischen Bildung ihren Weg gehen. Akademische und berufliche Bildung sind gleichwertig und ergänzen einander. Wir haben in den zurückliegenden neun Jahren eine wissenschaftliche Weiterbildungskultur in Deutschland etabliert, von der Berufstätige sämtlicher Bildungswege profitieren. Angesichts des digitalen Wandels wird lebensbegleitendes Lernen immer wichtiger. Wir müssen unsere Kompetenzen in allen Lebensphasen weiterentwickeln. Ich freue mich, dass sich die Hochschulen dieser wichtigen Aufgabe mit solch großem Engagement stellen und attraktive Weiterbildungsmöglichkeiten für Berufstätige schaffen.“

    Der stellvertretende Vorsitzende der GWK, Prof. Dr. Konrad Wolf, Minister für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz, führt weiter aus: „Der Bund-Länder-Wettbewerb ‚Aufstieg durch Bildung: offene Hochschule‘ zeigt, wie berufliche und akademische Bildung noch enger verzahnt werden können. Er hat eine Brücke zwischen neuem Wissen und der Praxis entstehen lassen und damit einen wesentlichen Beitrag für die Wahrnehmung und Leistungsfähigkeit wissenschaftlicher Weiterbildung in Deutschland geleistet. Zudem hat der Wettbewerb die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung gefördert und somit zu einem chancengerechteren Bildungssystem beigetragen. Besonders die im Rahmen des Wettbewerbs etablierten berufsbezogenen Studienangebote eröffnen auch Berufstätigen ohne Abitur Aufstiegswege in die akademische Bildung. Ich bin zuversichtlich, dass die Hochschulen ihre durch den Wettbewerb beförderte Öffnung für Menschen mit verschiedenen Bildungsbiographien engagiert fortführen.“

    Hintergrund:

    Der Bund-Länder-Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ hat seit 2011 an 101 Hochschulen bisher insgesamt 376 wissenschaftliche Weiterbildungsangebote in einer Vielzahl von Disziplinen von Umweltwissenschaften über Gesundheitsmanagement bis zu Wirtschaftswissenschaften etabliert.

    Mit dem Wettbewerb wurden bundesweit hochschulische Weiterbildungsangebote für unterschiedliche Zielgruppen, insbesondere für Berufstätige, Personen mit Familienpflichten sowie Berufsrückkehrerinnen und -rückkehrer, nachhaltig entwickelt, beforscht, exemplarisch erprobt und evaluiert. Damit wurde ein Beitrag hin zu einer offenen Hochschule mit Weiterbildungsmöglichkeiten für unterschiedliche Bedarfe geleistet. Zudem wurden Hochschulen und Unternehmen neu vernetzt und Strukturen geschaffen, die vielfach dauerhaft den wachsenden Bedarf an wissenschaftlicher Weiterbildung decken können. Etwa jede vierte deutsche Hochschule wurde mit dem Bund-Länder-Wettbewerb „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ erreicht.

    Diese Angebote stehen nun Berufstätigen mit und ohne Abitur für ihre Weiterbildung zur Verfügung. Die parallel dazu weiterentwickelten Anrechnungsmöglichkeiten von beruflichen Kompetenzen auf diese Angebote tragen zudem dazu bei, die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung zu erleichtern.

    Ab sofort können sich Interessierte über die Website https://wettbewerb-offene-hochschulen.pageflow.io/bmbf in einer transmedialen, interaktiven Reportage („Scrollytelling“) über die Ergebnisse des Wettbewerbs und den Weg dieser erfolgreichen Bund-Länder-Kooperation informieren. Auf einem virtuellen Marktplatz werden die Angebote und ihre Wirkung auf die deutsche Hochschullandschaft dargestellt.

    Die zielgruppenspezifisch und nachfrageorientiert ausgerichteten Weiterbildungsangebote reichen von mehrjährigen Studiengängen bis hin zu kürzeren Formaten, wie Zertifikatsangeboten, und sind geprägt durch digitales Lernen und Lehren. Das hat sich in der Pandemie als Vorteil erwiesen und kommt auch der grundständigen Lehre zugute.

    Auch die über 7.000 zugänglichen Veröffentlichungen, die aus den Forschungs- und Entwicklungsarbeiten der geförderten 77 Projekte (53 Einzel- und 24 Verbundprojekte) sowie der wissenschaftlichen Begleitung hervorgegangen sind, werden dem Bereich der wissenschaftlichen Weiterbildung, auch außerhalb der geförderten Projekte, einen weiteren Schub geben. Es stehen wissenschaftliche Beiträge und Publikationen sowie Lern-/Lehrmaterialien, aber auch Organisationspapiere wie Beratungskonzepte, Prüfungsordnungen und Arbeitshilfen interessierten Hochschulen zur eigenen Profilierung und Weiterentwicklung zu Verfügung.

    Weitere Informationen
    https://wettbewerb-offene-hochschulen.pageflow.io/bmbf

    http://www.wettbewerb-offene-hochschulen-bmbf.de

    https://de.offene-hochschulen.de/themen/376-wissenschaftliche-weiterbildungsange...


    Bilder

    Anhang
    attachment icon PM_15_20.pdf

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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