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17.12.2020 09:18

Forschung: Die Formel für ein perfektes Weihnachtsfest

Michael Brauns Pressestelle
Universität der Bundeswehr München

    Weihnachten 2020 wird anders. Forscher der Universität der Bundeswehr München haben drei Jahre lang insgesamt mehr als 2700 Personen befragt und daraus abgeleitet, wie ein perfektes Weihnachtsfest gelingt. Für 2020 gelten ein paar besondere Tipps und Tricks – und es sieht alles danach aus, als würde dieses Weihnachtsfest besonders schön werden.

    Weihnachtsstimmung: Ambiente, Erwartungen und Optimismus
    Dass bei 44% der Deutschen zu wenig Weihnachtsstimmung aufkommt, ist dieses Jahr nicht verwunderlich. Schließlich vermissen 72% die allseits beliebten Weihnachtsmärkte und 54% gemeinsam Weihnachtsessen in Restaurants. Auch private und berufliche Weihnachtsfeiern – eine „Hassliebe der Deutschen“ – finden nicht statt und werden von jeweils 29% der Menschen vermisst. Während man sich die letzten Jahre oft über „zu viele“ von ihnen beschwerte, fehlen sie uns dieses Jahr. Mit ein paar Tricks kann man aber auch ohne Weihnachtsmärkte und Feiern die Weihnachtsstimmung nach Hause holen – gut ist, wer zu den 67% der Optimisten gehört, die das Beste aus Weihnachten 2020 machen möchten. „Weihnachtsstimmung kommt auf, wenn man idealerweise alle Sinne entsprechend stimuliert“, so Prof. Philipp Rauschnabel. Glühwein im Garten oder auf dem Balkon, ein paar Kerzen oder Fackeln, Süßes, Räucherkerzchen, Deko und Weihnachtsmusik können in Kombination schnell das Weihnachtsfeeling aufkommen lassen. Besonders gut wirken nostalgische Gefühle. Also: Weihnachtslieder von der Schallplatte und nicht via Spotify!

    Bei der Musik ist aber Vorsicht geboten. Lieder wie „in der Weihnachtsbäckerei“ (39%) oder „Last Christmas“ (47%) sind zwar bei vielem Menschen beliebt – aber werden eben auch von sehr vielen (beide 33%) Menschen als nervig empfunden. Mit Chris Rea – Driving Home for Christmas ist man auf Nummer sicher. Kaum jemand ist davon genervt und 42% mögen es. Ähnlich gut schneiden „Wonderful Dreams“ (Melanie Thornton), „All I want for Christmas” (Mariah Caray) oder “Merry Christmas Everyone” (Shakin Stevens) ab.

    Heilig Abend: Geschenke, Kirche?
    Letztes Jahr gaben knapp 40% der Befragten an, (vielleicht) an Heilig Abend in die Kirche zu gehen. Dieses Jahr haben die Forscher gefragt, wer letztes Jahr tatsächlich in der Kirche war – es waren nur 28%. Also 12 Prozentpunkte weniger. Dieses Jahr wird alles anders. Von den Weihnachtsgottesdienstbesuchern 2019 sagen übrigens ebenfalls 28%, dass sie dieses Jahr einen Gottesdienst streamen möchten. 21% verzichten dieses Jahr komplett darauf. Wer also genug von Videokonferenzen hat und lieber zu Hause bleiben möchte, wird damit nicht alleine sein. Ein schlechtes Gewissen zu haben, dass sich Freunde und Verwandte einsam fühlen, ist statistisch ebenfalls unbegründet: nur 5% der Menschen haben Angst davor, alleine zu sein – bei den über 55-Jährigen sogar noch weniger. „Die Ergebnisse zeigen, dass es keinen Grund für Pessimismus gibt! Die Weichen sind auf ein stressfreies Weihnachtsfest gestellt“, so die Studienverfasser.

    Über Geschenke Gedanken machen
    Auch bei Geschenken sollte man seine bisherigen Praktiken hinterfragen. Die Ergebnisse der Weihnachtsforscher zeigen klar: Menschen schenken lieber, als dass sie beschenkt werden. Wunschlisten sind daher kein Erfolgsgarant für Freude und sollten daher nicht als primäre Informationsquelle für die Geschenkplanung dienen. Geldgeschenke landen darauf zwar v.a. bei jungen Menschen sehr oft (bei 70% bei den unter 27-Jährigen), aber dieser Trend ist rückläufig (2019: 75%). Die Wirkung von Geld verpufft schnell. Persönliche und/oder ausgefallene Geschenke, die mit der schenkenden Person in Verbindung gebracht werden, kommen besser an. 59% stimmen der Aussage zu, dass sie sich über ein Geschenk besonders freuen, wenn sie merken, dass sich die schenkende Person darüber viel Gedanken gemacht hat. Wer begeistern möchte, sollte daher auf Geldgeschenke verzichten oder diese zumindest um eine nicht-monetäre Komponente erweitern. Gemeinsame Ausflüge und Erlebnisse, Selbstgemachtes oder Bücher kommen meist gut an!

    Weihnachtsmann oder Christkind?
    A propos: Wer bringt eigentlich die Geschenke? Auch hier unterscheiden sich die Geister. Im Norden und Osten nennen mehr als 80% der Befragten den Weihnachtsmann als Geschenkebringer. Im Süden und Westen erwarten mehr als 60% hingegen das Christkind. Wer also an Kinder in anderen Regionen verschenkt, sollte aufpassen, wie man das kommuniziert. Übrigens: Menschen schreiben dem Christkind und dem Weihnachtsmann ähnliche Persönlichkeitseigenschaften zu, das Christkind ist allerdings eher etwas introvertierter. Beim Alter dieser Symbolfiguren betrachten die meisten Menschen den Weihnachtsmann als einen Mann über 50; beim Christkind sind sich die Menschen weniger einig – vom Säuglingsalter bis ins hohe Alter gibt es verschiedene Personas. 51% betrachten das Christkind als eine weibliche Figur, für 25% ist „es“ männlich und weitere 24% betrachten das Christkind als eine Person ohne Geschlecht.

    Über die Studie
    Seit 2018 führt die Universität der Bundeswehr München unter der Leitung von Prof. Philipp Rauschnabel die Weihnachtsstudie durch. In dieser werden Wünsche, Geschenke und Erfolgsfaktoren für Weihnachten erforscht. Dieses Jahr wurden 1.137 Personen befragt, repräsentativ quotiert nach Alter, Geschlecht und Region.

    Universität der Bundeswehr München
    Michael Brauns
    Pressesprecher
    Werner Heisenberg Weg 39
    85577 Neubiberg
    Tel.: 089/6004-2004
    Fax: 089/6004-2009


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Verfasser der Studie:
    Prof. Dr. Philipp A. Rauschnabel
    Professur für Digitales Marketing und Medieninnovation
    Fakultät für Betriebswirtschaft
    Universität der Bundeswehr München
    E-Mail: philipp.rauschnabel@unibw.de
    Tel.: 089 6004 3374


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medien- und Kommunikationswissenschaften
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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