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21.12.2020 10:47

Virtuelles Lehrangebot „Global Classroom“ vernetzt Studierende aus drei Kontinenten im Fach Pharmazie

Gerhild Sieber Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Mit ihrem Digitalisierungsprojekt „Global Classroom“ hat die Arbeitsgruppe „Bioorganische Chemie“ von Prof Claus Jacob internationale Studierende aus sechs Ländern in Europa, Afrika und Asien zusammengebracht: Zeitgleich und interaktiv nahmen sie mehrere Monate lang an Vorlesungen, Seminaren und Tutorien teil. Das Pilotprojekt wird vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) gefördert.

    Universitäre Lehre ist heutzutage durch vielfältige Austauschprogramme weltweit vernetzt. Doch die Ausbreitung des Corona-Virus setzte dem im Frühjahr 2020 ein jähes Ende: „Durch die Pandemie mit ihren Reiseverboten und dem Aussetzen von Erasmus-Besuchen waren unsere Auslandskontakte plötzlich eingefroren“, erzählt Claus Jacob, Professor für Bioorganische Chemie an der Universität des Saarlandes. Im Sommer hat er daher gemeinsam mit seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Yaman Abdin und dem Postdoktoranden Jawad Nasim eine virtuelle Mobilität für die internationalen Partner aufgebaut: die Online-Lehrplattform „Global Classroom“.

    Über sie hielt Claus Jacob ab dem 24. September wöchentlich zwei Online-Vorlesungen, nämlich „Geschichte und Wissenschaftstheorie der Chemie“ sowie „Reaktionskinetik“. „Die vier Stunden Vorlesung pro Woche fanden an allen Partnerunis zeitgleich und interaktiv statt. An ihnen nahmen Studierende aus sechs verschieden Ländern, drei Kontinenten und ganz unterschiedlichen Zeitzonen teil“, betont der Professor. Darüber hinaus organisierten seine Mitarbeiter Seminare, Tutorien und interaktive Chats mit den Studierenden.

    Das Projekt endete in der Woche vor Weihnachten mit den letzten mündlichen Prüfungen, für die die Teilnehmer ein Zertifikat erhielten. „Bis zuletzt hatten wir 57 aktive Teilnehmer von Partneruniversitäten aus sechs Ländern: Syrien, Georgien, Moldawien, der Ukraine, Ghana und Nordmazedonien – also meist Länder, wo man normalerweise nicht so leicht hinkommt“, berichtet Claus Jacob.

    Ziel sei es auch gewesen, Studierende verschiedener Nationalitäten miteinander zu vernetzen: „Beispielsweise haben wir Vorträge von jeweils zwei Studierenden aus verschiedenen Ländern erarbeiten und präsentieren lassen, so konnten sie sich besser kennenlernen“, erläutert Yaman Abdin. Alles in allem sei das sogar um einiges intensiver gewesen als in normalen Präsenzveranstaltungen. Was Claus Jacob überraschte, war der „ungeheure Enthusiasmus“ aus den Ländern. „Wir hatten durchweg nur sehr gute Leute – das war für mich eine große Überraschung und Belohnung.“ In ihrem Feedback hätten sich die Teilnehmer Folge-Kurse gewünscht, beispielsweise zu weiteren Chemie-Themen und neuen Technologien und Methoden in der Pharmazie und Medizin.

    „Die Idee, unsere Uni ins Ausland zu exportieren, war eigentlich schon älter. Corona hat das plötzlich sehr schnell möglich gemacht – dank des großen Engagements von vielen Akteuren der Universität“, sagt Professor Jacob. Inzwischen wurde das Projekt als „best practice“ im Internationalisierungsausschuss der Universität vorgestellt. Es könnte als Vorlage für ein globales oder auch europäisches „Klassenzimmer“ mit Beteiligung aller interessierten Fakultäten der Universität dienen.

    Das Digitalisierungsprojekt „Global Classroom“ wird vom Programm „Ostpartnerschaften“ des DAAD gefördert. Es führt mit Schwerpunkt Osteuropa alle internationalen Partner der Arbeitsgruppe von Prof. Claus Jacob zusammen und bietet Lehre, die an den Partnerhochschulen anerkannt werden kann.

    Fragen beantwortet:
    Prof. Dr. Claus Jacob
    Fachrichtung Pharmazie
    Professur für Bioorganische Chemie
    Tel.: 0681 302-3129
    E-Mail: c.jacob(at)mx.uni-saarland.de
    http://www.uni-saarland.de/lehrstuhl/jacob
    http://www.academiacs.eu


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie
    regional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

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