• Von den 100 besten Ideen Deutschlands, stammen zwei aus der Hochschule Heilbronn
• Stifterverband „Wirkung hoch 100“ hat nach den 100 besten Ideen für Bildung,
Wissenschaft und Innovation der Zukunft gesucht
• Die Hochschule Heilbronn gewinnt mit „MEXLE 2020“ und „Afrikanisches Dorf“
Heilbronn, Dezember 2020. Innovativ und für alle zugänglich – das beschreibt die frischgekürten Sieger-Projekte der Hochschule Heilbronn (HHN) wohl am besten. Der Stifterverband „Wirkung hoch 100“ hat nach den 100 besten Ideen Deutschlands für Bildung, Wissenschaft und Innovation der Zukunft gesucht – Die HHN gewinnt mit ihren beiden Projekten „MEXLE2020“ und „Afrikanisches Dorf“ zweifach.
„MEXLE 2020“: Experimentierkasten für MINT-Interessierte Kids
MEXLE steht für Multimodale Experimentier- und Lernumgebung und richtet sich an alle MINT-Interessierten ab einem Alter von etwa 15 Jahren. Spielerisch und praxisnah sollen diese im Lernen unterstützt und moviert werden. „MEXLE 2020 ist quasi ein entstaubter Experimentierbaukasten quer durch die MINT-Fächer. Er besteht aus elektronischen- und mechanischen Modulen, Software sowie Lern- und Basteleinheiten. Er soll Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik begreifbar machen“, erklärt Projektleiter Professor Tim Fischer.
Er lehrt an der HHN im Studiengang Mechatronik und Robotik. Gemeinsam mit den Studierenden des Studiengangs entwickelt er die Hardware, die zwar vergleichbar mit spielerischen Experimentierkästen sei, aber die Neugierde mit industrienahen Konzepten verbinden soll: „Seit zweieinhalb Jahren arbeite ich, gemeinsam mit meinen Drittsemestlern und meinem Kollegen Professor Gerhard Gruhler an der Umsetzung dieses “Lab-in-a-Box“ – also diesem mobilen Labor für jedermann.“
Spaß an komplexer Logik fördern – Für alle Kinder
Das MEXLE 2020 ist für Professor Fischer mehr als nur ein Elektro-Koffer, um MINT-Fächer greifbarer zu machen. „MEXLE 2020 soll für alle zugänglich sein – auch für diejenigen, die sich MEXLE 2020 nicht als Hardware leisten können. Jugendliche und Erwachsene entwickeln Ihr Interesse an der umgebenen Technik erst nach und nach. Das MEXLE 2020 soll es ermöglichen, dass aus dem Interesse Erfahrungen werden, egal wie es um die Finanzen der Personen bzw. des Elternhauses steht. „Darum ist unser Ziel, dass sich MEXLE 2020 zum kostenlosen Open-Source Lern-System weiterentwickelt.“
Als Kosten für ein MEXLE-Lab-in-a-Box sind derzeit ca. 50 Euro geplant.
So läuft das Lernen mit MEXLE 2020
Ziel vom MEXLE 2020-System ist, dass damit eigene Projekte umgesetzt werden können. Ähnlich dem Bauklötzchen-Klassiker gibt es eine Grundplatte.
Im Fall von MEXLE 2020 stellt diese aber für weitere Module nicht nur die mechanische Grundlage, sondern auch die Verbindung zur Stromversorgung und Kommunikation zur anderen Modulen dar.
Die vorhandenen Module: Controller, Sensoren, Aktoren sowie Programme und Lernmaterialien, ermöglichen einen schnellen Aufbau, wie zum Beispiel von kleinen Fahrzeugen. Wegen der Open Source-Philosophie können Interessierte die vorhandenen Module weiterentwickeln. Dies betrifft nicht nur die Elektronik, sondern auch Programme, Projekte und Lernmaterialien.
„Wir wollen eine Plattform schaffen, um solche weiterentwickelte Module auch anderen bereitzustellen“ sagt Fischer.
Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf – Projekt „Afrikanisches Dorf“
Für die Erziehung eines Menschen benötigt man ein ganzes Dorf – entgegen diesem afrikanischen Sprichwort konzentriert sich die formelle Bildung auf wenige Organisationen mit klar vorgegebenen Strukturen, in denen Vielfalt und Eigenverantwortlichkeit oft auf der Strecke bleiben. Monistische Bildungssysteme, die also einem einzigen Grundprinzip folgen, sind anfällig für Ausfälle, Fehler und negieren die Vielfalt von Menschen und ihrer Entwicklung. Genau hier setzt das Projekt „Afrikanisches Dorf“ der beiden HHN-Professorinnen Nicole Ondrusch und Bettina Merlin an.
Die Vision: Ein Hochschulsystem, das durch individuelle Lernzielorientierung geprägt ist, auf Interdisziplinarität setzt und entsprechend einem afrikanischen Dorf durch die Zusammenarbeit verschiedener Bildungsanbieter auch unterschiedlichste Lernerfahrungen ermöglicht. In Zukunft sollen Studierende der HHN also entsprechend ihrer eigenen Lernbedürfnisse verschiedene Kurse besuchen können und aus der gewählten Kombination im Laufe der Zeit einen Abschluss erwerben.
Start mit dem ersten interdisziplinären Master „Entrepreneurship“
Mit dem ersten interdisziplinären Master „Entrepreneurship“ macht sich die HHN in diese Richtung auf den Weg. „Wir lassen Studierende aller Fachrichtungen zu und schaffen ein ‘afrikanisches Dorf‘, in dem sich unsere Studierenden entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse weiterbilden und entwickeln können“, erklärt Professorin Bettina Merlin. Sie lehrt an der Fakultät International Business und ist neben Professorin Nicole Ondrusch, aus dem Studiengang Software Engineering, eine der Initiator*innen dieses Projektes. Professorin Ondrusch sagt ergänzend: „Gemeinsam mit vier Fakultäten und verschiedenen externen Partnern stellen wir Vielfalt im Lernangebot und in Lernmethoden bereit, als Beispiel für unser Verständnis davon, wie Bildung 2030 aussehen soll – kooperativ, partizipativ, vielfältig, lernzielorientiert und offen.“
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Hochschule Heilbronn – Kompetenz in Technik, Wirtschaft und Informatik
Mit ca. 8.200 Studierenden ist die Hochschule Heilbronn eine der größten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg. Ihr Kompetenz-Schwerpunkt liegt auf den Bereichen Technik, Wirtschaft und Informatik. An vier Standorten in Heilbronn, Heilbronn-Sontheim, Künzelsau und Schwäbisch Hall bietet die Hochschule mehr als 50 Bachelor- und Masterstudiengänge an. Die Hochschule pflegt enge Kooperationen mit Unternehmen aus der Region und ist dadurch in Lehre, Forschung und Praxis gut vernetzt.
Pressekontakt Hochschule Heilbronn: Vanessa Offermann,
Bildungscampus 14, 74076 Heilbronn, Telefon: 07131-504-553,
E-Mail: vanessa.offermann@hs-heilbronn.de, Internet: http://www.hs-heilbronn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Elektrotechnik, Gesellschaft, Informationstechnik, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungsprojekte, Studium und Lehre
Deutsch
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