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18.02.2004 11:53

Wie wollen wir wohnen mit 80? - Nicht allein und nicht im Heim!

Klaus Großjohann Pressesprecherin
Kuratorium Deutsche Altershilfe - Wilhelmine Lübke Stiftung e. V.

    Hannover/ KDA - 18. Februar 2004 - "Wollen Sie in einem Mehrbettzimmer leben? Wollen Sie ständig wechselnde Bezugspersonen haben? Wollen Sie einen durch Heimroutinen bestimmten Alltag? Und das noch mit 80 Jahren? Es wird wohl kaum jemanden geben, der auf diese Fragen mit "Ja" antwortet. Inzwischen gibt es auch Wohnformen in Deutschland, die zu diesen Fragen eine Alternative bieten: Die annähernd 200 betreuten Wohngemeinschaften gehören dazu", erklärte Klaus Großjohann, Geschäftsführer des KDA, auf der Pressekonferenz der Fachmesse mit Kongress "Altenpflege 2004" in Hannover. "Sie bieten eine selbstbestimmte und sichere Umgebung mit zusätzlichen Pflege- und Versorgungsangeboten für alte Menschen - und damit im Prinzip eine gute Alternative zu stationären Einrichtungen."
    In diesen betreuten Wohngemeinschaften leben lediglich vier bis acht Bewohner zusammen und werden im Rahmen der ambulanten Versorgung betreut. Normalität mit Betreuung wird gelebt, Gemeinschaft ersetzt die Einsamkeit und Einzelzimmer gewähren die Individualität. "Ein großes Problem besteht darin, dass diese Wohnformen in den Kommunen leider noch zu wenig bekannt und verbreitet sind. Deshalb müssen die finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingen, aber auch die Beratung für die Initiatoren solcher Projekte gesichert und verbessert werden", forderte Großjohann.
    Ein weiterer wichtiger Baustein zukünftiger Wohnformen sind die quartiersbezogenen Wohnkonzepte, in denen betreute Wohngemeinschaften lediglich ein Bestandteil eines umfassenderen Konzepts darstellen: "Es geht hier um die kleinräumige Vernetzung von Betreuungs- und Wohnstrukturen im Quartier, also in dem Viertel, in dem viele alte Menschen schon seit Jahren leben", ergänzt Birgit Ottensmeier von der Bertelsmann Stiftung. Auch hier sei es sehr wichtig, dass die Kommunen die Projekte unterstützen. Denn viele dieser Wohnkonzepte seien ansonsten oft zum Scheitern verurteilt.

    Gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung setzt sich das KDA dafür ein, diese für viele noch neuen Wohnmodelle zu fördern, da sie ein selbstständiges Leben auch bei Hilfe- und Pflegebedarf ermöglichen und nicht auf eine stationäre Versorgung als alleinige Lösung hinauslaufen. Aus der Zusammenarbeit der beiden Organisationen sind drei Publikationen hervorgegangen: Eine "Bestandsanalyse neuer Wohnkonzepte" sowie je eine Dokumentation zu den beiden im letzten Jahr gemeinsam durchgeführten Workshops, in denen die Möglichkeiten und Grenzen zu den "Betreuten Wohngemeinschaften" und den "Quartiersbezogenen Wohnkonzepten" ausgelotet wurden. "Durch die Kooperation des KDA mit der Bertelsmann Stiftung hoffen wir, dass zukünftig alte Menschen aufgrund verbesserter Informationen und eines erweiterten Angebots aus einem breiteren Spektrum von Wohnmöglichkeiten auswählen können, wenn sie nicht mehr in der eigenen Häuslichkeit wohnen können oder wollen, ohne dass sie auf ein normales, aber auch finanzierbares Wohnumfeld verzichten müssen", so Großjohann. Dieses stehe zudem in der besten Tradition des Kuratoriums, das schon mit der Entwicklung der stationären KDA-Hausgemeinschaften gezeigt habe, dass eine bessere Lebensqualität in einem alltagsorientierten Umfeld erhöht werden könne. "Das Heim als Großhaushalt wird zwar immer Einzelbereiche optimieren können, doch letztendlich bleibt immer ein Stück Lebensqualität auf der Strecke." Wenn sich 80 Prozent der Pflegebedürftigen heute ein Leben im Heim nicht mehr vorstellen könnten, und wenn die meisten Heimbewohner nach Ansicht von Experten faktisch unfreiwillig im Pflegeheim lebten, sei es umso wichtiger dafür zu sorgen, dass zu einem Umzug in ein Heim immer mehr Alternativen für ein weitgehend selbstbestimmtes Wohnen auch bei Hilfe- und Pflegebedürftigkeit entwickelt würden.

    Ansprechpartner:
    Kuratorium Deutsche Altershilfe
    Ines Jonas oder Harald Raabe
    An der Pauluskirche 3
    50677 Köln
    Fon: 0221/ 93 18 47 -0
    E-Mail: publicrelations@kda.de

    Bertelsmann Stiftung
    Birgit Ottensmeier
    Carl-Bertelsmann Str. 256
    33311 Gütersloh
    Fon: 05241/ 8 18 12 05
    E-Mail: birgit.ottensmeier@bertelsmann.de

    Das KDA ist auch mit einem Informationsstand auf der Messe "Altenpflege 2004" in Hannover vertreten.
    Sie finden uns in Halle 3, Stand D35.


    Weitere Informationen:

    http://www.kda.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Bauwesen / Architektur, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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