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08.01.2021 12:28

Kommentar: Nagelprobe für Industrie steht noch aus

Mathias Rauck Kommunikation
Institut für Weltwirtschaft (IfW)

    Dr. Nils Jannsen (https://www.ifw-kiel.de/de/experten/ifw/nils-jannsen/), Leiter Konjunktur Deutschland am IfW Kiel, kommentiert die aktuellen Zahlen zur Industrieproduktion vom Statistischen Bundesamt:

    „Die deutsche Industrie hat die erste Phase des Shutdowns gut überstanden. Im November ist die Industrieproduktion bereits den siebten Monat in Folge gestiegen. Mittlerweile befindet sich die Produktion nur noch weniger als 5 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.

    Die Nagelprobe für die Industrie steht allerdings noch aus. Die Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes waren durch die im November eingeführten Maßnahmen zum Infektionsschutz nicht unmittelbar betroffen. Mit den Mitte Dezember umgesetzten zusätzlichen Maßnahmen haben die Belastungen für die Industrie jedoch zugenommen. So wird durch die Schließung weiter Teile des Einzelhandels der Absatz von Industrieprodukten gehemmt. Ein Unsicherheitsfaktor bleibt zudem inwieweit sich der Ausfall von Kinderbetreuung bei der Produktion bemerkbar machen wird.

    Insgesamt sind die Aussichten für die Industrie aber weitaus besser als im Frühjahr 2020, auch weil große Teile der Wertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe für das Auslandsgeschäft vorgesehen sind. Der Auslandsabsatz war bis zuletzt robust, obwohl es auch in wichtigen Absatzmärkten aufgrund des Pandemiegeschehens zu wirtschaftlichen Beeinträchtigungen gekommen war. Die Warenausfuhren haben sich seit dem Tiefpunkt im April kontinuierlich erholt. Im November lagen sie noch knapp 5 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Zudem waren die Auftragseingänge aus dem Ausland im November weiter deutlich aufwärtsgerichtet und befinden sich genauso wie die Auftragseingänge aus dem Inland bereits wieder über dem Vorkrisenniveau.

    Alles in allem ist die Erholung der deutschen Wirtschaft durch die zweite Corona-Welle unterbrochen worden. Derzeit sprechen die Frühindikatoren dafür, dass die Einbußen bei weitem nicht das Ausmaß vom Frühjahr erreichen und sich wesentlich stärker auf einzelne Branchen vor allem bei den kontaktintensiven Dienstleistungen konzentrieren werden. Die Industrie hat gute Aussichten die zweite Welle vergleichsweise gut zu überstehen. Sobald die Pandemie nachhaltig zurückgedrängt werden kann, dürfte sich die Erholung in hohem Tempo fortsetzen.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Jens Boysen-Hogrefe
    +49 431 8814-221
    jens.hogrefe@ifw-kiel.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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