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18.01.2021 12:50

Umfassende Maßnahmen zur Verbesserung des Studienerfolgs im Lehramt werden an der Universität Greifswald umgesetzt

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Universität Greifswald

    Anlässlich der heute, 18.01.2021, veröffentlichten Studie „Studienerfolg und -misserfolg im Lehramtsstudium der Universität Rostock“ informiert die Universität Greifswald über die eingeleiteten Maßnahmen zur Verringerung von Studienabbrüchen in den Lehramtsstudiengängen.

    In den letzten zwei Jahren hat die Universität Greifswald zahlreiche Schritte unternommen, um den Studienerfolg ihrer Lehramtsstudierenden zu verbessern. Ein Schwerpunkt lag hierbei auf der Reduktion der Abbruchquote. Ausgangspunkt war eine umfassende Analyse des Studienerfolgs sowie verschiedene Studierendenbefragungen. Es zeigte sich, dass es viele Gründe dafür gibt, dass Studierende als „Abbrecher“ gelten. Einige haben von Studienbeginn an vor, ein anderes Fach zu studieren und wechseln, sobald dies möglich ist, zum Beispiel vom Lehramt für Regionalschule auf Lehramt für Gymnasium. Andere merken in den ersten Semestern, dass sie falsche Erwartungen an das Studienfach haben und doch lieber etwas Anderes studieren möchten. Wieder andere verlassen die Universität Greifswald, um an einer anderen deutschen Hochschule oder im Ausland ihr Studium fortzusetzen. Auch sie gelten statistisch als Abbrecher.

    Trotzdem ergab die Analyse, dass die Universität Greifswald jedes Jahr Studierende verliert, die gerne dieses Fach hier weiterstudiert hätten, aber aus verschiedenen Gründen nicht erfolgreich abschließen konnten. Um sie in ihrem Streben nach einem guten Abschluss zu unterstützen, hat die Universität Greifswald mit Unterstützung des Bildungsministeriums eine Reihe von Maßnahmen ergriffen:

    • Verbesserung der personellen Ausstattung: Es wurden in vielen Lehramtsfächern neue Stellen für Professor*innen und wissenschaftliche Mitarbeiter*innen geschaffen, um die Betreuung der Studierenden zu verbessern. Beispielsweise wurden die Professuren für Didaktik der Mathematik sowie für Fremdsprachendidaktik eingerichtet.

    • Verbesserung des Prüfungswesens: Die Universität Greifswald arbeitet derzeit an einer umfassenden Reform des Prüfungswesens. In einem umfassenden Diskussionsprozess mit Studierenden, Wissenschaftlern und Verwaltung werden die Schwachstellen der Prüfungsorganisation und der Prüfungsordnungen ermittelt und – soweit rechtlich und finanziell möglich – beseitigt. Bei der Erarbeitung neuer Studienordnungen wird besonders auf eine Verringerung der Prüfungslast (eine Reduzierung der Inhalte je Klausur, allgemein weniger Prüfungen) sowie eine bessere Verteilung von für die Examensnote relevanten Prüfungen über das gesamte Studium geachtet. Zusätzlich hat die Universität eine Projektstelle zur Einführung eines standardisierten Prüfungsmonitorings für Lehramtsstudierende eingerichtet.

    • Stärkung der Praxis: Die Bedeutung der Lehrinhalte für die spätere Berufspraxis kann durch eine enge Zusammenarbeit mit der Praxis erreicht werden. Hierzu hat die Universität Greifswald beispielsweise Praxiskoordinatoren für die Lehramtsstudiengänge eingestellt, die die Kontakte zu den Schulen pflegen, wo die Studierenden ihre gesetzlich vorgeschriebenen Praktika absolvieren. Im neuen Studiengang Grundschulpädagogik wurden vom ersten Tag des Studiums an Praxisphasen in den Lehrplan aufgenommen. Auch wird die Organisation der Pflichtpraktika im Lehramtsstudium überarbeitet, Prozesse vereinfacht und transparenter gestaltet. Ziel ist es, in den kommenden Jahren feste Campusschulen zu finden, die jährlich eine verbindliche Anzahl an Praktikumsplätzen anbieten.

    • Einführungsphase: Die ersten vier Semester sind vergleichsweise häufig vom Studienabbruch betroffen. Deshalb wurden spezielle Tutorenprogramme für Studienanfänger entwickelt, durch die Lerntechniken vermittelt und Studierende betreut werden können. Insbesondere für Erstsemester im Wintersemester 2020/21 wurden spezielle Scouts bereitgestellt, die die „Erstis“ in die Universität eingeführt haben.
    Beim Lehramtsstudium wurden alle Erstsemester in Gruppen von ca. 20 Personen einer*m Mentor*in zugeordnet, der*die für allgemeine Fragen und Sorgen zur Verfügung steht. Dieses Angebot wurde von über 70 Prozent der Erstsemester angenommen und als sehr hilfreich eingeschätzt.

    • Sprachrohr schaffen: Die Studierendenschaft hat die Einrichtung eines Fachschaftsrates Bildungswissenschaft als Interessenvertretung der Lehramtsstudierenden beschlossen. Die Lehramtsstudierenden waren zuvor „nur“ durch die Fachschaften der jeweils studierten zwei Fächer vertreten.

    • Studienablauf optimieren: Die Einhaltung der Regelstudienzeit wurde in der Vergangenheit durch die zeitliche Überschneidungsfreiheit einzelner Lehrveranstaltungen gehindert. Die Universität hat daher Projektstellen zur Etablierung eines IT-gestützten Zeitfenstermodells zur Vermeidung von Überschneidungen einzelner Lehrveranstaltungen eingerichtet.

    „Es wird einige Jahre dauern, bis alle Maßnahmen ihre volle Wirkung entfalten können und sich in einer Erhöhung der Absolventenzahlen auszahlen werden. Aber die strukturellen Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium an der Universität Greifswald sind gelegt. Ihre Umsetzung als Studienerfolg wird die Universität engmaschig überwachen und notfalls weitere Maßnahmen ergreifen, um den Studienerfolg zu verbessern“, erläutert der Prorektor für Studium und Lehre der Universität Greifswald, Prof. Dr. Steffen Fleßa.

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Jan Meßerschmidt
    Leiter Presse- und Informationsstelle
    Domstraße 11, Eingang 1, 17489 Greifswald
    Telefon 03834 420 1150
    pressestelle@uni-greifswald.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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