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20.01.2021 12:39

Mobile App gegen «Food Waste»

Rainer Klose Kommunikation
Empa - Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt

    Heute hat data.org die acht weltweiten Preisträger der mit insgesamt 10 Millionen US-Dollar dotierten «Inclusive Growth and Recovery Challenge» bekanntgegeben, die darauf abzielt, die grossen gesellschaftlichen Herausforderungen mittels Computer- und Datenwissenschaft anzugehen. Unter den Preisträgern ist auch ein Projekt von BASE («Basel Agency for Sustainable Energy») und der Empa, das Kleinbauern in Indien mittels einer mobilen App Zugang zu sicheren Kühlketten ermöglichen will, um mehr Lebensmittel vor dem Verderben zu schützen.

    Die «Inclusive Growth and Recovery Challenge» wurde von data.org gemeinsam mit dem «Mastercard Center for Inclusive Growth» und der «Rockefeller Foundation» ins Leben gerufen und zielt darauf ab, die dringlichsten Herausforderungen der Gesellschaft zu bewältigen und den Menschen dabei zu helfen, sich durch die Nutzung von Computern, Modellen und der Datenwissenschaft besser zu entfalten. BASE und Empa werden sich die 10 Millionen US-Dollar an Fördergeldern mit den sieben anderen Preisträgern teilen und das Geld nutzen, um eine offen zugängliche mobile App weiterzuentwickeln, die Kleinbauern in Indien Zugang zu nachhaltigen Kühlmöglichkeiten für ihre Agrarprodukte ermöglicht. Dadurch verderben letztlich deutlich weniger Lebensmittel, und die Bauern steigern ihre Einnahmen.

    Indien ist einer der grössten Lebensmittelproduzenten der Welt, doch 25 bis 35 Prozent der produzierten Lebensmittel verderben aufgrund mangelnder Kühlung und anderer Engpässe in der Lieferkette. Nur etwa sechs Prozent der in Indien produzierten Lebensmittel durchlaufen derzeit eine lückenlose Kühlkette, verglichen mit etwa 60 Prozent in entwickelten Ländern. Das liegt an verschiedenen Hindernissen, die die dortigen Landwirte davon abhalten, die von ihnen produzierten Lebensmittel in Kühlketten «einzuspeisen». Dazu gehören hohe Vorab-Investitionen für die Ausrüstung, ein begrenzter Zugang zu Finanzmitteln, Unsicherheiten in Bezug auf neue Technologien, ein begrenztes technisches Know-how über Kühlsysteme, ein begrenztes Fachwissen über Praktiken der Nacherntelagerung und in einigen Fällen begrenzter Zugang zu Elektrizität.

    Um diese Herausforderung anzugehen, entwickeln BASE und Empa eine frei zugängliche, datenwissenschaftlich fundierte mobile App, «Your Virtual Cold-Chain Assistant», um Kleinbauern den Zugang zu nachhaltigen Kühleinrichtungen, Fachwissen vor und nach der Ernte sowie Marktinformationen zu ermöglichen. Die Anwendung wird verschiedene Dateneingaben enthalten, darunter Wetter- und Klimadaten, geografische Standortdaten, Erträge von Frischprodukten, Daten von hygrothermischen Kühlhaussensoren, prognostizierte Resthaltbarkeit von Produkten und Echtzeit-Marktpreise. Dies wird es den Kleinbauern ermöglichen, Entscheidungen über die Kühlung auf der Grundlage von Lebenszyklusvorteilen und nicht von Vorlaufkosten zu treffen; sie haben Zugang zu einfach zu nutzenden Informationen, so dass sie optimale Entscheidungen über die Produktion und das Farmmanagement treffen können.

    Das Projekt zielt darauf ab, den negativen Kreislauf der Armut für Kleinbauern in Indien zu durchbrechen – und gleichzeitig die Ernährungssicherheit zu verbessern, Nahrungsmittelverluste zu reduzieren, die Auswirkungen der Nahrungsmittelproduktion auf das globale Klima zu minimieren und die Einkommen der Kleinbauern um bis zu 30 Prozent zu steigern.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Thijs Defraeye
    Biomimetic Membranes and Textiles
    Tel. +41 58 765 47 90
    Thijs.Defraeye@empa.ch


    Weitere Informationen:

    https://www.empa.ch/web/s604/virtual-cold-chain


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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