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21.01.2021 09:06

Antisemitismus aus der Perspektive des Rechts

Lisa Dittrich Presse, Kommunikation und Marketing
Justus-Liebig-Universität Gießen

    Neue Vortragsreihe „Abraham Bar Menachem (ABM) Talks“ am Fachbereich Rechtwissenschaft – Digitale Auftaktveranstaltung am 28. Januar 2021

    Wie wird Antisemitismus rechtlich erfasst? Wie geht die Rechtspraxis mit dem Antisemitismus um? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der neuen Vortragsreihe „Abraham Bar Menachem (ABM) Talks“ am Fachbereich Rechtswissenschaft der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Die ABM-Talks finden im Rahmen des DFG-geförderten Projekts „Seeing Antisemitism Through Law: High Promises or Indeterminacies?“ statt. Dieses Projekt unter der Leitung von Prof. Dr. Thilo Marauhn, Inhaber der Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht an der JLU, und Dr. Reut Yael Paz, Postdoktorandin am Fachbereich Rechtswissenschaft der JLU und zurzeit Gastprofessorin an der TU Berlin, beschäftigt sich mit den Wechselwirkungen zwischen Recht und Antisemitismus in ausgewählten Staaten.

    Zum Auftakt der ABM-Talks am Donnerstag, 28. Januar 2021, wird ab 11:30 Uhr Dr. Sergey Lagodinsky einen Vortrag über „Antisemitism and Legal Rules – A Complicated Story of Law, History and Identity“ halten. Der Jurist ist Mitglied des Europäischen Parlaments und dort unter anderem erster stellvertretender Vorsitzender des Rechtsausschusses. Sein Vortrag wird von Dr. Doris Liebscher, Leiterin der Berliner Ombudsstelle der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung (LADS), kommentiert. JLU-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee wird bei der Auftaktveranstaltung ein Grußwort halten.

    Im Anschluss an den Vortrag in englischer Sprache besteht die Gelegenheit zur Diskussion. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung findet digital über Webex statt, die Zugangsdaten werden unter www.uni-giessen.de/satl bereitgestellt.

    Die ABM-Talks werden künftig an jedem letzten Donnerstag eines Monats jeweils um 11:30 Uhr stattfinden.

    Dr. Abraham Bar Menachem

    Benannt ist die Veranstaltungsreihe nach Dr. Abraham Bar Menachem, einem der wichtigsten Alumni des Fachbereichs Rechtswissenschaft, der im Jahr 2017 verstorben ist. Die Benennung der Reihe erfolgte in Absprache mit seiner Familie. Nach einem Studium der Rechtwissenschaft promovierte Bar Menachem im Jahr 1933 an der damaligen Ludwigs-Universität Gießen. Als Jude wurde er von den Nationalsozialisten nicht mehr zum Referendarsexamen zugelassen. Sein Doktorvater, Prof. Dr. Wolfgang Mittermaier, ermöglichte ihm jedoch noch die Promotion zum Dr. jur. 1938 flüchtete Dr. Bar Menachem mit seiner Frau nach Palästina, wo er als Rechtsanwalt arbeitete und später zum Bürgermeister der israelischen Stadt Netanya gewählt wurde.

    Dr. Bar Menachem gilt als Wegbereiter der Annäherung und Aussöhnung zwischen dem jüdischen und dem deutschen Volk nach den Verbrechen der Nationalsozialisten. Die 1978 zwischen Netanya und Gießen geschlossene Partnerschaftsvereinbarung trägt seine Unterschrift. Für sein Lebenswerk ernannte die Universitätsstadt Gießen Dr. Bar Menachem im Jahr 1987 zum Ehrenbürger.

    Dr. Bar Menachem hat zudem wesentlich dazu beigetragen, dass seit 1995 an der JLU regelmäßig der „Wolfgang-Mittermaier-Preis für hervorragende Leistungen in der Lehre“ vergeben wird.

    Termin
    Vortrag von Dr. Sergey Lagodinsky über „Antisemitism and Legal Rules – A Complicated Story of Law, History and Identity“
    Donnerstag, 28. Januar 2021, 11:30 Uhr über Webex (www.uni-giessen.de/satl)

    Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die rund 28.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissen¬schaften – bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist: Human- und Veterinärmedizin, Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaften sowie Lebensmittelchemie. Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern, unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen (Nobelpreis für Physik 1901) und Wangari Maathai (Friedensnobelpreis 2004). Seit dem Jahr 2006 wird die Forschung an der JLU kontinuierlich in der Exzellenzinitiative bzw. der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gefördert.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Kontakt

    Prof. Dr. Thilo Marauhn
    Professur für Öffentliches Recht und Völkerrecht
    Telefon: 0641 99-21150/1
    E-Mail: intlaw@recht.uni-giessen.de


    Weitere Informationen:

    http://Weitere Informationen
    http://www.uni-giessen.de/satl (Zugangsdaten zur Webex-Veranstaltung)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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