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22.01.2021 14:14

MWK fördert Projekt „PEER-IN“ von der Universität Vechta mit 50.000 Euro

Friedrich Schmidt Pressestelle
Universität Vechta

    Das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) stellt in der Förderlinie „Innovation plus“ für die kommenden zwei Jahre drei Millionen Euro zur Verfügung. Das Geld ist für die Entwicklung innovativer Lehr-Lern-Konzepte geplant. Insgesamt 62 Projekte profitieren von der Förderung. 50.000 Euro fließen nun in „PEER-IN“ (Verbesserung der Lernleistung von Studierenden im Online-Lehrangebot der erziehungswissenschaftlichen Methodenlehre durch aktivierende Formate) von der Universität Vechta.

    „Aus der schulischen Unterrichtsforschung ist bekannt, dass die kognitive Aktivierung der Lernenden von großer Bedeutung für den Lernerfolg wie auch für das Interesse an den Unterrichtsthemen ist“, erklärt Prof.in Dr.in Karin Zimmer, die das Projekt zusammen mit Jan Kriechmus, Lehrkraft für besondere Aufgaben im Fach Erziehungswissenschaften, an der Universität Vechta umsetzt. Allerdings zeige die Erfahrung, dass solch aktivierende Formate im Vergleich zu traditionellen Angeboten weniger genutzt werden. Das geförderte Projekt „PEER-IN“ an der Universität Vechta setzt hier an und möchte das, ursprünglich aus der Physik-Fachdidaktik stammende, aktivierende Format der Peer Instruction (siehe Infokasten) in der Methodenlehre, einem Grundlagenbereich der Erziehungswissenschaften, einführen. Ein Anliegen dabei ist, diese Formate nicht einfach wie aus einem „Baukasten“ auszuwählen, sondern sie zusammen mit einigen, schon weiter fortgeschrittenen Studierenden, die das Modul bereits erfolgreich absolviert haben, an die konkreten Lerninhalte des Moduls anzupassen und weiter zu entwickeln – partizipatorisch, in echter Teilhabe mit denen, an die sich das Modul richtet.

    „Die Methodenmodule werden von den Studierenden als besonders anspruchsvoll eingeschätzt“, sagte Zimmer, Professorin für empirische Bildungsforschung, „gleichzeitig kann der Kompetenzerwerb bei der Planung, Durchführung und Auswertung empirischer Untersuchungen, der evidenzbasierten Argumentation und der kritischen Reflektion von Forschungsbefunden besonders gut durch aktivierende Formate der Peer-Instruction unterstützt werden.“ Diese sollen online angeboten werden, um der aktuellen pandemischen Lage Rechnung zu tragen und gleichzeitig den Studierenden eine möglichst hohe Flexibilität beim Kompetenzerwerb zu gewähren. Die beantragten Ressourcen dienen dem Aufsetzen des aktivierenden Peer-Instruction-Formats und der Auswertung der Intervention. Dabei sollen im Verlauf des Projekts Effekte des Formats in der Gruppe wie auch individuelle Unterschiede untersucht werden. „Große Pflichtmodule mit anspruchsvollen Inhalten sind eine Herausforderung für Studierende wie auch Lehrende, besonders unter den gegenwärtigen Kontakteinschränkungen. Ich freue mich sehr darüber, dass wir das Thema nun mit Unterstützung durch das MWK angehen können!“, sagte Zimmer. „Das geförderte Projekt unterstützt wunderbar die Strategie der Universität Vechta, nach der die Studierenden mithilfe von vielfältigen Konzepten und Tools im Selbststudium unterstützt werden sollen“, ergänzt Prof. Dr. Kim-Patrik Sabla Dimitrov, Vizepräsident für Lehre und Studium an der Universität Vechta. Die Vernetzung der Kommiliton*innen insbesondere im digitalen Studium sei hierbei ein wichtiger Faktor.

    Im Fokus der Förderlinie „Innovation plus“ stünde „seit dem Start des Programms 2018 die Entwicklung digitaler Angebote“, sagte Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler. „Wir brauchen Alternativszenarien zur Präsenzlehre zurzeit dringender denn je. Die Ergebnisse der geförderten Projekte werden online der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.“ „Innovation Plus“ ergänzt die Entwicklung des „Open Educational Ressource (OER)“-Portals. Die Ergebnisse der geförderten Projekte werden im OER-Portal veröffentlicht. Unter www.oernds.de wurden bereits erste offene Bildungsressourcen zur Verfügung gestellt.

    Peer Instruction
    Ziel der Peer Instruction ist besseres Lernen. Damit ist nicht gemeint, mehr Wissen anzuhäufen, sondern ein besseres konzeptionelles Verständnis der Lerninhalte zu entwickeln, so dass neue Fragestellungen und Probleme mithilfe des Gelernten erfolgreich angegangen werden können. Also nicht Replizieren und nicht nur Anwenden, sondern vor allem Übertragen, d.h. den Transfer auf Neues stärken. Dies geschieht durch die aktive Einbindung der Lernenden bei der Erarbeitung des Materials. Entscheidend ist, ob und wie es gelingt, die Lernenden dafür zu motivieren. Es gibt eine Fülle von Formaten, die vor allem für die MINT-Fächer entwickelt und erprobt wurden und das Lernen voneinander anhand des gemeinsamen Bearbeitens von Aufgaben in den Fokus nehmen.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof.in Dr.in Karin Zimmer: karin.zimmer@uni-vechta.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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