Vom 13.-14. 11. 98 findet am Universitätsklinikum Tübingen das 2. Tübinger Intensivmedizinische Symposium zum Thema ARDS (adult respiratory distress syndrome) statt, der schwersten Form des akuten Lungenversagens, an dem ca. 8000 Menschen jährlich in der BRD erkranken.
Vom 13. bis 14. 11. 98 findet am Universitätsklinikum Tübingen das 2. Tübinger Intensivmedizinische Symposium statt, das von der Universitätsklinik für Anaesthesiologie veranstaltet wird.
Tagungsort ist das CRONA-Klinikum auf dem Schnarrenberg, insgesamt werden rund 100 Teilnehmer in Tübingen erwartet.
Der Samstag ist dem ARDS (adult respiratory distress syndrome) gewidmet, der schwersten Form des akuten Lungenversagens. Annähernd 8000 Menschen erkranken in der Bundesrepublik jährlich an einem schweren ARDS. Bedroht sind vor allem Patienten nach schwerem Kreislaufschock, ausgeprägter Lungenentzündung oder schwerer Sepsis.
Das ARDS (adult respiratory distress syndrome) kann als eine Erkrankung der modernen Medizin bezeichnet werden, da es erst durch Fortschritte in der Medizin, insbesondere der Schockbehandlung und der Beatmung, sichtbar und erkennbar wurde, während früher die potentiell Betroffenen unmittelbar an den Folgen der auslösenden Ursache verstarben.
In früheren Jahren betrug die Sterblichkeit dieser Erkrankung auch mit intensivmedizinischer Therapie in den schweren Fällen über 80 Prozent. Sie ist zwar heute durch Fortschritte in der Behandlung gesunken, aber mit durchschnittlich 50 Prozent immer noch außerordentlich hoch.
Eine ursächliche Behandlung des ARDS ist bis heute nicht verfügbar, nur die Symptome, z. b. Sauerstoffmangel, können behandelt werden.
Um den lebenswichtigen Gasaustausch in der schwerst geschädigten Lunge sicherzustellen, werden heute spezielle Beatmungsmethoden und Lagerungsmaßnahmen angewandt, mit denen die Verteilung von Gasstrom und Durchblutung in der Lunge günstig beeinflußt werden können. Ein wichtiges Ziel der Behandlung muß es auch sein, sekundäre Lungenschäden im Zusammenhang mit der maschinellen Beatmung zu vermeiden und ein Fortschreiten des Krankheitsprozesses zu verhindern. Fortschritte sind in Zukunft möglicherweise durch protektive (vorbeugende) Behandlung mit künstlichem "Surfactant" (ein Flüssigkeitsfilm, der die Lunge auskleidet und schützt) zu erwarten, durch den man sich eine günstige Beeinflussung des drohenden Lungenkollapses erhofft.
Experten des In- und Auslandes werden dazu am Samstag aktuelle Konzepte zur Behandlung vortragen und gemeinsam mit dem Auditorium diskutieren.
Am Freitag haben Ärztinnen und Ärzte die Möglichkeit, in speziellen Tutorien verschiedene intensivmedizinische Techniken kennenzulernen. In kleinen Gruppen werden sowohl in Theorie als auch in praktischen Übungen spezielle Fertigkeiten zu folgenden Themen vermittelt: "Schwierige Intubation", "Nierenersatzverfahren", "Überwachung von Infektionen" und "Scoring bei Intensivpatienten" (Erfassung des Schweregrades einer Erkrankung und des Therapieaufwandes).
Ansprechpartner für nähere Informationen:
Universitätsklinikum Tübingen
Klinik für Anaesthesiologie und Transfusionsmedizin
Abtl. für Anaesthesiologie
Ärztlicher Direktor Prof. Dr. Klaus Unertl
Tel. 0 70 71 / 29-8 66 22 (Sekr.), Fax 0 70 71 / 29-55 33
e-mail: ksunertl@med.uni-tuebingen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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