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20.02.2004 12:18

Nachlassende Innovationsdynamik

Michael Sonnabend Kommunikation
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

    ·Bis 2002 noch leicht steigende FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors
    (2000/2001: + 3,8 %; 2001/2002: + 1,6 %)
    ·Für 2003 und 2004 plant Wirtschaft Senkung oder Stagnation ihrer FuE-Aufwendungen
    ·Staatsanteil an der FuE-Finanzierung sinkt seit 1995
    (1995: 37,9 %; 2001: 31,4 %)
    ·Wirtschaftsanteil an der FuE-Finanzierung steigend
    (1995: 60 %; 2001: 65,7 %)
    ·Anteil der FuE-Gesamtaufwendungen am BIP aufgrund wachsender Aufwendungen der Wirtschaft gestiegen. (2000: 2,49 %; 2002: 2,52 %). Ab 2003 voraussichtlich wieder sinkend.

    In 2002 wendet der deutsche Wirtschaftssektor 44,5 Mrd. Euro für FuE (Forschung und Entwicklung) auf. Das waren 1,6 % mehr als 2001 (43,8 Mrd. Euro). Zugleich stieg der Anteil der FuE-Aufwendungen in Deutschland am BIP auf 2,52 % (2001: 2,51 %; 2000: 2,49 %). "Dieser Anstieg ist vorrangig auf die FuE-Zuwächse bei der Wirtschaft zurückzuführen, denn ihr Anteil an den FuE-Aufwendungen in Deutschland steigt seit Jahren kontinuierlich, während der Anteil des Staates stetig sinkt", schlussfolgerte Prof. Manfred Erhardt, Generalsekretär des Stifterverbandes, heute vor der Presse in Berlin.

    In 2003 planen die Unternehmen einen Rückgang auf 44,4 Mrd. Euro (-0,2 %). Und auch für 2004 rechnen die befragten Unternehmen tendenziell mit einer weiteren Senkung ihrer FuE-Aufwendungen: Nur 25 % wollen ihre Aufwendungen in 2004 erhöhen (sie repräsentieren 20 % der FuE-Aktivitäten), 14 % sagten eine Reduktion voraus (sie repräsentieren 40 % der FuE-Aktivitäten); die Mehrheit (61 %) rechnet in 2004 mit gleich hohen Aufwendungen wie in 2003. "Wenn seitens der Politik kein ermutigendes Signal gesetzt wird, ist damit zu rechnen, dass in den kommenden Jahren 2003 und 2004 der Anteil der FuE-Gesamtaufwendungen am BIP wieder sinkt", sagte Erhardt und fügte hinzu: "So können wir die EU-Zielmarke von 3 % nicht erreichen".

    Anlass für die Pressekonferenz war die jährliche Veröffentlichung aus der Datenerhebung des Stifterverbandes über die FuE-Aktivitäten der Wirtschaft in Deutschland. Die vorgestellten Zahlen beziehen sich auf die Befragung vom Sommer 2003, durchgeführt von der Wissenschaftsstatistik gGmbH - einer Tochtergesellschaft des Stifterverbandes. Die Daten fließen in die amtliche nationale und internationale Statistik.

    Anteil Wirtschaft / Staat an FuE
    Bei Finanzierung und Durchführung von FuE sind die Anteile des Staates stetig zurückgegangen, die der Wirtschaft ständig gestiegen.
    Finanzierten Wirtschaft und Staat 1995 noch im Verhältnis 60 % zu 37,9 % so liegen die Anteile in 2001 bei 65,7 % zu 31,4 %. An der Durchführung beteiligten sich Wirtschaft und Staat im Verhältnis 1995: 66,3 % zu 33,7 %, im Jahr 2001 aber 69,9 % zu 30,1 %.

    Interne/externe FuE
    Der Trend, FuE aus den Unternehmen auszulagern, hält an. So stieg der Anteil externer FuE kontinuierlich seit 1995 von 10,5 % auf 17,1 % in 2002, während der Anteil interner FuE kontinuierlich sank. Von diesen externen FuE-Aufträgen profitierten eher andere Unternehmen als staatliche Forschungseinrichtungen und Hochschulen.

    Internationaler Vergleich
    Der Anteil der Bruttoinlandsaufwendungen am BIP stieg von 2,49 % (2000) auf 2,52 % (2002) und ist damit dem gemeinsamen Ziel von EU und Bundesregierung, den Anteil bis zum Jahr 2010 auf 3 % zu steigern, kaum näher gekommen. Deutschland liegt damit zwar in Europa vor Frankreich und Großbritannien, weltweit aber hinter Israel, Schweden, Finnland, Japan, Korea, USA und Schweiz erst an 8. Stelle.
    Vergleich: Das EU-Mittel liegt bei 1,93 %; das OECD-Mittel bei 2,29 %.

    Personal
    Bezogen auf die Entwicklung des FuE-Personals wird die zurückhaltende Stimmung noch sichtbarer. Von 2000 auf 2001 sank die Zahl der in FuE Beschäftigen um 1,7 % und 2001/2002 nochmals um 1,5 %. Einen solchen Rückgang gab es zuletzt Mitte der 90er Jahre (1995/1996: -2,3 %).

    KMU im Vergleich zu Großunternehmen
    Die Entwicklung der FuE-Aktivitäten wird vor allem durch die Situation in Großunternehmen geprägt (über 500 Beschäftige). Sie verlief bis 2002 positiv. Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) dagegen verzeichneten schon vorher Rückgänge. So sanken die FuE-Aufwendungen der KMU im Vergleich der Jahre 2001/2002 (-3,2 %) und auch beim Personal ist der Rückgang ausgeprägter (-4,2 %).

    Branchen
    Die forschungsaktiven Unternehmen konzentrieren sich auch 2002 (zum Vergleich: 2001) im Kraftfahrzeugbau, der 33,2 % (32,8) der FuE-Aufwendungen des Wirtschaftssektors bestreitet, gefolgt von der Elektrotechnik mit 19,2 % (20,2). Die Chemische Industrie deckt 16,7 % der Forschung im Wirtschaftsektor ab.

    Diese Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Grafiken und finden Sie im Internet unter der Adresse: http://www.stifterverband.de


    Weitere Informationen:

    http://www.stifterverband.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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