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02.02.2021 12:04

Neues aus der Forschung: Publikationen und Forschungsprojekte aus dem UKE

Saskia Lemm Unternehmenskommunikation
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

    Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) veröffentlichen neueste Erkenntnisse aus klinischer und Grundlagenforschung. Hier einige Hinweise auf aktuelle Publikationen und Forschungsprojekte.

    Förderung: 4,78 Millionen für Projekt gegen Mediensucht

    Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) fördert das Projekt „Res@t – Ressourcenstärkendes Adoleszenten- und Eltern-Training bei Medienbezogenen Störungen“ des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) mit 4,78 Millionen Euro. Vor allem Heranwachsende sind zunehmend süchtig nach Medien und speziell nach Computerspielen. Mit Res@t sollen standardisierte Behandlungsprogramme für sogenannte medienbezogene Störungen in Form einer individualisierten, wohnortunabhängigen App entwickelt werden. Ziel ist es, die Mediensucht selbst und die damit häufig einhergehenden Verhaltensauffälligkeiten zu reduzieren. Davon sollen auch die Eltern der Kinder profitieren, die meist auch belastet und teils hilflos im Umgang mit dem Suchtverhalten ihrer Kinder sind. Unterstützt wird das vom Deutschen Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters des UKE geleitete Projekt unter anderem von verschiedenen Krankenkassen.

    Das UKE setzt bereits seit einigen Jahren auf eine sektorenübergreifende Versorgung und vereinbart mit den Krankenkassen spezielle Verträge, um die ambulante, stationäre und rehabilitative Behandlung im Sinne der Patienten besser zu vernetzen. Darüber hinaus ermöglicht es Innovationen in der Patientenversorgung wie zum Beispiel datenschutzrechtlich abgesicherte telemedizinische Behandlungselemente, die ebenfalls über den Innovationsfonds finanziert werden.

    Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Rainer Thomasius, Deutsches Zentrum für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters

    Publikation: Verlauf von SARS-CoV-2 Infektionen bei Menschen mit einer Autoimmunen Hepatitis

    Menschen mit einer Autoimmunen Hepatitis (AIH) haben kein höheres Risiko für einen schwereren COVID-19-Krankheitsverlauf als Menschen ohne eine Vorerkrankung – zumindest wenn keine weit fortgeschrittene Leberzirrhose vorliegt. Auch die Einnahme von Immunsupressiva hat keinen Einfluss auf den Verlauf einer COVID-19-Infektion. Lediglich die bereits bekannten Risikofaktoren wie zum Beispiel hohes Alter können den Verlauf einer COVID-19-Erkrankung auch bei Menschen mit einer AIH beeinflussen. Das ist das Ergebnis einer weltweiten Registerstudie zusammen mit einer gezielten Erhebung im Europäischen Referenznetzwerk für Seltene Lebererkrankungen von Forschenden aus der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford. Ihre Ergebnisse haben die Forschenden im Fachmagazin Journal of Hepatology veröffentlicht.

    „Unsere Daten zeigen, dass die meist notwendige immunsupressive Therapie von Patientinnen und Patienten mit einer Autoimmune Hepatitis nicht aus Angst vor einem möglicherweise schweren COVID-19-Infektionsverlauf hinterfragt werden muss. Sie können die Medikamente unbesorgt einnehmen“, sagt Prof. Ansgar W. Lohse, Koordinator des ERN RARE-LIVER, Direktor der I. Medizinische Klinik und Poliklinik des UKE und Letztautor der Studie.

    „Durch das ERN RARE-LIVER, aber auch durch die Zusammenarbeit mit der Universität Oxford als Koordinator des internationalen Registers, haben wir diese sehr erfreulichen Ergebnisse erheben können, die unseren Patientinnen und Patienten eine große Hilfe und Ermutigung sein werden“, sagt Dr. Marcial Sebode, Oberarzt am YAEL Centrum für autoimmune Lebererkrankungen des UKE und Ko-Koordinator des ERN RARE-LIVER.

    Literatur: SARS-CoV-2 Infection in Patients with Autoimmune Hepatitis, Journal of Hepatology, 2020. DOI: https://doi.org/10.1016/j.jhep.2021.01.021

    Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Ansgar W. Lohse, I. Medizinische Klinik und Poliklinik (Gastroenterologie mit Sektionen Infektiologie und Tropenmedizin)

    Publikation: Neue Kombinationstherapien zeigen hohe Wirksamkeit gegen chronische Hepatitis B

    Eine chronische Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus (HBV) kann häufig zu Lebererkrankungen und Leberkrebs führen und ist mit vorhandenen Medikamenten nicht heilbar. Innovative Kombinationstherapien zeigen nun im Infektionsmodell eine hohe Wirksamkeit gegen eine chronische HBV-Infektion. Forschenden aus der I. Medizinischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) ist es gelungen, im Tiermodell die Stilllegung der sogenannten covalently closed circular DNA (cccDNA) zu erreichen. Die cccDNA versteckt sich in den Zellkernen infizierter Leberzellen und dient als Vorlage für die Produktion neuer Viren. Die Forschenden konnten zeigen, dass Behandlungen, die die virale Produktion unterdrücken (Interferon oder RNA-Interferenz) in Kombination mit dem Eintrittshemmer Bulevirtide, der die Zellen vor neuen Infektionen schützt, die cccDNA dauerhaft stilllegen. „Diese Ansätze können nun in klinischen Studien angewandt werden, um eine funktionelle Heilung der chronischen Hepatitis B zu erreichen“, sagt Prof. Dr. Maura Dandri, Leiterin der Arbeitsgruppe „Virushepatitis“ in der I. Medizinischen Klinik des UKE sowie des Projekts „HBV cure“ beim Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) und Projektleiterin im Sonderforschungsbereich (SFB) 841 des UKE.

    Literatur: Therapeutic shutdown of HBV transcripts promotes reappearance of the SMC5/6 complex and silencing of the viral genome in vivo, Gut, 2020. DOI: https://doi.org/10.1136/gutjnl-2020-322571

    Kontakt für Rückfragen: Prof. Dr. Maura Dandri, I. Medizinische Klinik und Poliklinik (Gastroenterologie mit Sektionen Infektiologie und Tropenmedizin)


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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