idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.02.2021 09:40

Industrieproduktion verliert nach Jahresendspurt den Schwung

Guido Warlimont Kommunikation
Institut für Weltwirtschaft (IfW)

    Dr. Nils Jannsen (https://www.ifw-kiel.de/de/experten/ifw/nils-jannsen/), Leiter Konjunktur Deutschland am IfW Kiel, kommentiert die aktuellen Zahlen zur Industrieproduktion vom Statistischen Bundesamt:

    „Auch die verschärften Shutdown-Maßnahmen konnten der deutschen Industrie bis Jahresende 2020 kaum etwas anhaben. Im Dezember hat sich die Erholung Industrieproduktion fortgesetzt. Sie lag noch rund 3,5 Prozent unter ihrem Vorkrisenniveau. Im vierten Quartal insgesamt ist die Industrieproduktion kräftig um fast 7 Prozent gestiegen. Die Industrie war somit im vierten Quartal eine wesentliche Stütze der Konjunktur.

    Für den Jahresbeginn zeichnet sich eine deutlich langsamere Dynamik in der Industrie ab. Dafür sprechen die vorliegenden Frühindikatoren. So hat sich die Zuversicht bei den Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe Umfragen zufolge im Januar eingetrübt. Auch die Auftragseingänge waren zuletzt rückläufig. Schließlich haben sich die tagesaktuellen Werte der Lkw-Fahrleistung, die einen engen Gleichlauf mit der Industrieproduktion aufweisen, zuletzt auf einem niedrigeren Niveau als im Dezember eingependelt. Ein Einbruch so wie im Frühjahr ist jedoch nicht zu erwarten, auch weil sich das für die Industrie besonders wichtige Auslandsgeschäft bis zuletzt robust zeigte. Die Exporterwartungen der Unternehmen zogen im Januar sogar leicht an. Unsicher ist, inwieweit sich die derzeitigen Engpässe bei produktionskritischen Chip-Zulieferungen gesamtwirtschaftlich niederschlagen.

    Für das erste Quartal zeichnet sich ein recht deutlicher Rückgang des Bruttoinlandsprodukts ab. So wird die Industrie als Konjunkturstütze wohl vorerst ausfallen. Zudem werden die Shutdown-Maßnahmen die gesamtwirtschaftliche Aktivität im ersten Quartal stärker belasten als im vierten Quartal. Schließlich dürfte die Mehrwertsteuererhöhung zum Jahreswechsel dazu geführt haben, dass zum Jahresende hin private Konsumausgaben vorgezogen worden sind. Das genaue Ausmaß des Rückgangs lässt sich derzeit nur schwer abschätzen, da es vom weiteren Pandemie-Verlauf abhängt und sich die mehrwertsteuerbedingten Vorzieheffekte nur schwer quantifizieren lassen. Insgesamt dürfte der Rückgang aber deutlich geringer ausfallen als im Frühjahr des vergangenen Jahres und mit der erfolgreichen Eindämmung der Pandemie rasch wieder aufgeholt werden.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Nils Jannsen
    +49 431 8814-298
    nils.jannsen@ifw-kiel.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).