idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.02.2021 13:04

Bakterien für nachhaltige Nutzung von Teak in Afrika

Christina Selzer Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Ein Team vom Fachbereich Biologie der Universität Bremen hat im südlichen Afrika erforscht, wie Bakterien dabei helfen können, die begehrten Teakholz-Bäume zu züchten. Die Studie liefert wichtige Erkenntnisse für eine nachhaltige lokale Nutzung des wertvollen Holzes.

    Viele wertvolle Nutzhölzer sind im südlichen Afrika durch Brandrodung oder übermäßige Nutzung gefährdet. Dazu gehört auch der Afrikanische Teak (Fachbegriff Pterocarpus angolensis). Das Holz dieses Baumes wird im südlichen Afrika am meisten geerntet – es ist stabil, leicht zu verarbeiten und ästhetisch ansprechend. Lokal wird Teak auch als Schattenbaum und für traditionelle Medizin geschätzt. Natürliche Verjüngung oder Aufforstung mit Baumschulpflanzen sind schwierig, denn die Keimungsrate und die Chancen auf das Überleben von Keimlingen in den meist nährstoffarmen Böden sind niedrig.

    Pflanzen werden „biologisch gedüngt“

    Wie ein Team der Universität Bremen in Namibia und Angola bei Untersuchungen 2020 herausgefunden hat, gibt es Bakterien, mit deren Hilfe eine Aufzucht der Bäume in Baumschulen gelingen kann. Der Baum gehört zu den Schmetterlingsblütlern, von denen viele mit Bakterien Symbiosen eingehen können: In speziellen Wurzelknöllchen fixieren Knöllchenbakterien Luftstickstoff in eine nutzbare Form und geben ihn an die Pflanze ab. Welche Pflanzenart mit welchen Bakterien kooperiert, kann dabei hochspezifisch sein. Die Forscherinnen und Forscher führten über mehrere Jahre ein Screening von Knöllchenbakterien durch und konnten tatsächlich zum ersten Mal Bakterien finden, die solch eine Symbiose mit dem Baum eingehen. Aus diesen Ergebnissen könnte „Biodünger“ entwickelt werden: Im Labor vermehrte Bakterien werden zu den Samen Hülsenfrüchten gegeben, um hoffentlich in Baumschulen schnell Symbiosen eingehen zu können und so die Anzucht von Keimlingen zu erleichtern.

    Professorin Barbara Reinhold-Hurek, Mikrobiologin an der Universität Bremen: „Die Pflanzen werden von den Bakterien biologisch gedüngt, das heißt sie können auch auf Böden wachsen, die wenig der Nährstoffe aufweisen, die die Keimlinge brauchen. Mir unserer Forschung möchten wir dazu beitragen, dass die begehrten Pflanzen langfristig gezüchtet werden können. Ein nachhaltiger Umgang mit den Ressourcen ist unabdingbar.“ Auch die Themen Nachhaltigkeit und Ertragssteigerungen in kleinbäuerlicher Landwirtschaft durch Einsatz von Biodünger für Hülsenfrüchte beschäftigen die Arbeitsgruppe schon seit mehreren Jahren. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Barbara Reinhold-Hurek
    Labor für Allgemeine Mikrobiologie
    Fachbereich Biologie
    Universität Bremen
    Telefon: + 49-421-218-62860
    Email: reinhol@uni-bremen.de


    Originalpublikation:

    https://doi.org/10.3389/fmicb.2021.611704


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-bremen.de/microbe-plant
    http://www.uni-bremen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).