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24.02.2004 09:27

Wenn der Herzrhythmus gestört ist: Defibrillatoren und Telemedizin

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Patienten, die zu lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen neigen, können heutzutage mit einem Defibrillator, der wie ein gewöhnlicher Herzschrittmacher im Brustbereich eingebaut wird, therapiert werden. Dieses Gerät gibt im Notfall einen elektrischen Impuls ab, der die Herzrhythmusstörung beendet und so dem Patienten das Leben rettet.

    In der Vergangenheit wurden Defibrillatoren vor allem dann eingesetzt, wenn der Patient lebensgefährliche Rhythmusstörungen erlitten und überlebt hatte. Heute dagegen werden die Geräte zunehmend prophylaktisch verwendet, wie Privatdozent Dr. Dr. Wolfgang Bauer, Oberarzt für Elektrophysiologie an der Medizinischen Klinik der Uni Würzburg, sagt. Das bedeute einen erhöhten Aufwand für die Nachsorge, bei der unter anderem die Funktion des Defibrillators überprüft wird. Allein in die Kardiologische Abteilung der Medizinischen Uniklinik kommen jede Woche 20 bis 25 solcher Patienten.

    Weil Kosten gesenkt werden müssen und Ärztemangel herrscht, seien hier Strategien gefragt, bei denen sich mit möglichst wenig Arbeitsaufwand und einer möglichst geringen Belastung für die Patienten optimale Sicherheit erreichen lässt. Die so genannte Telemedizin werde dabei künftig an Bedeutung gewinnen, ist sich der Würzburger Mediziner sicher. In der Praxis sieht das schon heute so aus: Der Patient erhält noch in der Klinik ein handy-großes Sendegerät, das zu Hause Daten vom Defibrillator an eine Zentrale weiterleitet. Von dort werden die Informationen an die behandelnden Ärzte weitergegeben oder von diesen abgefragt. So erfahren die Mediziner beispielsweise, wann und wie häufig bei ihren Patienten Herzrhythmusstörungen auftreten. Für die Planung der Therapie ist das sehr wichtig.

    Bauers Ausblick: Möglicherweise kann diese Form der Telemedizin so weit entwickelt werden, dass die Defibrillator-Patienten gar nicht mehr zur Nachsorge in die Klinik kommen müssen. Gerade für die schwer kranken Herzpatienten, die ohnehin viel Zeit beim Arzt verbringen müssen, würde das eine deutliche Entlastung bedeuten.

    Mit der Diagnose, Therapie und Nachsorge von Herzrhythmusstörungen unter Einbeziehung der Telemedizin befasst sich an der Medizinischen Uniklinik am Mittwoch, 3. März, ab 17.00 Uhr eine Fortbildung für Ärzte. Sie wird veranstaltet in Kooperation mit der Firma Biotronik (Berlin), die bei der Entwicklung von Home-Monitoring-Defibrillatoren als führend gilt. Erwartet werden rund 100 Teilnehmer aus Unterfranken.

    Informationen: Sekretariat der Medizinischen Klinik, Christa Wolff, T (0931) 201-36327, E-Mail:
    wolff_c@klinik.uni-wuerzburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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