idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
17.02.2021 10:14

Niedersachsen ist neues Sitzland des Alfred-Wegener-Instituts

Sebastian Grote Kommunikation und Medien
Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung

    Mit dem Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg erweitert sich der Kreis der Zuwendungsgeber des AWI

    Seit dem 1. Januar 2021 beteiligt sich das Land Niedersachsen an der Bund-Länder-Finanzierung des Alfred-Wegener-Instituts, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI). Die Anzahl der Sitzländer erhöht sich durch das im Jahr 2017 gemeinsam mit der Universität Oldenburg gegründete Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität auf vier.

    Mit der Forschung am niedersächsischen Standort Oldenburg baut das Alfred-Wegener-Institut seine Expertise in der marinen Biodiversitätsforschung aus. Biodiversitätswandel, Ökosystemfunktionen sowie Schutz und Management der Meere stehen am Oldenburger Helmholtz-Zentrum für Funktionelle Marine Biodiversität (HIFMB - https://hifmb.de/) im Fokus. Die neu eingerichteten Professuren für Biodiversitätstheorie, Meerespolitik, Meeresschutz und Ökosystem-Informatik ergänzen und erweitern die Forschungszweige von Universität und AWI um Aspekte, um diese nun besonders zielgerichtet angehen zu können.

    „Mit den neuen Professorinnen und Professoren werden wir die Forschung an mariner Lebensvielfalt erheblich stärken. In den Ozeanen leben Millionen von unbekannten Arten, die als Gemeinschaften wesentliche Funktionen der Meere wie zum Beispiel Stoffkreisläufe, Nahrungsnetze und Riffbildung tragen“, sagt AWI-Direktorin Prof. Antje Boetius. „Ihre biologische Interaktion und die Veränderung ihrer Netzwerke durch menschliche Eingriffe sowie wissenschaftliche Grundlagen ihres Schutzes sind wichtige wissenschaftliche Fragen, die an der Uni Oldenburg mit weiteren Partnern auf höchstem Niveau bearbeitet werden können“, so die AWI-Direktorin weiter.

    „Unsere langjährige wissenschaftliche Zusammenarbeit fußt auf dem gemeinsamen Interesse an der Meeresforschung. Die räumliche Nähe zwischen Bremerhaven und Oldenburg vereinfacht zusätzlich den persönlichen Austausch zwischen den Mitarbeitenden“, sagt Dr. Karsten Wurr. „Das Instrument der Helmholtz-Institute trägt zu einer noch besseren Vernetzung von Helmholtz-Zentren und Universitäten bei. Die gemeinsame Berufung der vier Professuren ist dabei ein ebenso wichtiger Bestandteil der Zusammenarbeit wie die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses“, erläutert der Verwaltungsdirektor des Alfred-Wegener-Instituts.

    „Für Niedersachsen bedeutet die Aufnahme einen weiteren Schritt zur nachhaltigen Stärkung und Erhöhung der Sichtbarkeit der niedersächsischen Meeresforschung“, so Niedersachsens Wissenschaftsminister Björn Thümler. „Zugleich verbessert die Einbindung in eine große Wissenschaftsorganisation die Voraussetzungen für Spitzenforschung.“ Die Funktion mariner Ökosysteme hängt von der biologischen Vielfalt der Meere ab. Die Beantwortung der Kernfrage, wie stark und in welcher Form diese biologische Vielfalt auf die globale Klimaerwärmung und anthropogene Einflüsse reagiert, ist der wichtigste Forschungsschwerpunkt des Instituts in Oldenburg. „Mit ihrer Erforschung mariner Ökosysteme leisten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am HIFMB einen wichtigen Baustein zum Verständnis des Klimawandels“, so Thümler weiter. Die Aufnahme Niedersachsens in die gemeinsame Bund-Länder-Förderung des AWI ist verbunden mit zusätzlichen Fördergeldern in Höhe von rund 6 Millionen Euro jährlich.

    Hintergrund:

    Helmholtz-Zentren werden über die Bund-Länder-Finanzierung jeweils zu 90 Prozent vom Bund gefördert, zehn Prozent bestreiten die Sitzländer. Für das Alfred-Wegener-Institut sind dies die Bundesländer Bremen mit dem AWI-Hauptsitz in Bremerhaven, Brandenburg mit der Forschungsstelle Potsdam, Schleswig-Holstein mit den Standorten Helgoland und Sylt sowie jetzt neu Niedersachsen mit dem Standort Oldenburg. Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Ländern und AWI hatten sich in einer dazu eingerichteten Arbeitsgruppe bezüglich der erforderlichen Anpassung von Errichtungsgesetz, Konsortialvertrag und Satzung des AWI abgestimmt. Das „Vierte Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung einer Stiftung des öffentlichen Rechts ‚Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung‘“ ist am 15. März 2019 in Kraft getreten. Der neue Konsortialvertrag vom 18. Dezember 2020 hält fest, dass Niedersachsen ab 1. Januar 2021 0,85 Prozent des jährlichen Institutsetats in Höhe von etwa 100 Millionen Euro trägt, ebenso wie Schleswig-Holstein und Brandenburg; Bremen finanziert 7,45 Prozent des Zuwendungsbedarfs.

    Hinweise für Redaktionen

    Ihre Ansprechpartnerin in der Pressestelle des Alfred-Wegener-Instituts ist Dr. Folke Mehrtens, Tel. 0471 4831-2007 (E-Mail: medien(at)awi.de).

    Druckbare Bilder finden Sie in der Online-Version dieser Pressemitteilung: https://www.awi.de/ueber-uns/service/presse.html

    Das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der gemäßigten sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der 19 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.


    Bilder

    HIFMB Oldenburg
    HIFMB Oldenburg
    Yves Nowak
    Alfred-Wegener-Institut / Yves Nowak


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Meer / Klima, Politik
    überregional
    Kooperationen, Organisatorisches
    Deutsch


     

    HIFMB Oldenburg


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).