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23.02.2021 09:59

Junge Unternehmen spüren die Auswirkungen der Corona-Krise stärker

Marie-Christine Nedoma, Jana Bart, Pia Kastl und Inna Felde Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit (IAB)

    Im Durchschnitt sind junge Unternehmen nach eigenen Angaben genauso häufig von der Covid-19-Pandemie betroffen wie alle anderen Unternehmen der Privatwirtschaft auch. Allerdings zeigt sich, dass junge Unternehmen in stärkerer Weise mit negativen oder positiven Auswirkungen der Krise konfrontiert sind. Das zeigen die am Dienstag veröffentlichten Auswertungen einer gemeinsamen Befragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Leibniz Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).

    „Die Corona-Pandemie hat bei jungen Unternehmen, zumindest bis zum Mai 2020, zu einer im Vergleich zu allen Unternehmen deutlichen Polarisierung hinsichtlich der Betroffenheit geführt.“, so die Forscherinnen und Forscher. Nur im Verarbeitenden Gewerbe zeigt sich ein deutlicher Unterschied. Während 68 Prozent aller Unternehmen angaben, negativ betroffen zu sein, waren es nur 53 Prozent der jungen Unternehmen. Entsprechend höher ist auch der Wert für eine positive Betroffenheit, der bei jungen Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe bei 12 Prozent im Vergleich zu 4 Prozent bei allen Unternehmen liegt.

    Auch sind die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie je nach Branche unterschiedlich. Während junge Unternehmen im Bausektor oder den technologieorientierten Dienstleistungen nur relativ selten negativ tangiert sind, zeigen sich in den konsumnahen Dienstleistungen wie Personenbeförderung oder Friseure deutlich stärkere Auswirkungen. Hier sind 81 Prozent der jungen Unternehmen negativ betroffen.

    Darüber hinaus sind junge Unternehmen mit Beschäftigten im Vergleich zu Soloselbstständigen stärker negativ betroffen. Auch Unternehmen, deren Gründerinnen und Gründer aus drohender oder bestehender Arbeitslosigkeit gründen oder innovative Projekte durchführen oder Forschung und Entwicklung betreiben und somit einer größeren Unsicherheit ausgesetzt sind, haben eine vergleichsweise höhere Wahrscheinlichkeit, negativ betroffen zu sein.

    Etwa zwei Drittel der jungen Unternehmen, die durch die Krise Einschränkungen erleiden, reagieren mit personalpolitischen Maßnahmen, um das eingesetzte Arbeitsvolumen kurzfristig zu reduzieren. Größere Unternehmen setzen dabei vor allem auf Kurzarbeit oder verpflichtenden Urlaub, während kleinere eine Verkürzung der Arbeitszeit ohne Antrag auf Kurzarbeit nutzen. Finanzielle Hilfen werden insbesondere in Form von Zuschüssen und Stundungen der Steuer in Anspruch genommen.

    Für die Studie haben die Forscherinnen und Forscher Angaben von rund 2.600 jungen Unternehmen des IAB-ZEW-Gründungspanels ausgewertet, die ab 2016 gegründet wurden. Die Ergebnisse können mit denen einer repräsentativen Stichprobe aller Unternehmen in Deutschland verglichen werden, die von Kantar im Auftrag des BMWi durchgeführt wurde.

    Sie ist online abrufbar unter: http://doku.iab.de/kurzber/2021/kb2021-04.pdf.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Politik, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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