idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.02.2004 08:55

9. Internationales Speyer Forum "Welthandel und Entwicklung" vom 1. bis 3. März 2004

Dr. Klauspeter Strohm Akademische Angelegenheiten, Weiterbildung
Deutsche Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer

    Vom 1. bis 3.März findet in Zusammenarbeit mit der Internationale Weiterbildung und Enwicklung gGmbH (InWEnt) das 9. Internationale Speyer Forum zum Thema "Welthandel und Entwicklung" statt. Die Veranstaltung reagiert auf den wachsenden Zusammenhang von Welthandel und freiem Wettbewerb, der mittlerweile sowohl für die Industriestaaten als auch für die Entwicklungsländer den Rechtsrahmen binnenstaatlicher und grenzüberschreitender Wirtschaftsvorgänge bzw. finanzieller Transaktionen verändert.

    Für den europäischen Binnenmarkt zählt diese Erkenntnis inzwischen mehr oder weniger zu den Binsenweisheiten. Weniger präsent ist dagegen das Wissen um die Steuerung des Wettbewerbs auf nationalen, trans- und supranationalen Märkten durch das auf der Grundlage der Welthandelsorganisation (WTO) entstandene internationale Wirtschaftsrecht, das sich im Wege fortgesetzter multilateraler Abstimmung zunehmend verdichtet. Dies gilt auch gegenwärtig trotz des Scheiterns des Ministertreffens in Cancún im Jahr 2003 und der dadurch bedingten Verzögerung im Abschluss der aktuellen Welthandelsrunde.

    Für die Entwicklungsstaaten sind die im liberalisierten Welthandel enthaltenen Wachstumschancen von lebenswichtiger Bedeutung. Dementsprechend hatten die Entwicklungsländer große Hoffnungen auf die Ausweitung des internationalen Handels gesetzt, worin sie in den vergangenen Jahren immer wieder enttäuscht wurden. Dabei geht es vor allem um die mangelnde Bereitschaft Amerikas und Europas, Subventionen für ihre Landwirte zu streichen und die Märkte weiter für Agrarprodukte der Entwicklungsländer zu öffnen. Denn mehr Handel und eine Öffnung der Märkte führen zu höherem Wachstum und dieses ist von essenzieller Bedeutung für die Verringerung der Armut. Entwicklungspolitik durch Welthandel ist deshalb eine der notwendigen Voraussetzungen für die künftige Teilhabe der Entwicklungsstaaten am weltweiten Wirtschaftsaufschwung. Dagegen würde sich die Flucht in eine neue Politik des nationalen oder regionalen bzw. supranationalen Protektionismus sowohl für Industriestaaten einschließlich der Mitgliedstaaten der Europäischen Union als auch für die Entwicklungsländer verheerend auswirken. Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich das 9. Internationale Speyer Forum in seinem ersten Teil mit den institutionellen Bedingungen einer erfolgreichen Welthandelsrunde. Diskutiert wird zunächst die Zukunft des multilateralen Handelssystems, um sodann das Streitbeilegungssystem der WTO vorzustellen und die Rolle regionaler Freihandelsabkommen zu erörtern. Den Abschluss des ersten Tagungsabschnitts bildet die Diskussion über institutionelle Verbesserungen der WTO. Die diesbezüglichen deutschen Vorträge wechseln sich mit Referaten aus der Europäischen Kommission sowie aus Thailand ab.

    Am zweiten Tagungstag stehen die Entwicklungsländer mit ihrer Einbindung in den Rahmen der Welthandelsorganisation auf der Agenda. Referenten aus den USA, Nepal, Marokko, Côte d'Ivoire und Burkina Faso werden sich insbesondere mit der Problematik landwirtschaftlicher Subventionen und dem Zugang zu den Baumwollmärkten auseinandersetzen. Am Nachmittag ist die BASF der Gastgeber des 9. Internationalen Forums. Dort wird unter Mitwirkung des Departments für International Economic Affairs über die Liberalisierung der Telekommunikations-Dienstleistungen am Beispiel Japans sowie über die Veränderung der Finanzdienstleistungen in der Volksrepublik China unter den Bedingungen globalisierter Finanzmärkte gesprochen. Ein Referat aus der Landesbank Baden-Württemberg vervollkommnet den Überblick über die Probleme bei der Erbringung grenzüberschreitender Finanzdienstleistungen. Den dritten Abschnitt der Konferenz bilden Einzelprobleme des Welthandels, die insbesondere den Entwicklungsländern auf den Nägeln brennen. Dies gilt einerseits für die Verzahnung von Handel und Gesundheitsvorsorge mit einem Schwerpunkt auf der Arzneimittelversorgung der Entwicklungsländer in Krisensituationen. Andererseits steht die öffentliche Auftragsvergabe, an der die Entwicklungsstaaten nur in geringem Ausmaß teilhaben, zur Diskussion. Beide Perspektiven werfen die Frage nach der Existenz von Sozialstandards im Welthandel auf, die zum Abschluss der Konferenz behandelt werden wird. Hierzu referiert der Veranstalter der Tagung, Herr Univ.-Prof. Dr. Rainer Pitschas, dem auch die wissenschaftliche Leitung der Veranstaltung obliegt. Mit ihm werden japanische, chinesische und deutsche Referenten zu den Themen sprechen.

    Nach Abschluss des 9. Internationalen Speyer Forums werden die Vorträge und Berichte in einem Tagungsband im Duncker & Humblot Verlag (Berlin) erscheinen


    Weitere Informationen:

    http://www.dhv-speyer.de/Aktuelles/pressesuche.asp


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht, Wirtschaft
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).