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03.03.2021 11:56

Konferenz diskutiert an Uni Rostock Perspektiven der Flüchtlingsarbeit

Martina Kaminski Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Fünf Jahre nach dem legendären Satz von Bundeskanzlerin Angela Merkel „Wir schaffen das“ diskutieren am 4. und 5. März 2021 auf einer Konferenz Experten und Akteure über Erfahrungen, Ängste, Perspektiven und Hoffnungen aus der Flüchtlingsarbeit.

    Durch den Syrienkrieg konnte Rateb Hatahet nicht seinen Traumberuf als Rechtsanwalt erreichen. Er floh mit Frau und Kindern nach Deutschland und musste deshalb in Syrien sein Jura- und Sportstudium abbrechen. Hier lebt der junge Mann mit seiner Familie seit fünf Jahren in Rostock Groß Klein und engagiert sich bei einem großen Sportverein als ehrenamtlicher Trainer für Thaiboxen und Kickboxen. Seinen großen Wunsch vom abgeschlossenen Studium hat er nicht aufgegeben. Dafür arbeitet er hart, lernt intensiv die deutsche Sprache und macht alles, um an der Universität Rostock einen Abschluss zu bekommen.

    Die Universität Rostock und das Rostock International House haben zu dieser Veranstaltung eingeladen. „Die Konferenz dient als Plattform des Erfahrungsaustausches für Flüchtlingsbeauftragte aus der Wissenschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Öffentlichkeit“, sagt Michael Paulus, Leiter Rostock International House. Rund 150 Expertinnen und Experten werden praxisbezogene Themen rund um die Arbeit mit Geflüchteten, sowohl im Hochschulbereich im Speziellen als auch in der Gesellschaft im Allgemeinen diskutieren. „Wir haben gemeinsam mit dem Sprachenzentrum Programme erarbeitet, damit studierwillige Flüchtlinge eine gute Chance an der Universität haben“, sagt Michael Paulus.
    Seit Jahren steigt der Anteil der ausländischen Studierenden an der Universität Rostock. Im Wintersemester 2020/21 waren 1534 Studierende aus 99 Ländern immatrikuliert. Es werden unter anderem internationale Masterstudiengänge in den Fächern Elektrotechnik, Computational Science and Engineering und Physik angeboten. Daneben können Studierende in drei Double Degree-Programmen parallel zum Masterabschluss an der Universität Rostock einen Abschluss an einer ausländischen Universität erwerben.
    „Die Rahmenbedingungen für die Internationalisierung zu gestalten, ist eine der interessantesten Aufgaben an der Universität Rostock“, sagt Paulus. Dabei setze die Universität auf die enge Zusammenarbeit mit der Stadt, betont Paulus. Durch die Corona Pandemie sei es auch für Flüchtlinge viel schwieriger geworden, sich gut zu integrieren. „Die Neulinge brauchen aber eine intensive Betreuung, damit der Integrationswille nicht gebremst wird“, betont Christin Zimmer, Koordinatorin für flüchtlingsbezogene Programme an der Universität Rostock. Wie das zu schaffen ist, auch darüber will die Konferenz beraten.
    „An unserer Universität studieren seit Jahren viele junge Menschen, die als Flüchtlinge zu uns gekommen sind“, sagt Professorin Meike Klettke, Prorektorin für Internationales, Gleichstellung und Vielfaltsmanagement. „Teilweise setzen sie ihr Studium fort, das sie schon vorher im Ausland begonnen haben, oder steigen bei uns neu in ein Studium ein. Etliche internationale Studierende haben auch meine eigenen Vorlesungen besucht oder ihre Bachelor- oder Masterarbeit bei mir geschrieben“, betont die Informatikerin. Sie habe beobachtet, mit wie viel Energie sie in das Studium gehen und parallel dazu versuchen, sich eine langfristige Perspektive aufzubauen, teilweise auch über den Weg einer Firmengründung und beruflichen Selbständigkeit. Aus ihrer Sicht, so die Prorektorin, sei es die wichtigste Aufgabe der Universität, langfristig zu überlegen, welche Unterstützung die internationalen Studierenden benötigten, die auch über das Studium hinaus in der Region bleiben möchten. Dazu gehöre aber auch, darüber zu beraten, was neben der Lehre in den Fächern im Verantwortungsbereich der Universität liegt und was besser durch andere Stellen und Verantwortliche in der Stadt und Region abgedeckt werden sollte. Auch dafür solle die Konferenz Impulse geben, da sie das gesamte Netzwerk aller in dem Bereich tätigen Institutionen zusammenbringe. Text: Wolfgang Thiel


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Michael Paulus
    Rostock International House (RIH)
    Universität Rostock
    Tel.: +49 381 498-1213
    E-Mail: michael.paulus@uni-rostock.de


    Weitere Informationen:

    https://www.uni-rostock.de/internationales/hauptseite-internationales


    Bilder

    Razieh Saadatmand (21) ist aus dem Iran nach Rostock gekommen. „Die Stadt ist zu meiner zweiten Heimat geworden“.
    Razieh Saadatmand (21) ist aus dem Iran nach Rostock gekommen. „Die Stadt ist zu meiner zweiten Heim ...
    Julia Tetzke/privat
    Universität Rostock

    Rateb Hatahet ist vor dem Krieg in Syrien geflohen. An der Universität Rostock will er sein in der Heimat begonnenes Studium abschließen.
    Rateb Hatahet ist vor dem Krieg in Syrien geflohen. An der Universität Rostock will er sein in der H ...
    Julia Tetzke/privat
    Universität Rostock


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Razieh Saadatmand (21) ist aus dem Iran nach Rostock gekommen. „Die Stadt ist zu meiner zweiten Heimat geworden“.


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    Rateb Hatahet ist vor dem Krieg in Syrien geflohen. An der Universität Rostock will er sein in der Heimat begonnenes Studium abschließen.


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