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01.03.2004 00:00

evico GmbH: Start Up eines High-Tech-Unternehmens mit Hochtemperatursupraleitern

Dr. Carola Langer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden

    Drei Wissenschaftler des Leibniz Institutes für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden (IFW Dresden) gründen ein Unternehmen, um neue Technologien erfolgreich umzusetzen. Als Physiker haben sie sich auf den Gebieten der Supraleitung und der Materialforschung einen Namen gemacht. Supraleitende Drähte, massive supraleitende Keramiken und supraleitende Magnetlager sind das Produktportfolio des jungen Unternehmens.

    Dass supraleitende Magnetlager und Kabel wirtschaftlichen Erfolg versprechen, davon sind die Gesellschafter der evico GmbH, Dr. de Haas, Dr. Holzapfel und Prof. Schultz überzeugt. Supraleitende Materialien erlauben verlustfreien Stromtransport. Damit kann nicht nur in erheblichem Umfang Energie eingespart werden, sondern Motoren, Generatoren und viele weitere elektrische Anlagen können auch deutlich kleiner und leichter konstruiert werden und somit neue Anwendungen erschließen. Diese revolutionäre Technik könnte schrittweise herkömmliche Kupferleiter ersetzen und damit einen Milliardenmarkt erobern. "Bis es soweit ist," dämpft Geschäftsführer Dr. Oliver de Haas zu große Erwartungen, "ist noch eine Menge Entwicklungsarbeit nötig. Aber wir wollen uns rechtzeitig aufstellen und unseren Wissensvorsprung nutzen." Diesen Wissensvorsprung hat Dr. Bernhard Holzapfel als Abteilungsleiter in langjähriger internationaler Projektarbeit erreicht. "Wir sind keine New Economy mit einer schnellen Idee. Wir sind europaweit führend in einer Technologie, in der eine langjährige Forschungsarbeit steckt, und die jetzt schrittweise industriell umgesetzt wird.", so Holzapfel. "Unsere Umsätze realisieren wir zunächst durch die Belieferung von Forschungsprojekten. Erste Aufträge internationaler Industrieunternehmen werden aktuell verhandelt."
    Der Direktor des Instituts für Metallische Werkstoffe im IFW, Prof. Ludwig Schultz, Mitgründer und Visionär, sieht insbesondere in der in seinem Institut entwickelten reibungsfreien Magnetlagerung Potenzial für Anwendungen in den Reinsträumen der Chiphersteller. "Wir setzen das Konzept der schwebenden Modell-Magnetbahn, die zu einem Markenzeichen unseres Institutes geworden ist, um und bauen Lager, die den höchsten Ansprüchen an Sauberkeit und Schwingungsdämpfung der Mikroelektronikhersteller genügen.", so Schultz.

    Wie der kaufmännische Direktor des IFW, Rolf Pfrengle, erläutert, wird durch diese Mitarbeiterausgründung konsequent der Transfer von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen aus dem bundesweit zweitgrößten Leibniz-Institut in marktfähige Technologien und Produkte gefördert. Auf dem Gebiet der supraleitenden Materialien ist im IFW inzwischen ein Forschungsstand erreicht worden, der aufgrund seiner anwendungsnähe nun durch die evico GmbH wirtschaftlich umgesetzt wird. Das Konzept sieht eine strategische Partnerschaft zwischen der neuen Firma und dem IFW vor. Hierfür werden den Firmengründern Prof. Schultz, Dr. Holzapfel und Dr. Oliver de Haas im Rahmen eines Kooperationsvertrages Nutzungsrechte an Patenten des IFW im Bereich der Supraleitung zu marktgerechten Konditionen eingeräumt. Um Interessenkollisionen zwischen den Partnern zu vermeiden, sind die Geschäftsbeziehungen an einen Business-Plan geknüpft und vertraglich eindeutig in einem Kooperationsvertrag geregelt. Es musste insbesondere auf eine ausreichende Kompatibilität der Ausgründung mit den Zielen des IFW geachtet werden.

    Direktor Pfrengle bedauert, dass die gezielte Förderung von Mitarbeiterausgründungen nicht mehr durch das Bundesforschungsministerium gefördert werden. Umso mehr sei es Aufgabe der Leibniz- Gemeinschaft selbst, durch befristete personelle und infrastrukturelle Unterstützungsleistungen, Existenzgründungen zu ermöglichen und damit Ergebnisse aus der Forschung in die unmittelbare Anwendung zu bringen: "Wir eröffnen dadurch besonders den jüngeren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des IFW die Perspektive für eine eigene unternehmerische Zukunft und schaffen mittelfristig neue Arbeitsplätze in technologieorientierten und wissensintensiven Bereichen, die für die Wissenschaftsstadt Dresden von Bedeutung sind. Die Unternehmensentwicklung der evico GmbH, sieht Pfrengle optimistisch: nach dem Business-Plan wird das Unternehmen nach etwa 2 - 3 Jahren völlig auf eigenen Beinen stehen und eine positive Umsatzentwicklung aufweisen können.

    Fakten:
    evico GmbH
    Helmholtzstr. 20
    01069 Dresden
    Tel: 0351 4659 209
    Fax: 0351 4659 320
    email: deHaas@evico.cc

    gegründet am 2. Februar 2004.

    Gesellschafter evico GmbH:
    Dr. Oliver de Haas, Geschäftsführer, IFW-Projektleiter
    Dr. Bernhard Holzapfel, IFW-Abteilungsleiter (0351 4659 455)
    Prof. Dr. Ludwig Schultz, Direktor des Instituts für Metallische Werkstoffe des IFW Dresden (0351 4659 321)

    Weitere Auskünfte
    Rolf Pfrengle, Kaufmännischer Direktor des IFW Dresden
    IFW Dresden
    Tel.: 0351 / 46 59 235
    Email: r.pfrengle@ifw-dresden.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Mathematik, Physik / Astronomie, Werkstoffwissenschaften, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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