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12.03.2021 09:29

Fachgesellschaften aus dem Kompetenznetz Public Health COVID-19 warnen vor erschwerten Forschungsbedingungen

Mariya Ahner Geschäftsstelle
Deutsche Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention e.V.

    Fachgesellschaften aus dem Kompetenznetz Public Health COVID-19 warnen vor erschwerten Forschungsbedingungen während der Corona-Pandemie und fordern die Bereitstellung zusätzlicher Mittel zum sinnvollen Abschluss drittmittelgeförderter Nicht-COVID-19 Projekte

    München, 12. März 2021 – Die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie und ihrer Folgen und die erhöhte Inanspruchnahme medizinischer Ressourcen für die COVID-19 Versorgung beeinträchtigen zunehmend auch die Gesundheitsforschung, die COVID-19 nicht unmittelbar zu Gegenstand hat.

    Auf Initiative des Kompetenznetzes Public Health COVID-19 appellieren neunzehn Fachgesellschaften aus Deutschland in einem offenen Brief an Förderinstitutionen und fordern, über kostenneutrale Laufzeitverlängerungen von drittmittelfinanzierten Nicht-Covid-19 Forschungsprojekten hinauszugehen und zusätzliche Mittel bereitzustellen.

    Ihre Forderungen stützen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem mit folgenden Argumenten:

    1. Präventionsforschung ist während der Corona-Pandemie erschwert, weil Feldzugänge nur noch unter hohem Aufwand möglich sind. Zahlreiche präventive Maßnahmen wurden gänzlich eingestellt.

    2. Im ambulanten, stationären oder rehabilitativem Sektor sowie in der Pflege sind Datenerhebungen bei Patient:innen durch Schutzmaßnahmen erschwert beziehungsweise teilweise unmöglich.

    3. Bei vielen Erkrankungen, die nicht durch das Coronavirus hervorgerufen werden, wird nach der Schwere der Krankheit vorgegangen. So können in Hochinzidenzphasen nur noch schwer oder lebensbedrohlich Erkrankte operiert werden und entsprechend für Forschungsprojekte rekrutiert werden.

    4. Viele Forscherinnen und Forscher müssen ihre Projekte aufgeben oder pausieren, um sich der Kontrolle der Krise in ihren Versorgungsbereichen widmen zu können.

    5. Viele angehende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können ihre Master- und Bachelorarbeiten durch die Doppelbelastung in Beruf und Familie nicht abschließen.

    6. Auch Strukturen, die Ethik- und Datenschutzanträge bearbeiten, sind oftmals überlastet.

    „Nicht-Covid-19 Forschungsprojekte, die vor oder während der Pandemie bewilligt wurden, müssen unbedingt die Chance erhalten, adäquat zu Ende geführt zu werden“, betont Prof. Dr. Christian Apfelbacher, geschäftsführendes Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Sozialmedizin und Prävention (DGSMP e.V.) und Gründungsmitglied des Kompetenznetzes Public Health COVID-19.

    Den offenen Brief finden Sie unter:
    https://www.public-health-covid19.de/images/2021/Ergebnisse/Stellungnahme_Drittm...

    Fachlicher Kontakt bei Rückfragen:
    Prof. Dr. Dr. Christian Apfelbacher
    Direktor des Instituts für Sozialmedizin und Gesundheitsökonomie
    Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
    Fakultät für Medizin
    Leipziger Str. 44 • 39120 Magdeburg
    E-Mail: Christian.apfelbacher@med.ovgu.de
    Web: http://www.dgsmp.de

    Über das Kompetenznetz Public Health zu COVID-19:
    Das Kompetenznetz Public Health zu COVID-19 ist ein Ad-hoc Zusammenschluss von über 25 wissenschaftlichen Fachgesellschaften aus dem Bereich Public Health, die darin ihre methodische, epidemiologische, statistische, sozialwissenschaftliche und (bevölkerungs-)medizinische Fachkenntnis bündeln. Gemeinsam vertreten sie mehrere Tausend Wissenschaftler*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Weitere Informationen unter: https://www.public-health-covid19.de/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin, Politik
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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