Wissenschaftler*innen und Laien mit Interesse am östlichen Europa erhalten künftig einfacher Zugang zu den Forschungsdaten einer der größten Einrichtungen der Ost- und Südosteuropaforschung. Zum 15. März schaltet das Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) das neu gestaltete Onlineangebot LaMBDa frei. Das Forschungsdatenportal enthält frei abrufbare, begutachtete und leicht durchsuchbare Datensätze aus unterschiedlichen geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen und wird sein Angebot stetig erweitern.
Am IOS arbeiten Forschende unter anderem aus Geschichte, Ökonomie und Politikwissenschaft mit Schwerpunkt Ost- und Südosteuropa. Daneben veröffentlicht das Institut Fachzeitschriften und Buchreihen. Daten, die im Zuge der Forschungsarbeiten generiert werden, sollen über das Portal nun leichter nachnutzbar sein. Zum Start sind auf LaMBDa mehr als 250 Datensätze aus IOS-Projekten und -Publikationen nachgewiesen. Dabei handelt es sich beispielsweise um Transkripte historischer Statistiken zu Serbien und zu Minderheiten in Südosteuropa, Haushaltssurveys aus Kasachstan und Tadschikistan, Daten zur Amerikaauswanderung aus Südosteuropa sowie Anhänge zu Aufsätzen aus IOS-Zeitschriften.
„Mit LaMBDa gestaltet das IOS seine Forschung noch offener und transparenter – und kommt damit auch den gestiegenen Erwartungen aus Wissenschaft und Gesellschaft entgegen. Der Großteil der auf dem Portal publizierten Daten ist ein Beitrag zu Open Data in der Ost- und Südosteuropaforschung. Dadurch werden wissenschaftliche Ergebnisse nicht nur überprüfbar, sondern die bereitgestellten Daten sind auch nachnutzbar. Zudem geben wir den Forschenden am Institut die Möglichkeit, in LaMBDa ihren gesamten Forschungsprozess abzubilden“, erläutert Tillmann Tegeler, verantwortlich für den Bereich Elektronische Forschungsinfrastruktur am IOS.
Die Neugestaltung des Portals bedeutet die Fortsetzung nachhaltiger Bemühungen des Instituts in diesem Bereich. Bereits vor sechs Jahren startete das IOS eine erste Version von LaMBDa, die allerdings nur geringe Funktionalitäten aufwies. In einer Ende 2020 in Kraft getretenen Forschungsdaten-Policy verpflichtete sich das Institut dann, die FAIR-Prinzipien zu etablieren (Daten sollen Findable, Accessible, Interoperable, und Re-usable sein), durch Bereitstellung die Nachnutzbarkeit der Forschungsdaten zu verbessern, Datenmanagementpläne zu implementieren sowie die Sichtbarkeit der eigenen Forschung zu erhöhen. Damit ist zu erwarten, dass künftig deutlich mehr Datensätze zur Veröffentlichung anfallen, die auf einem verbesserten Portal zugänglich gemacht werden sollen.
Die neue Version von LaMBDa basiert technisch auf der Open-Data-Plattform DKAN. Neben einer Suche ermöglicht nun eine elaborierte Facettennavigation das gezielte Auffinden von Datensätzen. Registrierte Nutzer*innen – im Moment ist diese Funktion nur für IOS-Angehörige freigeschaltet – können ihre Daten in einem geschützten Bereich mit Metadaten beschreiben und organisieren. Vor der Daten-Publikation durchlaufen Datensätze wie auch Metadaten einen Review-Prozess.
Um die Datensätze referenzierbar zu machen, werden Digital Object Identifiers (DOIs) registriert. Dadurch werden die Daten auch in externen Suchmaschinen wie BASE nachgewiesen. Außerdem sollen sie bald über osmikon, das zentrale Forschungsportal zum östlichen Europa, nachgewiesen werden.
LaMBDa verwendet ein Metadatenschema, das auf dem Data Catalog Vocabulary (DCAT) und dem DDI-RDF Discovery Vocabulary (Disco) basiert, um sowohl bibliographische als auch methodische Aspekte von Forschungsdaten zu beschreiben. Die Metadatenbeschreibung umfasst auch Informationen über die Provenienz und den Projektkontext von Forschungsdaten. Zur interdisziplinären Wissensorganisation werden die DDI Controlled Vocabularies des Standards der Data Documentation Initiative (DDI), das Journal of Economic Literature Classification System (JEL) sowie Schlagwörter der Gemeinsamen Normdatei (GND) genutzt.
LaMBDa ist erreichbar unter https://lambda.ios-regensburg.de/
Eine Einführung via Zoom in die Funktionen von LaMBDa bietet das IOS am Dienstag, 16. März, um 11 Uhr. Informationen und Zugangsdaten: https://t1p.de/wivy
Mit rund 70 Mitarbeiter*innen aus über einem Dutzend Ländern ist das Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) mit Sitz in Regensburg eine der größten Einrichtungen seiner Art. Aufgabe ist die Analyse historischer und gegenwärtiger Dynamiken in Ost- und Südosteuropa – und zwar aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Am IOS forschen Geschichts-, Wirtschafts- und Politikwissenschaftler*innen gemeinsam. Daneben veröffentlicht das Institut Fachzeitschriften und Buchreihen, fördert den akademischen Nachwuchs und beherbergt eine international führende Fachbibliothek. Mehr auf: www.leibniz-ios.de
Tillmann Tegeler
Leiter des Arbeitsbereichs Bibliothek und elektronische Forschungsinfrastruktur
Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung
0941/943-5482
Tegeler@ios-regensburg.de
https://lambda.ios-regensburg.de/ URL des Forschungsdatenportals LaMBDa
Screenshot der Startseite des Forschungsdatenportals LaMBDa
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Organisatorisches
Deutsch
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