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19.03.2021 14:00

Normalität als Experiment: Darmstädter Tage der Transformation 2021. Schader-Stiftung zieht positives Fazit

Dipl.-Soz. Peter Lonitz Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Schader-Stiftung

    Mit einer Konferenz zu Theorie und Praxis der sozial-ökologischen Transformation gingen am 19. März 2021 die dritten Darmstädter Tage der Transformation der Schader-Stiftung zu Ende. Über eintausend Interessierte nahmen an den elf Workshops, Konferenzen und Podien teil.

    „An der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft genügt der herkömmliche Nachhaltigkeits-Begriff nicht mehr, um die komplexen Herausforderungen zu lösen oder auch nur zu benennen. Transformative Forschung setzt bereits bei der Bildung eines gemeinsamen Problemverständnisses an.“ Für den Vorstand der Schader-Stiftung, Alexander Gemeinhardt, kommen die dritten Darmstädter Tage der Transformation genau passend in die öffentlichen Debatten um das Wissenschaftsverständnis, die Rolle des Klimaschutzes und politische Fragen zwischen Kommunal- und Bundestagswahlen. Die Stiftung arbeitet 2021 unter dem Leitwort „Normalität als Experiment“.

    Thematische Schwerpunkte der Darmstädter Tage der Transformation waren neben Fachtagungen der Transformativen Forschung auch Fragen des nachhaltigen Lebensstils, des Umweltjournalismus, der Einbindung von Praxisakteuren in die ökologische Entwicklung und Methoden des Austauschs und der Partizipation. Bei mehreren Veranstaltungen waren zivilgesellschaftliche Gruppen wie Fridays for Future involviert. Deren Bundessprecher Quang Paasch ordnete seine eigene Bewegung in einen größeren Zusammenhang ein: „Schon vor Greta gab es Klimaschutz-Bewegungen. Wir haben den Protest aber auf die Straße geholt.“ Deshalb sei es wichtig, Bewegungen wie die „Fridays“ mit Wissenschaft und etablierten Akteuren wie der Schader-Stiftung im Gespräch zu halten. Paasch sprach in einer Veranstaltung zu „White Days for Future“ über Klimaschutzdiskurse aus postkolonialer und machtkritischer Perspektive. Aber auch Perspektiven aus Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden kamen in einer eigenen Veranstaltung zu Wort: „Transformation fair gestalten“.

    Kern der Veranstaltungsreihe ist das Symposium zu Transformativer Forschung („tF-Symposium“), das allein über 200 Experten aus dem deutschsprachigen Raum nach Darmstadt brachte. „Aus über 60 Einreichungen konnten wir rund zwanzig auswählen und ein anspruchsvolles Programm zusammenstellen, das nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch Verwaltung und Wirtschaft attraktiv war“, bilanziert die verantwortliche Referentin der Schader-Stiftung, Karen Lehmann.  

    Im Verbundprojekt „s:ne“ (Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung) ist die Schader-Stiftung Partnerin der Hochschule Darmstadt, die mit Partnern wie dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) und dem Öko-Institut ihre Transferstrategie umsetzt. In diesem Jahr ist „s:ne“ erstmals Mitausrichter der Tage der Transformation, die vom 15. bis 19. März über eintausend Teilnehmer aus dem deutschsprachigen Raum in einem Dutzend Veranstaltungen digital nach Darmstadt gelockt haben. „Die Darmstädter Tage der Transformation haben sich in der dritten Auflage in der Community von Transformativer Forschung und Transfer etabliert“, resümiert die wissenschaftliche Leiterin des s:ne-Projekts Silke Kleihauer: „Mit dem zentralen tF-Symposium und vielen anderen Veranstaltungen sind sie zu einem Treffpunkt geworden, an dem Wissenschaft und Praxis konzentriert und konstruktiv in den Dialog treten. Die Verbindung von Hochschule Darmstadt und Schader-Stiftung über das Projekt s:ne erweist sich als Glücksfall für alle Beteiligten.“ 

    Das sieht auch die neue Vizepräsidentin der Hochschule Darmstadt so. Mit Nicole Saenger wird am 1. April 2021 erstmals Nachhaltigkeit als Querschnittsthema im Präsidium präsent sein. Für sie zum richtigen Zeitpunkt: „Wir leben in sehr bewegten Zeiten. Was wir in der transformativen Forschung im Kleinen versucht haben, wird jetzt im Großen ungewollt täglich geübt: Die Schaffung von Experimentierräumen. Die ganze Welt ist momentan aufgrund der Pandemie ein Experimentierraum unter Unsicherheitsbedingungen. Und vielleicht auch dafür, zu lernen, wie wir lernen, in Zukunft nach Lösungen für große gesellschaftliche Problem zu suchen – zum Beispiel im Klimaschutz.“

    Die weitläufigen Räumlichkeiten des Schader-Campus ermöglichten es, Veranstaltungen hybrid auszurichten: Mit kleinen Teams unter einem strengen Infektionsschutzkonzept vor Ort und digitaler Teilnahme. Dabei spielten sich Diskussionen und Arbeit an virtuellen Pinnwänden in der „Digitalen Dependance“ der Schader-Stiftung ab. Die von dem ansässigen Start-Up „tingtool“ entwickelte einzigartige graphische Benutzeroberfläche hat sich nach Einschätzung der verantwortlichen Referentin der Stiftung erneut bewährt: „Schon seit vergangenem Jahr können wir unseren Partnern in der Digitalen Dependance eine Plattform bieten, die nicht die normale, aber doch viel Begegnungsmöglichkeit bietet“, so Saskia Flegler von der Schader-Stiftung.

    Die vierten Darmstädter Tage der Transformation finden vom 14. bis 18. März 2022 auf dem Schader-Campus statt – dann hoffentlich auch wieder mit Präsenzveranstaltungen.

    Hintergrund:

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    Vom 15. bis 19. März fanden bereits die dritten Darmstädter Tage der Transformation statt, in diesem Jahr pandemiebedingt virtuell live aus dem Schader-Forum. Über eintausend Teilnehmer nahmen an Workshops. Konferenzen und Podien teil. Ausrichter ist die Schader-Stiftung, deren Zweck in der Förderung des Dialogs zwischen Gesellschaftswissenschaften und der Praxis besteht.

    s:ne
    Mit dem s:ne-Konzept (Systeminnovation für Nachhaltige Entwicklung) war die Hochschule Darmstadt (h_da) in der Bund-Länder-Förderlinie „Innovative Hochschule erfolgreich. Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung erhält sie von 2018 bis 2022 eine Fördersumme von ca. zwei Millionen Euro jährlich. Die Schader-Stiftung ermöglicht mit ihrem Teilvorhaben den Austausch zwischen Wissenschaftler*innen und Akteuren aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Ziel des an der Hochschule Darmstadt angesiedelten Projektes ist es, mit Menschen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Bürgern neue Wege hin zu einer Nachhaltigen Entwicklung einzuschlagen.

    Transformative Forschung (tF)
    Die transformative Forschung (tF) will die Entwicklung hin zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen unseres Planeten unterstützen; ihr Ziel ist es, mit den jeweils relevanten Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft nach technologischen, sozialen und organisationalen Lösungen zu suchen, die in ihrem Zusammenspiel die Transformation in Richtung einer Nachhaltigen Entwicklung befördern. Experimentierräume ermöglichen innovatives Denken und Handeln: Sie eröffnen einen Rahmen, der Hemmnisse temporär reduziert und es Akteuren erlaubt, sich außerhalb ihrer etablierten Routinen zu bewegen. So ist es möglich, von- und miteinander zu lernen, um neue Ansätze zu entwickeln, auszuprobieren und zu optimieren.

    Partner
    An den dritten Darmstädter Tagen der Transformation waren in verschiedener Funktion als Kooperationspartner bzw. Vortragende namhafte Institutionen beteiligt wie beispielsweise
    Deutscher Gewerkschaftsbund, Deutsches Institut für Urbanistik (Berlin), Eawag, Swiss Federal Institute of Aquatic Science and Technology, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Fridays for Future Deutschland, Hessenmetall, Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE, Frankfurt), Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ, Hochschule Darmstadt, IG Metall, Leipzig, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), KU Eichstätt-Ingolstadt, klimafakten.de, Umweltbundesamt (UBA), Öko-Institut (Darmstadt), Technische Universität Darmstadt, Georg-August-Universität Göttingen / Volkswirtschaftliches Institut für Mittelstand und Handwerk, Universität Hohenheim, Initiative Wandelbares Darmstadt, Wuppertal Institut für für Klima, Umwelt, Energie gGmbH und verschiedene andere mehr.


    Weitere Informationen:

    http://Mehr Informationen unter www.schader-stiftung.de/tagedertransformation


    Bilder

    Digitale Dependance der Schader-Stiftung
    Digitale Dependance der Schader-Stiftung

    Schader-Stiftung


    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung DTdT21

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Gesellschaft, Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Digitale Dependance der Schader-Stiftung


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