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12.11.1998 00:00

Minenbeseitigung: eine wichtige humanitäre Aufgabe

Waltraud Riess Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

    Einem nicht ganz alltäglichen Gebiet, nämlich dem Aufspüren und Identifizieren von Antipersonenminen mittels elektromagnetischer Strahlung widmet sich Jürgen Nitsch, Professor für Elektromagnetische Verträglichkeit, an der Magdeburger Universität innerhalb seiner Forschungstätigkeit.

    Der Wissenschaftler befaßt sich seit mehreren Jahren u. a. mit der Ausbreitung hochfrequenter Wellen und ihres Einsatzes zum Orten und zur Erkennung von Antipersonenminen. In einer von der NATO organisierten Aktivität über Mustererkennungsmethoden bei der Identifizierung von vergrabenen Minen arbeitete Jürgen Nitsch mit und hat kürzlich hierzu auch Vorlesungen in verschiedenen westeuropäischen Ländern organisiert und gehalten. Diese Aktivität wurde von der NATO mit einem Zertifikat gewürdigt.

    Bei der Auffindung und Identifizierung von Minen wird derzeit mit mehreren Techniken gearbeitet. Besonders eignen sich Hybridmethoden unter Einschluß von Infrarotsensoren möglicherweise besser als Einzelmethoden. Ideal wäre ein Aufspüren aus der Luft, so Nitsch. Dennoch reicht die Ortung von Objekten im Boden allein nicht aus, deshalb orientieren sich die Aktivitäten an speziellen Mustererkennungsmethoden, in deren Entwicklung der Wissenschaftler involviert ist. Mit Hilfe intelligenter Erkennungsmethoden (z. B. angelernter neuronaler Netzwerke) können Form, Lage, Material und Größe der Minen bestimmt werden. Jedoch erschweren Materialbeschaffenheit der Minen und Bodenbeschaffenheit vor Ort den Einsatz neuer Techniken, die sich derzeit noch im Teststadium befinden. Die Entwicklung eines "universellen Minensuchgerätes" sieht Professor Nitsch trotz hochentwickelter Minenräumtechnik noch in weiter Ferne liegen.

    Explodierende Minen verursachen unbeschreibliche Leiden unter der Zivilbevölkerung, darunter auch vielen Kindern. Besonders sind Menschen in Ländern wie Kambodscha und Angola, die weltweit am dichtesten vermint sind, aber auch Bosnien-Herzegowina und in anderen Ländern betroffen. Deshalb ist eine intensive Forschung und Weiterentwicklung moderner Techniken dringend erforderlich, begründet der Magdeburger Wissenschaftler seine Mitarbeit und Engagement in der NATO-Forschergruppe.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Gesellschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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