ZNU-Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung der Universität Witten/Herdecke und Öko-Institut machen die Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 für Unternehmen, Produkte und Produktpolitik messbar. Dies schließt die Bewertung des Produktnutzens ein. Zur einfachen Handhabung steht eine komfortable Software zur freien Nutzung bereit.
Bislang existieren kaum Methoden zur integrierten Analyse und Bewertung der Nachhaltigkeit von Produkten und Dienstleistungen, die auf global einheitlichen und akzeptierten Zielen basieren. Eine im Rahmen des Forschungsprojekts „SDG-Bewertung“ entwickelte Methode schafft nun Abhilfe. „Mit unserer Methode ist es erstmals möglich, den Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele auf Ebene von Produkten und Dienstleistungen zu messen und festzustellen, mit welchen Stellschrauben die Performance verbessert werden kann“, sagt Dr. Ulrike Eberle, Projektleiterin und Leiterin der Forschung am ZNU. “Dies trägt nicht zuletzt zu mehr Transparenz entlang der Lieferkette zur menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht bei – eine Anforderung, die heute vor dem Hintergrund des Lieferkettengesetzes wichtiger denn je ist.“
Die Methode „SDG-Evaluation of Products (SEP)“ nutzt als Maßstab die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Nachhaltigkeitszielen (engl. Sustainable Development Goals, SDG) und 169 Unterzielen, die die Staatengemeinschaft im September 2015 verabschiedet hat. Die Methodenentwicklung wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Die Methode SEP besteht aus drei Bausteinen und fußt auf der Herangehensweise der Ökobilanz. Das Herzstück der Methode ist die Nachhaltigkeitsbewertung. Sie misst den Beitrag des Produkts bzw. der Dienstleistung zu den jeweiligen SDGs anhand der festgelegten Indikatoren. Das Ergebnis zeigt, bei welchen Nachhaltigkeitsthemen das Produkt bereits gut ist und bei welchen noch Handlungsbedarf besteht.
Um die Bewertung zu vervollständigen, kann eine Analyse des gesellschaftlichen Nutzens ergänzt werden. Dadurch lassen sich mit Blick auf die SDGs zusätzliche Nutzenaspekte der betrachteten Produkte und Dienstleistungen jenseits ihres Kernnutzens identifizieren.
„Eine detaillierte Nutzenanalyse ermöglicht Unternehmen eine umfassendere Systembetrachtung bei der Nachhaltigkeitsanalyse“, sagt Martin Möller, stellvertretender Projektleiter und Senior Researcher am Öko-Institut. „Darüber hinaus kann diese die Faktenbasis für die politische Bewertung unterschiedlicher Handlungsoptionen verbessern, beispielsweise im Rahmen der Chemikalien- oder Produktpolitik.“
Um die Anwendung der Nachhaltigkeitsbewertung zu vereinfachen, wurde im Rahmen des Vorhabens zudem die Software ProFitS entwickelt, die frei genutzt werden kann.
Download der Broschüre „SDG-Evaluation of Products – SEP” auf der Projektwebsite (https://www.sdg-evaluation.com/download)
Leitfaden PROSAplus des Öko-Instituts (https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/PROSA-Leitfaden.pdf)
Leitfaden PROSAplus des Öko-Instituts in englischer Sprache (https://www.oeko.de/fileadmin/oekodoc/PROSA-Guideline.pdf)
Zugang zur Software ProFitS über die Webseiten www.prosa.org und www.sdg-evaluation.com
Ansprechpartner am Öko-Institut
Martin Möller
Senior Researcher im Institutsbereich
Produkte & Stoffströme und
stv. Projektleitung SDG-Bewertung
Öko-Institut e.V., Geschäftsstelle Freiburg
Tel.: +49 761 45295-256
E-Mail: m.moeller@oeko.de
Ansprechpartnerinnen am ZNU
Dr. Ulrike Eberle
Leitung Forschung und Projektleiterin SDG-Bewertung
Tel.: +49 2302 926-545
E-Mail: ulrike.eberle@uni-wh.de
Patricia Kief
Marketing ZNU
Tel.: +49 2302 926-862
E-Mail: patricia.kief@uni-wh.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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