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13.11.1998 00:00

NORDKOREA BLEIBT AUF HILFE ANGEWIESEN

Erwin Northoff Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen

    TROTZ HÖHERER ERNTE BLEIBT
    VERSORGUNG IN NORDKOREA WEITER PREKÄR

    Rom, 13. November - Trotz einer besseren Ernte bleibt Nordkorea weiterhin auf umfangreiche Nahrungsmittelhilfe angewiesen. Dies geht aus einem gemeinsamen Bericht der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und des Welternährungsprogramms (WFP) hervor. Es sei mit einer "trostlosen Ernährungslage" im kommenden Jahr zu rechnen. Besonders gefährdet seien Kinder, Schwangere, stillende Mütter sowie Kranke.

    Die Getreideernte Nordkoreas wird für 1998 auf rund 3,5 Millionen Tonnen geschätzt, das sind etwa 30 Prozent mehr als 1997 (2,66 Millionen Tonnen). Damit allerdings lasse sich der Mindestbedarf an Nahrung nur für acht Monate decken, so der FAO/WFP-Bericht.

    Das Land benötige dringend Nahrungsmitteleinfuhren in Höhe von insgesamt 1,35 Millionen Tonnen. Nur ein Teil der Einfuhren könne wegen der angespannten wirtschaftlichen Lage aus kommerziellen Importen gedeckt werden. Die erforderliche Nahrungsmittelhilfe wird für das kommende Jahr auf rund eine Million Tonnen geschätzt.

    Eine FAO/WFP-Expertengruppe hatte Nordkorea im vergangenen Oktober besucht. Sie konnten Städte und ländliche Gebiete in acht von 12 Provinzen besuchen. Der FAO/WFP-Bericht berücksichtigt ausser offiziellen Informationen auch Angaben von bilateralen Gebern, anderen UN-Organisationen und Nichtregierungsorganisationen.

    FAO/WFP riefen dazu auf, sich in Zukunft stärker auf den Wiederaufbau der Landwirtschaft Nordkoreas zu konzentrieren. Die internationale Hilfe für die Landwirtschaft müsse "deutlich erhöht werden". Es fehle vor allem an Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmitteln, Ersatzteilen für landwirtschaftliche Maschinen und Treibstoff, ohne die das Land nicht genügend produzieren könne, um den Mindestbedarf an Nahrung zu decken.

    Das grösste Problem sei es, genügend Düngemittel herzustellen. Die drei nordkoreanischen Düngemittelfabriken hätten eine Kapazität von rund
    400 000 Tonnen. Dies reiche aus, um genügend Nahrung im Land zu erzeugen. Da es aber an Ersatzteilen und Treibstoff fehle, seien die Fabriken völlig veraltet, so der Bericht.

    Gleichzeitig komme es auch darauf an, die wirtschaftlichen Probleme des Landes in den Griff zu bekommen. Die umfangreiche Nahrungsmittelhilfe der vergangenen Jahre habe geholfen, die Ernährungssituation vieler Menschen zu verbessern. Es sei aber nicht sicher, dass auch in Zukunft weiter umfangreiche Nahrungsmittelhilfe geleistet werden könne.

    Nordkorea war zwischen 1995 und 1997 von Überschwemmungen, Trockenheit und einem Wirbelsturm heimgesucht worden. Das Land verlor ausserdem seine günstigen Handelsbeziehungen zu den ehemaligen Ostblockstaaten, die Nordkorea mit Handelsvorteilen und Hilfe unterstützt hatten.


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    Weitere Informationen:

    http://www.fao.org/giews/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht, Tier / Land / Forst, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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