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03.03.2004 08:50

Duale Berufsausbildung in Deutschland

Dr. Ilona Zeuch-Wiese Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

    "Gerechtigkeitslücke" schließen - und durch neue Konzepte ergänzen!
    - Präsident des BIBB nimmt Stellung zur aktuellen Diskussion -

    "Eine entscheidende Voraussetzung zur Versorgung der Jugendlichen mit einer ausreichenden Zahl betrieblicher Ausbildungsplätze ist die Schließung der 'Gerechtigkeitslücke' zwischen ausbildenden und nicht ausbildenden Betrieben. Erforderlich sind dazu entsprechende Vereinbarungen über einen finanziellen Ausgleich auf regionaler und Branchen-Ebene. Hierzu bedarf es der Einsicht, des Willens und der konkreten Initiativen der verantwortlichen Wirtschaftsverbände ebenso wie der Tarifparteien. Derartige Lösungen sind besser und wirkungsvoller als gesetzliche Umlagefinanzierungen mit Hilfe zentraler Fonds, die ohne komplizierte Verfahren und bürokratische Apparate nicht auskommen." Mit dieser Feststellung im Rahmen seines Kommentars zum Thema "Ausbildungsjahr 2004 wird wieder kritisch - 'Gerechtigkeitslücke' muss geschlossen werden", hat der Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), Prof. Dr. Helmut Pütz, Stellung genommen zur aktuellen Debatte um die Ausbildungsplatzsituation und die Finanzierung der Berufsausbildung in Deutschland.

    Seine These: Auch bei einer allmählichen wirtschaftskonjunkturellen Erholung wird die Tendenz zur Wegrationalisierung von Arbeitsplätzen andauern. Dies habe nicht nur zur Folge, dass die Zahl der betrieblichen Ausbildungsplätze das frühere hohe Niveau nicht mehr erreichen könne - langfristig sei dadurch das gesamte Duale System der Berufsausbildung ernsthaft bedroht. Berufliche Bildung in Deutschland müsse daher, so Prof. Pütz, in Teilbereichen neu gedacht und neu organisiert werden.

    Als dauerhafte Ergänzung - nicht als Alternative - zum Dualen System schlägt er daher die Umsetzung des Konzepts einer arbeitsteiligen Berufsausbildung nach dem "Sandwich-System" vor, das bereits in einigen Bundesländern und auch in Österreich erfolgreich praktiziert wird. Bei diesem Ausbildungsmodell wechseln sich lange betriebliche Ausbildungsphasen (nicht zu verwechseln mit Betriebspraktika) mit vollzeitschulischen Ausbildungsphasen in Berufsfachschulen ab und enden mit einer Kammerabschlussprüfung. Während der betrieblichen Ausbildungsphasen können die Jugendlichen wie im dualen System Ausbildungsvergütungen erhalten; die vollzeitschulischen Ausbildungsphasen sollten nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz gefördert werden.

    In Zeiten permanenter Höherqualifizierung, steigender fachtheoretischer Anforderungen und hoher Erwartungen der einstellenden Betriebe an das Qualifikationsniveau der Facharbeiter und Fachangestellten sei, so Prof. Pütz, ein solcher ergänzender Ausbildungsgang eine zeitgerechte Antwort und Lösung für die andauerdenden betrieblichen Ausbildungsplatzdefizite.

    Die Ausgabe 1/2004 der Zeitschrift des Bundesinstituts für Berufsbildung, "Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis " (BWP) mit dem o.g. Kommentar des Präsidenten des BIBB, Prof. Dr. Pütz, ist zum Preis von Euro 7,90 zu beziehen beim W. Bertelsmann Verlag GmbH & Co. KG, Postfach 10 06 33, 33506 Bielefeld, Tel. 0521/911 01-11, Fax: 0521/911 01-19, E-mail: service@wbv.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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