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15.04.2021 14:39

Testen, testen, testen: Leibniz-Institut für Alternsforschung bietet seinen Mitarbeitern kostenlose PCR-Corona-Tests an

Dr. Kerstin Wagner Kommunikation
Leibniz-Institut für Alternsforschung - Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI)

    Seit Ende Februar 2021 bietet das Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena seinen rund 350 Mitarbeitern zweimal in der Woche einen kostenlosen SARS-CoV-2-PCR-Test (Corona-Test) an, der freiwillig genutzt werden kann.

    Jena. Die dritte Pandemie-Welle rollt bereits über Deutschland hinweg. Die Infektionszahlen in den Landkreisen und Kommunen steigen. Umso wichtiger ist es, die Bevölkerung schnell zu impfen und generell mehr zu testen, um die Ausbreitung der Corona-Infektionen in den Griff zu bekommen. Neben verpflichtenden Tests im Alltag, kann das Testen der Belegschaft in Betrieben und Instituten bei der Eindämmung der Pandemie helfen.

    Seit Ende Februar 2021 bietet das Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena seinen rund 350 Mitarbeitern einen kostenlosen SARS-CoV-2-PCR-Test (Corona-Test) an, der freiwillig genutzt werden kann. „In nur knapp 2 Monaten ist es dank des Engagements und der Mithilfe vieler Kolleginnen und Kollegen gelungen, einen PCR-basierten Corona-Test am FLI zu etablieren“, berichtet Prof. Alfred Nordheim, Wissenschaftlicher Direktor des FLI. Diese Tests werden zweimal in der Woche angeboten, so dass alle FLI-Mitarbeiter nach interner Registrierung die Möglichkeit haben, sich regelmäßig oder nur sporadisch am Institut auf das Coronavirus testen zu lassen.

    Die Tests dienen zum einen als Selbstfürsorge, zum anderen zum Schutz der Kollegen und Mitarbeiter sowie zur Aufrechterhaltung des Institutsbetriebs während der Corona-Pandemie. „Im Hinblick auf eine realistische Abbildung des Infektionsgeschehens am Institut, empfehlen wir die Durchführung von zwei Tests pro Woche / Person, um Infektionsereignisse schneller identifizieren und entstehende Kontaktketten rascher durchbrechen zu können“, ergänzt Prof. Nordheim. Seit Beginn der Testung haben sich bereits 210 Mitarbeiter, das sind rund 60% der Belegschaft, registriert und nutzen rege das Angebot.

    Die Durchführung von PCR-Experimenten (Polymerase Chain Reaction, Polymerasekettenreaktion) gehört zur Laborroutine, und das Institut verfügt über das entsprechende Know-how und die erforderliche Ausstattung. Daher wurde nach erneutem Lockdown und der sich weiter zuspitzenden zweiten Infektionswelle im Dezember 2020 die Idee eines institutsinternen Testsystems forciert und in die Praxis umgesetzt. Nach Freigabe durch die entsprechenden Behörden können sich nun seit Ende Februar alle Mitarbeiter des FLI regelmäßig auf das Coronavirus testen lassen.

    Verwendet wird ein Gurgeltest. Doch warum gerade diese Testmethode? „Dafür gab es mehrere Gründe“, erläutert Prof. Christoph Englert, Gruppenleiter am FLI, der zusammen mit seinem Kollegen Dr. Björn von Eyss, neben zahlreichen anderen Helfern, die Etablierung des Tests am FLI entscheidend vorangetrieben hat. „Ende 2020 erschien eine interessante Publikation, die einen direkten PCR-Test beschrieb, mit dem auch eine große Anzahl von Personen auf SARS-CoV-2 getestet werden kann. Nach Abwägung der beschriebenen Sensitivität der Methode, möglicher entstehender Kosten und hinreichenden Machbarkeits-überlegungen, wie der Test am Institut umgesetzt werden kann, entschieden wir uns schlussendlich für diese Testmethode“.

    Im Gegensatz zu üblichen Verfahren, wo durch ein medizinisch-geschultes Personal Abstriche aus dem Nasen- und Rachenbereich entnommen werden müssen, kommen bei diesem PCR-Test Gurgelproben zum Einsatz, d.h. der Proband gurgelt für 30 Sekunden mit destilliertem Wasser und die aufgefangene Gurgelflüssigkeit wird dann im Labor weiterverarbeitet. Damit ist die Probengewinnung nicht nur einfach und effektiv, sondern auch kostengünstig.

    Ein weiterer Vorteil ist, dass die Testung der Gurgelproben im Pool erfolgt, d.h. nicht jede Probe einer Testperson einzeln gemessen wird. Es werden vielmehr Proben gesammelt und zusammen in einem Pool gemessen. „Das erlaubt die gleichzeitige Testung von max. 10 Proben, was wiederum Zeit und damit auch Verbrauchskosten spart“, unterstreicht Dr. von Eyss, ebenfalls Gruppenleiter am FLI. „Somit liegen noch am gleichen Tag die Testergebnisse vor; eine enorme Zeitersparnis gegenüber herkömmlichen Corona-Tests in Teststationen“. Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden am FLI an 13 Testtagen in Summe 1115 Gurgelproben analysiert.

    Sollte in einem Pool ein positives Testergebnis auftreten, wird umgehend die Personalabteilung informiert und werden alle Personen, die im betreffenden Pool getestet wurden, vorsorglich ins Homeoffice geschickt. Danach werden die Proben des Pools noch einmal einzeln gemessen. Sollte sich der positive Befund eines oder mehrerer Probanden im Pool bestätigen, werden weitere Schritte entsprechend den Corona-Regeln am FLI eingeleitet und es erfolgt die Meldung an das Jenaer Gesundheitsamt. Dass dieser Prozess funktioniert, hat sich erst vor kurzem gezeigt, als vor Ostern ein Proband positiv getestet wurde, noch bevor erste Symptome einer Infektion auftraten.

    „Von den Behörden haben wir durchweg nur positives Feedback bekommen, die unsere institutseigene Testung sehr begrüßen“, betont Prof. Nordheim. Ein wichtiger Beitrag des FLI, um mitzuhelfen, die Verbreitung des Coronavirus weiter einzudämmen.

    Kontakt

    Dr. Kerstin Wagner
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: 03641-656378, E-Mail: presse@leibniz-fli.de

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    Hintergrundinformation

    Das Leibniz-Institut für Alternsforschung – Fritz-Lipmann-Institut (FLI) in Jena widmet sich seit 2004 der biomedizinischen Alternsforschung. Rund 350 Mitarbeiter aus ca. 40 Nationen forschen zu molekularen Mechanismen von Alternsprozessen und alternsbedingten Krankheiten. Näheres unter http://www.leibniz-fli.de.

    Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen knapp 21.000 Personen, darunter etwa die Hälfte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 2 Milliarden Euro. (http://www.leibniz-gemeinschaft.de).


    Bilder

    FLI-Mitarbeiterin Beate Szafranski beim Pipettieren der qPCR an einer Sicherheitswerkbank im Labor zum Nachweis des Sars-CoV-2 Erregers in Gurgelproben.
    FLI-Mitarbeiterin Beate Szafranski beim Pipettieren der qPCR an einer Sicherheitswerkbank im Labor z ...
    Foto: FLI / Susann Groth

    FLI-Mitarbeiterin Sabrina Eichwald beim Beladen der PCR-Maschine.
    FLI-Mitarbeiterin Sabrina Eichwald beim Beladen der PCR-Maschine.
    (Foto: FLI / Susann Groth)


    Anhang
    attachment icon FLI-Pressemitteilung (pdf)

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    FLI-Mitarbeiterin Beate Szafranski beim Pipettieren der qPCR an einer Sicherheitswerkbank im Labor zum Nachweis des Sars-CoV-2 Erregers in Gurgelproben.


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    FLI-Mitarbeiterin Sabrina Eichwald beim Beladen der PCR-Maschine.


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