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16.04.2021 10:00

Online-Training für Krebskranke: Studie zur Wirksamkeit mit 1,5 Mio. Euro gefördert

Ulrike Bohnsack Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) untersucht in einer Studie, wie effektiv Menschen mit einer Krebserkrankung durch das Online-Tool Make It* geholfen werden kann. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt die Arbeit des Teams der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am LVR-Klinikum Essen mit rund 1,5 Millionen Euro bis 2024.

    Allein in Deutschland wird pro Jahr bei rund 500.000 Menschen Krebs diagnostiziert; insgesamt leben etwa 1,7 Millionen mit einer solchen Erkrankung.** Die Diagnosen stellen für Betroffene und ihre Angehörigen einen gravierenden Einschnitt dar, ihre Psyche wird überdurchschnittlich stark belastet – selbst dann, wenn die diagnostizierte Krebsart gut behandelt werden kann.

    Das an den Universitäten in Essen, Tübingen und Erlangen entwickelte Online-Training Make It richtet sich an krebskranke Menschen, die sich aufgrund der Folgen ihrer Krankheit in einer schwierigen Lebensphase befinden. Durch computergestützte Übungen lernen sie, ihre Gefühle, Kraftquellen und Stressauslöser zu erkennen und daraus individuelle Bewältigungsstrategien zu erarbeiten. Entwickelt wurde das Training von Fachleuten aus der Psychologie, Psychotherapie, Psychosomatischen Medizin und Psychoonkologie.

    Make It läuft seit Ende 2019, wurde seitdem von rund 200 Menschen in Anspruch genommen und verzeichnet eine Weiterempfehlungsrate von 87 Prozent.*** Mit der neuen, BMBF-geförderten Studie Reduct**** möchte das Forschungsteam herausfinden, ob bzw. in welchem Maße diese patientenzentrierte „e-Mental-Health-Intervention“ die psychische Belastung bei Krebskranken reduzieren kann.

    „Langfristig erhoffen wir uns, dass dieses großartige Online-Tool belasteten Krebskranken deutschlandweit zur Verfügung gestellt wird“, sagt Prof. Dr. Martin Teufel, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universität Duisburg-Essen, LVR Klinikum Essen am Standort der Universitätsmedizin Essen. „Wünschenswert wäre, dass generell bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen die Digitalisierung, also e-Health, Einzug in Forschung und Versorgung hält. Dort besteht großer Nachholbedarf.“

    * Make It = Mindfulness and Skills based distress reduction training in oncology; weitere Information unter https://makeit-essen.medizin.uni-tuebingen.de sowie https://www.uni-due.de/med/meldung.php?id=1043
    ** Quelle: Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) am Robert Koch-Institut
    *** Link zur Pilotstudie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30731509,
    „Mindfulness and Skills Based Distress Reduction in Oncology: The Web-Based Psycho-Oncological Make It Training“
    **** Reduct = Web-based Mindfulness and Skills-Based Distress Reduction for Cancer Patients: A multi-center, randomized, controlled intervention study“

    Redaktion: Martin Rolshoven, Medizinische Fakultät der UDE, Tel. 0201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Martin Teufel, Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, UDE/LVR-Klinikum Essen, martin.teufel@uni-due.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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