Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert in einem neuen Programm insgesamt acht fächerübergreifende “Globale Zentren” zur Bewältigung weltweiter Herausforderungen. An zwei der Vorhaben ist die Universität Bonn beteiligt: Dabei stehen die Zukunft der afrikanischen Savannen sowie die frühzeitige Erkennung und Bewältigung von Infektionsrisiken in Westafrika im Mittelpunkt. Die Fördergelder stammen vom Auswärtigen Amt und belaufen sich bis 2025 auf rund 2,8 Millionen Euro pro Zentrum.
Für den Aufbau der Zentren, die in Ländern des Globalen Südens eingerichtet werden, konnten sich deutsche Hochschulen mit Partnern aus den jeweiligen Ländern und weiteren internationalen Partnerorganisationen bewerben. Die Zentren werden interdisziplinär lehren und forschen sowie im engen Austausch mit Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft stehen, um den Transfer neuer Erkenntnisse in die Praxis sicherzustellen. Untereinander vernetzt sollen sie zu globalen Lösungen beitragen.
„Dass die Exzellenzuniversität Bonn an zwei von insgesamt acht neuen ‚Globalen Zentren‘ beteiligt ist, ist ein großartiger Erfolg, zu dem ich unseren weltweit vernetzten Forschenden herzliche gratuliere”, sagt Rektor Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Hoch. „Die Förderung ist nicht nur eine beeindruckende Bestätigung unserer Vernetzungs- und Internationalisierungsstrategien, sondern auch für unsere wissenschaftlichen Schwerpunktsetzungen in den Bereichen Nachhaltige Entwicklung, Globaler Süden und Global Health.“
Savannen: Wichtige Ökosysteme und Lebenraum für Menschen
Für das “African Climate and Environment Center – Future African Savannas” (AFAS) ist das Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn projektverantwortlich. “Naturbasierte Lösungsansätze können mit Blick auf den Klimawandel zum Schutz von Savannen beitragen und gleichzeitig den Menschen Zukunftschancen bieten”, sagt ZEF-Direktor Prof. Dr. Christian Borgemeister. Zusammen mit der Université Félix Houphouët-Boigny (Côte d’Ivoire), der University of Nairobi (Kenia) sowie der Universität zu Köln sollen gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft, Politik und dem Privatsektor relevante Forschungsfragen identifiziert und zielgerichtet Fachkräfte ausgebildet werden. “AFAS wird einen inter- und transdisziplinären Bildungs- und Forschungsansatz mit starken digitalen Lehr-, Lern- und Forschungskomponenten verfolgen und mit den vielfältigen Forschungsaktivitäten am ZEF sowie mit dem dort gerade neu etablierten virtuellen Lernmanagementsystem verknüpfen”, so der ZEF-Direktor weiter. Es sind ein Masterprogramm in Abidjan und Nairobi geplant. Auch Doktoranden und Postdocs werden ins Programm eingebunden, unter anderem in enger Zusammenarbeit mit dem Bonn-Kölner Sonderforschungsbereich Future Rural Africa.
Frühzeitige Erkennung und Bewältigung von Infektionsrisiken
Im „German-West African Centre for Global Health and Pandemic Prevention” (G-WAC) geht es um die frühzeitige Erkennung und Bewältigung von Infektionsrisiken in Westafrika. “Das Zentrum widmet sich mit der Pandemievorsorge einem wichtigen Teil des großen Gebiets Global Health, das in Bonn durch einen eigenen Studiengang besonders sichtbar vertreten ist”, sagt Prof. Dr. Walter Bruchhausen, Leiter der Sektion Global Health am Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit des Universitätsklinikums Bonn (UKB). Zusammen mit Prof. Dr. Achim Hörauf vom Institut für Medizinische Mikrobiologie, Immunologie und Parasitologie (IMMIP) des UKB hat er den Bonner Teil des Projektes konzipiert. In Kumasi soll ein neuer Global Health-Studiengang entstehen. Auch für den Bereich One Health sind gemeinsame Lehrveranstaltungen geplant. Etwa 15 Doktoranden aus Westafrika sollen zugleich von Betreuenden aus Ghana und Deutschland bei ihrer Forschung begleitet werden, Aufenthalte in Bonn und Berlin eingeschlossen. Darüber hinaus wird es weiterbildende Kurzkurse geben. In das Vorhaben sind gleichberechtigt die Berlin School of Public Health (Technische Universität und Charité Berlin) sowie die Kwame Nkrumah University of Science and Technology (KNUST) in Ghana eingebunden.
Der DAAD fördert insgesamt acht fächerübergreifende “Globale Zentren” zur Bewältigung weltweiter Herausforderungen. Vier forschen und lehren zu Klimafragen, vier weitere zu Gesundheitsthemen und Pandemien. Das Auswärtige Amt unterstützt den Aufbau der Zentren bis 2025 mit insgesamt rund 22 Millionen Euro.
Prof. Dr. Christian Borgemeister
Direktor des Zentrums für Entwicklungsforschung (ZEF)
Universität Bonn
Tel. 0228/731866
E-Mail: cb@uni-bonn.de
Prof. Dr. Walter Bruchhausen
Leiter der Sektion Global Health
Institut für Hygiene und Öffentliche Gesundheit
Universitätsklinikum Bonn
Tel. 0228/28710318
E-Mail: walter.bruchhausen@ukbonn.de
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überregional
Forschungsprojekte, Kooperationen
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