In welche Richtung sich die öffentliche Verwaltung unter dem Eindruck der Pandemie und weiterer drängender Herausforderungen bewegen kann und welchen Beitrag Innovationslabore für die Weiterentwicklung der öffentlichen Verwaltung hierzu leisten können, war zentrales Thema der digitalen Konferenz „Zukunft gemeinsam gestalten: Verwaltungsinnovation und Veränderungskultur in der Öffentlichen Verwaltung“ am 20. April an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer.
Die digitalen Konferenz stand unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Michael Hölscher und wurde durch das Projekt Wissens- und Ideentransfer für Innovation in der Verwaltung (WITI) veranstaltet, das einen Prototypen für ein wissenschaftsbasiertes Innovationslabor an der Universität Speyer aufgebaut hat.
„Wissenstransfer und Kooperation zwischen Verwaltung und Wissenschaft sind für zukunftsorientierte Verwaltungsinnovationen und die Lösungsfindung für komplexe Herausforderungen von besonderer Bedeutung. Mit unserer Konferenz haben wir hierfür eine Plattform für zahlreiche Innovationsakteurinnen und Innovationsakteurinnen aus Verwaltung und Wissenschaft geboten. Anhand unserer erfolgreichen Kooperationsprojekte konnten wir zudem exemplarisch zeigen, welchen Mehrwert ein in der Wissenschaft und regional verankertes Innovationslabor mit interdisziplinärem Ansatz bietet“, betont Prof. Dr. Michael Hölscher, WITI-Gesamtprojektleiter und Lehrstuhlinhaber für Hochschul- und Wissenschaftsmanagement an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer.
Von den Vorteilen des kooperativen, nutzerorientierten und wissenschaftsbasierten Ansatzes des Speyerer Innovationslabors konnte sich die ca. 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Ebenen der Verwaltung in neun interaktiven Workshops überzeugen. Dort wurden gemeinsam mit Expertinnen und Experten aktuellste Themen der öffentlichen Verwaltung wie Krisenresilienz, Smart City, OZG-Umsetzung, Open Data, Wissenskooperationen, Open Government oder interkommunale Zusammenarbeit diskutiert und bearbeitet. Als Praxisbeispiele dienten insbesondere Kooperationen des WITI-Projekts mit Verwaltungsakteuren und Partnern aus Wirtschaft, Gesellschaft und Wissenschaft der Region, darunter die Metropolregion Rhein-Neckar, die Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz (ZIRP) e.V. und das Deutsche Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung Speyer (FÖV) sowie die Initiative Politics for Tomorrow.
Die Grundlage für die Workshop-Phase bildeten zwei Keynotes. Was die deutsche Verwaltung von weltweiten Open Government- und Open Innovation-Ansätzen lernen kann, erläuterte David Gößmann, Policy Analyst der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), in seiner Keynote: „Durch die aktive Förderung des Open Government und insbesondere durch das Bereitstellen von Daten und Informationen sowie von Partizipationskanälen werden Bürger unmittelbarer Teil der öffentlichen Entscheidungsfindung – vom Konsumenten zum Produzenten. Eine Grundlage, die diesen Paradigmenwechsel ermöglicht, ist eine moderne digitale Infrastruktur und ein konstruktives Innovationsmanagement“.
Dr. Markus Richter, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und Beauftragter der Bundesregierung für Informationstechnik warb in seiner Keynote für eine kooperative Zusammenarbeit bei der digitalen Verwaltungstransformation in Deutschland: „Wir müssen uns gegenseitig wieder mehr zuhören und den einzelnen Fachbereichen gerecht werden. Jeder hat seine Rolle in der Verwaltung und wir müssen zusammen als Motor arbeiten – nicht als Insellösungen“.
Dies bestätigt auch Dr. Rubina Zern-Breuer, WITI-Projektkoordinatorin: „Kooperation und Ko-Creation sind genauso wie der Einbezug von Nutzerinnen und Nutzer und das Experimentieren im geschützten Rahmen Teil der DNA von Innovationslaboren, auch wenn diese kein Allheilmittel sind. Idealerweise bringen sie zudem eine neue Führungs- und Beteiligungskultur mit sich, die es ermöglicht, viele verschiedene Perspektiven zusammenzuführen. Ergänzt um eine wissenschaftliche Basis sind Innovationslabore ein optimales Format für die öffentliche Verwaltung, um einen Aufbruch Richtung Transformation voranzutreiben“.
Ein digitaler Kaminabend mit weiteren Expertinnen und Experten aus Verwaltung und Wissenschaft bildete den Abschluss der Konferenz. Diskutiert wurde, wie die Zukunft der Arbeit in der Verwaltung aussehen kann, welche Kompetenzen der Führung und der Mitarbeitenden hierfür benötigt werden und welche Rolle Innovationseinheiten bei der Aufgabe, innovativeres und diverseres Personal einzustellen, zukommen kann.
Weitere Informationen zur Konferenz:
Konferenzkonzept & Tagungsprogramm mit ausführlichen Beschreibungen der Workshops und den beteiligten Referent*innen und Expert*innen der Konferenz.
Weitere Informationen zum WITI-Projekt:
Das Projekt „Wissens- und Ideentransfer für Innovationen in der Verwaltung“ (WITI) an der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer wird im Rahmen des Bund-Länderprogramms „Innovative Hochschule“ durch BMBF und GWK von 2018 bis 2022 gefördert.
Das WITI-Projekt besteht aus einem Zentralprojekt und den vier Teilprojekten „Digital Smart City Speyer“, „Kooperation Vorderpfalz“, „Fugatus“, und „Town & Gown“. Ziel des WITI-Zentralprojekts ist vor allem die Unterstützung eines Kulturwandels in der öffentlichen Verwaltung sowie, das Profil der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer hinsichtlich der Transferkapazitäten zu schärfen – dazu wurde bereits ein wissenschaftsbasiertes Innovationslabor auf dem Campus Speyer errichtet.
Für Fragen stehen Ihnen sehr gerne zur Verfügung:
- Prof. Dr. Michael Hölscher, WITI-Gesamtleitung, hoelscher@uni-speyer.de
- Dr. Rubina Zern-Breuer, WITI-Projektkoordinatorin, zern-breuer@uni-speyer.de
- Simon Sterbenk, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, sterbenk@uni-speyer.de, Tel. 06232/654-396
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Gesellschaft, Informationstechnik, Politik
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).