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03.05.2021 10:14

LMU-Forscher untersuchen Komplexität von Globalisierungsprozessen

LMU Stabsstelle Kommunikation und Presse
Ludwig-Maximilians-Universität München

    • Die LMU richtet ein neues internationales Kolleg ein, das Phänomene weltweiter Verflechtung erforscht
    • Die beteiligten Historiker und Kunstwissenschaftler sprechen von einem neuen Ansatz in der Globalisierungsforschung
    • Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt für zunächst vier Jahre mit 7,9 Millionen Euro

    Oberflächlich betrachtet ist Globalisierung das große Mehr: immer schneller, immer kompakter, immer internationaler – eine unaufhaltsam zunehmende weltweite Verdichtung und Vernetzung. Doch dieses Bild sei zu einfach, sagt Roland Wenzlhuemer: „Zur Globalisierung gehören ebenso durchaus gegenläufige oder retardierende Momente von Unterbrechung, Umweg und fehlender Verbindung.“ Nur wenn man dieses Wechselspiel von Verflechtung und Entflechtung in den Blick nähme, sagt der Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der LMU, komme man zu einem einigermaßen differenzierten Bild dessen, was Globalisierung ausmacht. Die Corona-Krise zeigt genau das: eine Pandemie, die sich nur vor dem Hintergrund dichter globaler Verflechtungen und weltweiter Austauschprozesse so rasant rund um den Globus verbreiten konnte; eine Pandemie aber auch, deren Bekämpfung darauf hinausläuft, möglichst viele dieser Wege, auf denen das Virus um die Welt kommt, zu kappen.

    Für dieses grundsätzliche Spannungsverhältnis in Globalisierungsprozessen haben Roland Wenzlhuemer, Burcu Dogramaci, Professorin für Kunstgeschichte an der LMU, und Christopher Balme, Professor für Theaterwissenschaft an der LMU, den Begriff „Dis:konnektivität“ geprägt. Unter diesem Titel läuft auch das neue Käte Hamburger Kolleg, das die LMU jetzt einrichtet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Kolleg über die Laufzeit von zunächst vier Jahren mit 7,9 Millionen Euro.

    Im engen Austausch mit Münchner Kultureinrichtungen

    In diesem Zugriff auf das Thema sieht Wenzlhuemer „einen völlig neuen Ansatz in der Globalisierungsforschung“. Die Forscherinnen und Forscher am Kolleg wollen dabei „eine innovative Verbindung von geisteswissenschaftlichen und ästhetischen Ansätzen“ entwickeln, um Globalisierungsphänomene in ihrer Komplexität, aber auch Fluidität zu erfassen. Deswegen sind die Kunstwissenschaften der LMU zentral in das Kolleg eingebunden. Der Historiker Wenzlhuemer, die Kunsthistorikerin Dogramaci und der Theaterwissenschaftler Balme bilden zusammen das Direktorium.

    Kernstück des Kollegs ist das Fellowship-Programm, in dessen Rahmen pro Jahr etwa zehn Wissenschaftler und Künstler nach München eingeladen werden. Außerdem setzt das Kolleg auf einen engen Austausch mit Münchner Kulturinstitutionen wie Theatern und Museen und wird ein sogenanntes Transferlab einrichten, um nicht zuletzt den öffentlichen Diskurs zu befördern.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Christopher Balme,
    LMU, Institut für Theaterwissenschaft
    E-Mail: theaterwissenschaft@lrz.uni-muenchen.de

    Prof. Dr. Burcu Dogramaci,
    LMU, Institut für Kunstgeschichte
    E-Mail: burcu.dogramaci@kunstgeschichte.uni-muenchen.de

    Prof. Dr. Roland Wenzlhuemer,
    Historisches Seminar der LMUZ
    E-Mail: roland.wenzlhuemer@lrz.uni-muenchen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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