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04.03.2004 16:56

Neue E-Learning-Plattform .LRN(TM) 2.0 an der Universität Heidelberg

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    .LRN(TM) unterstützt weltweit Lehre und Forschung - Viele verschiedene Sprachversionen ermöglichen den internationalen Wissensaustausch - Mehr als 30 000 Nutzer an der Universität Heidelberg

    Mit mehr als 30 000 Nutzern allein an der Universität Heidelberg spricht die E-Learning-Plattform .LRN(TM) jetzt auch viele Sprachen. Mit der Version 2.0 hält die Internationalisierung in diese Lehr- und Lernplattform Einzug und erlaubt die weltweite Verwendung dieses Open-Source-Projektes in 13 Sprachräumen, darunter Arabisch und Chinesisch - 20 weitere sind derzeit in Entwicklung. Möglich wurde dieser wichtige Schritt in der Weiterentwicklung dieser Software, die es Studenten und Lehrkräften einer Universität ermöglicht, online zusammenzuarbeiten und Wissen auszutauschen, ebenfalls durch eine internationale Zusammenarbeit zwischen der Universität Heidelberg und anderen renommierten Einrichtungen.

    Das Engagement im breit angelegten E-Learning hat in Heidelberg eine Vorgeschichte. Erstmals kam, nach einer Testphase, im Jahr 2000 in Kooperation zwischen Universitätsrechenzentrum und Medizinischer Fakultät Heidelberg ein E-Learning-System für die gesamte Universität zum Einsatz. Die virtuelle Plattform gab damit Lehrkräften ein Werkzeug zur Hand, sich mit Studenten auszutauschen, Wissen zu vermitteln und dieses auch zu prüfen.

    Diese erste E-Learning-Lösung basierte auf einer kommerziellen Software, wie sie häufig an Hochschulen in den USA und Kanada eingesetzt wird und die kurz vor der Einführung in Heidelberg auch ins Deutsche übersetzt wurde. Bereits die Startphase des Projekts, das eines der ersten seiner Art in Deutschland war, verlief schwierig. Am Anfang war es nicht möglich, bei Problemen direkt einzugreifen. Die Erfahrung zeigte immer deutlicher, dass die mangelnde Möglichkeit, die Plattform an lokale Bedürfnisse anzupassen, ein entscheidender Nachteil einer kommerziellen Software ist - zumal dann, wenn Tausende Benutzer betroffen sind.

    Es wurde schnell deutlich, dass die Universität die Möglichkeit haben muss, Prozesse und Infrastrukturelemente der Software, die für die Lehre wesentlich sind, zu modifizieren um so geeignete Rahmenbedingungen für die verschiedenen akademischen Aktivitäten zu schaffen. Die durch Lizenzvereinbarungen bei einer kommerziellen Software entstehenden Beschränkungen hinsichtlich solcher Modifikationen stellen langfristig ein erhebliches Risiko für den Betreiber, sprich die Universität Heidelberg, dar.

    Zusätzlich machte es die starke Anhebung der Lizenzkosten innerhalb von sehr kurzer Zeit notwendig, nach einer alternativen Lösung zu suchen. Verschiedene Optionen wurden diskutiert und ausgewertet. Schließlich entschied man sich für die Weiterentwicklung und Nutzung der Web-Applikation .LRNTM, eines Open-Soure-Projekts, das in Cambridge, Massachusetts, beim Massachusetts Institute of Technology (MIT) initiiert worden war.

    Der wichtigste Unterschied zwischen alter und neuer E-Learning-Plattform .LRN(TM) besteht im Wechsel von einem kurs-zentrierten zu einem gruppen-zentrierten System. Während in einem kurs-zentrierten System Gruppen nur im Rahmen von Kursen gebildet werden können, erlaubt ein gruppen-zentriertes System die Bildung von vielen Gruppen, von denen einige dann auch einen Kurs bilden können.

    Damit kann mit .LRN(TM) nicht nur die Lehre, sondern auch die Forschung und generell die Zusammenarbeit in Gruppen wie zum Beispiel die Alumni-Arbeit unterstützt werden.

    Im Umfeld globaler Wissensvermittlung, dem sich die Universität Heidelberg stellt, war ihr erster Anteil an der Weiterentwicklung von .LRN(TM) im vergangenen Jahr die Internationalisierung der Sprachen, unter denen mit dieser Plattform gelehrt und gelernt werden kann. Diese Entwicklung, die auf die auf Vorarbeiten anderer aufbaute und auf das leichte Einbinden vieler Sprachen in die Software abzielte, erlaubt nun, dass Auswahl und Wechsel zwischen den Sprachen bei dem Umgang mit .LRN(TM) kein Problem mehr darstellen. Dabei ging es nicht in erster Linie um die Entwicklung einer deutschen Version. Vielmehr sollte es auf einfache Weise möglich sein, auch mit geringen technischen Kenntnissen weitere Sprachversionen des Programms zu erzeugen. Die neue Version 2.0 macht es möglich, zusätzliche Sprachen mit einer leicht zu bedienenden Übersetzungsoberfläche nach Bedarf hinzuzufügen.

    Die Mehrsprachigkeit ist vor dem Hintergrund des internationalen Wissens- und Informationsaustausches und des Lernens über Ländergrenzen hinweg für die Universität Heidelberg unerlässlich, und die Zusammenarbeit mit anderen Entwicklern auf dieser Ebene macht die Vorteile einer offenen Kooperation deutlich. Innerhalb kürzester Zeit gab es viele verschiedene Sprachversionen, betreut von freiwilligen Übersetzern weltweit. Zur Zeit wird an circa 30 weiteren Übersetzungen gearbeitet und viele, wenn nicht alle, werden bald in Heidelberg zu Verfügung stehen.

    Ein weiterer Anteil von Heidelberg an der Weiterentwicklung von .LRN(TM) war ebenfalls im Jahr 2003 die "externe Authentifizierung", wodurch die vorhandene Benutzerverwaltung des Rechenzentrums mit mehr als 30 000 Nutzern integriert werden konnte. Somit können alle Studierenden und Mitglieder der Universität Heidelberg problemlos die E-Learning Plattform nutzen - siehe http://athena2.uni-heidelberg.de.

    .LRN(TM) ist das Produkt einer bisher einmaligen Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Forschern, Entwicklern und der Industrie mit dem Ziel, die nächste Generation der E-Learning-Plattformen hervorzubringen.

    .LRN(TM) erlaubt eine Anpassung auf der Grundlage der damit gemachten Erfahrungen und der Bedürfnisse der Benutzer (zu Benutzer zählen auch andere Universitäten). Indem die Universität Heidelberg mit anderen Einrichtungen kooperiert, umgeht sie das Problem, von einem einzigen Software-Anbieter abhängig zu sein. Gleichzeitig bietet diese Zusammenarbeit die Möglichkeit, an der Entwicklung des Programms teilzuhaben, ohne jedoch die Risiken eingehen zu müssen, die mit der Entwicklung und Wartung einer ganz eigenen Lösung verbunden sind.

    Nach Heidelbergs Teilnahme an .LRN(TM) haben viele internationale Einrichtungen sich auch dafür entschieden. Ein paar Beispiele sind die Universität Mannheim, Universidad Galileo (Guatemala), Universidad de Chile (Chile), Unversidad del Cuaca (Colombia), Tecnológico de Monterrey (México), Universidad Carlos III de Madrid (España), Universitetet i Bergen (Norge) und viele mehr.

    So wie in der Vergangenheit Erfahrungen anderer Bildungseinrichtungen ausgetauscht und nachgenutzt werden können, so wird auch hier die lange Tradition des akademischen Austauschs fortgeführt.

    Ansprechpartner:
    Universitätsrechenzentrum:
    Michael Hebgen (Visiting Professor, Universität Mostar),
    Tel. 06221-544501
    michael.hebgen@urz.uni-heidelberg.de

    Medizinische Fakultät Heidelberg:
    Renate Passenheim,
    Tel. 562701
    renate.passenheim@med.uni-heidelberg.de

    Rückfragen von Journalisten auch an:
    Dr. Michael Schwarz,
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de

    und
    Irene Thewalt
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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