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04.03.2004 17:57

48. Symposium der Dt. Ges. f. Endokrinologie: Jeder zweite Deutsche hat Schilddrüsenveränderungen

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Dresden/Bochum, März 2004 - Bis zu 50 Prozent aller Deutschen haben im Ultraschall nachweisbare Veränderungen ihrer Schilddrüse. In der Regel sind diese gutartig, selten bösartig: Nur drei von 100.000 Einwohnern erkranken jährlich an Schilddrüsenkrebs.

    Das Schilddrüsenkarzinom ist auch Thema eines Symposiums beim 48. Symposion der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE), das vom 3. bis 6. März 2004 in Dresden stattfindet. Unter Vorsitz von Professor Dr. med. Georg Brabant und Professor Dr. rer. nat. Josef Köhrle diskutieren Experten über den Umgang mit Knoten im Schilddrüsengewebe und die verschiedenen Formen von Schilddrüsenkrebs.

    Die Diagnostik bösartiger Schilddrüsentumoren gleicht der Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen. Ein vergleichsweise harmloser Kropf aufgrund von Jodmangel ist die häufigste endokrine Erkrankung in Deutschland. Jeder dritte Deutsche leidet daran. Schilddrüsenkarzinome sind hingegen sehr selten. "Durch das Missverhältnis zwischen den seltenen klinisch relevanten Veränderungen und den häufigen gutartigen Läsionen kommt es zu einem hohen diagnostischen Aufwand", erläutert Professor Brabant von der Medizinischen Hochschule Hannover und Sprecher der Sektion Schilddrüse bei der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) ist. "Schilddrüsenerkrankungen verursachen allein in Deutschland insgesamt mehr als eine Milliarde Euro Gesundheitskosten." Jährlich werden in Deutschland 100.000 Schilddrüsenoperationen durchgeführt. Einen Teil der hohen Kosten wäre vermeidbar: Durch rechtzeitige Behandlung mit Jodtabletten könnte vielen Patienten mit Kropf geholfen werden. Denn statt 200 Mikrogramm Jod pro Tag - wie von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlen - nimmt der durchschnittliche Deutsche nur rund 100 Mikrogramm mit der Nahrung zu sich. In den letzen Jahren hat sich die Jodversorgung der deutschen Bevölkerung bereits erheblich verbessert. Professor Brabant fordert daher neben einer intensivierten Forschung zur Verbesserung der diagnostischen Sicherheit auch epidemiologische Untersuchungen, um die Veränderungen in der Jodversorgung besser abschätzen zu können.

    Terminhinweis:

    Freitag, 5. März 2004, 16.00 bis 18.00 Uhr:
    Symposium X: Thyroid Cancer
    Hörsaalzentrum der TU Dresden, Hörsaal 2
    Bergstraße 64; D-01062 Dresden

    Kontakt für Rückfragen:
    Pressestelle DGE
    Anne-Katrin Döbler
    Anna Voormann
    Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart
    Tel +49 (0) 711 89 31 115, Vor Ort: 0351 463 388 23
    Fax +49 (0) 711 89 31 566
    E-Mail: info@medizinkommunikation.org


    Weitere Informationen:

    http://www.endokrinologie.net


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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