idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.05.2021 14:02

„Vorbild einer ethisch verantwortungsvollen Wissenschaft“

Meike Mossig Hochschulkommunikation und -marketing
Universität Bremen

    Bei einer digitalen Feierstunde hat Professorin Julia Borst, Romanistin der Universität Bremen, den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2021 erhalten. Sie gilt laut Gutachterinnen und Gutachtern als Vorbild einer dialogbezogenen, ethisch verantwortungsvollen Wissenschaft. Die Auszeichnung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist die wichtigste für den Forschungsnachwuchs in Deutschland. Sie ist mit 20.000 Euro dotiert.

    Ausgezeichnet wurden am 4. Mai 2021 insgesamt zehn Forscherinnen und Forscher von deutschen Hochschulen. „Dr. Julia Borst forscht in der romanistischen Literaturwissenschaft – mit außerordentlichem Gespür für bislang kaum wahrgenommene Themen“, sagte die WissenschaftlerinUte Berns vom Institut für Anglistik und Amerikanistik der Universität Hamburg in ihrer Laudatio. „Autorinnen und Autoren, deren künstlerische, kulturelle und politische Bedeutung sie in hochintelligenten Analysen erschließt und über ihr Fach hinaus sichtbar macht“, so Ute Berns. „Die Gutachterinnen und Gutachter des Heinz Maier-Leibnitz-Preises verknüpfen mit Frau Borsts Forschung und Initiativen nicht nur große Hoffnungen für die weitere Entwicklung der Romanistik in Deutschland, sondern sprechen auch vom „Vorbild einer dialogbezogenen, ethisch verantwortungsvollen Wissenschaft“. Julia Borst pflege mit zahlreichen Kontakten und Vortragsreisen insbesondere nach Afrika und in die Karibik lebendige, hochproduktive Forschungskooperationen und betreibe zudem Kulturaustausch durch die Unterstützung von Autorenlesungen.

    „Diese Auszeichnung spornt mich an“

    Julia Borst fühlt sich durch den Heinz Maier-Leibnitz Preis in ihrer Arbeit und ihren Forschungsschwerpunkten einmal mehr bestätigt. „Diese Auszeichnung spornt mich an, den von mir eingeschlagenen Weg weiter zu gehen, immer wieder neu die Erkenntnisse und Denkstrukturen zu hinterfragen, in denen wir uns bewegen, und mich weiterhin für die Themen zu engagieren, die mir am Herzen liegen“, sagt sie. „Natürlich hoffe ich gleichzeitig, dass der Preis mir auch dabei hilft, langfristig eine feste Anstellung an einer Universität zu finden.“

    „Ich freue mich sehr für Frau Borst und die Universität Bremen über diese hohe Auszeichnung“, sagt der Rektor der Universität Bremen, Professor Bernd Scholz-Reiter. „Sie hat sich einen exzellenten Namen als international sichtbare Expertin für Diaspora-Forschung gemacht. Die hohe Relevanz und Qualität ihrer Forschung zu postkolonialen Literaturen und Kulturen, ihre innovativen Forschungsansätze und ihr wissenschaftliches Ethos zeichnen sie besonders aus.“ Die Nominierung von Frau Borst zeige auch, dass die strategische Unterstützung der Geisteswissenschaften über substantielle Mittel aus dem Zukunftskonzept der Universität Bremen in der Exzellenzinitiative für die Verbundforschungsplattform „Worlds of Contradiction“ Früchte trage, so der Rektor.

    Engagement für bislang wenig sichtbare Forschungsgebiete

    Julia Borst ist an der Universität Bremen zweite Sprecherin des Instituts für postkoloniale und transkulturelle Studien (INPUTS) und Gründungsmitglied der Bremer Forschungsgruppe „Digitale Diaspora: vorgestellte Gemeinschaften im digitalen Raum“ der interdisziplinären Verbundforschungsinitiative Worlds of Contradiction. Von 2015 bis 2021 war die Romanistin Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Arbeitsgruppe von Professorin Gisela Febel im Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften der Universität Bremen. Seit April 2021 vertritt sie an der Universität Bremen die Professur für „Frankoromanistik: Literaturwissenschaft“.

    Unter anderem beschäftigt sich die Literatur- und Kulturwissenschaftlerin in ihrer Forschung aus postkolonialer Perspektive mit französisch- und spanischsprachigen Literaturen aus der Karibik, Afrika und Europa jenseits eines westlichen Kanons. Die Wissenschaftlerin macht dabei die kulturellen und humanitären Implikationen der Literaturen, die sie untersucht, sichtbar und verschafft den Autorinnen und Autoren sowie ihren Themen Respekt und Sichtbarkeit. Aktuell leitet Julia Borst zum Beispiel ein DFG-Forschungsprojekt, in dem spanischsprachige Literaturen von Autorinnen und Autoren afrikanischer Herkunft und die Frage afrodiasporischer Gemeinschaften in Europa im Mittelpunkt stehen. In anderen Projekten setzt sie sich mit der Darstellung von Gewalt und Trauma im haitianischen Gegenwartsroman und mit der literarischen Aufarbeitung des Holocausts in neueren Romanen des Globalen Südens auseinander. Julia Borst hat an der Universität Freiburg studiert und wurde an der Universität Hamburg promoviert.

    Bereits mehrere Auszeichnungen erhalten

    Die Romanistin wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. So erhielt Julia Borst 2019 den Sibylle Kalkhof-Rose Akademie-Preis für Geisteswissenschaften (Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz). Auch in der Lehre ist die 40-Jährige engagiert: So gewann sie 2016 mit der ehemaligen Bremer Romanistin und Privatdozentin Dr. Natascha Ueckmann den Berninghausenpreis der Universität Bremen für einen gemeinsamen Studientag und eine Lehrveranstaltung zu Haiti. Julia Borst studierte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau die Fächer Romanische Philologie und Wirtschaftspolitik und promovierte an der Universität Hamburg im Fach Romanische Philologie / Literaturwissenschaft.

    Glückwünsche von Bremens Senatorin

    „Anlässlich der Verleihung des Heinz Maier-Leibnitz-Preises gratuliere ich Frau Borst“, sagt die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling „Mit ihr erhält eine höchst engagierte Forscherin die wichtigste Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland. Mit ihrer Forschung an der Schnittstelle zwischen Literatur- und Kulturwissenschaften leistet sie einen bedeutenden Beitrag zu hochaktuellen Themen wie postkolonialen Kulturen, Holocaust und Diaspora.“

    Informationen zum Heinz Maier-Leibnitz-Preis

    Als Anerkennung und zugleich als Ansporn, ihre wissenschaftliche Laufbahn geradlinig fortzusetzen, wird der Heinz Maier-Leibnitz-Preis seit 1977 jährlich an hervorragende junge Forscherinnen und Forscher verliehen. Benannt nach dem Atomphysiker und früheren DFG-Präsidenten – in dessen Amtszeit er erstmals vergeben wurde – gilt der Preis nicht nur als der wichtigste seiner Art für den Forschungsnachwuchs in Deutschland. In einer Umfrage der Zeitschrift „bild der wissenschaft“ wählten die großen Forschungsorganisationen den Heinz Maier-Leibnitz-Preis zum drittwichtigsten Wissenschaftspreis in Deutschland überhaupt – nach dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der DFG und dem Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof Dr. Julia Borst (Vertretungsprofessur für „Frankoromanistik: Literaturwissenschaft“)
    Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften
    Universität Bremen
    Telefon. +49 421 218-68424
    E-Mail: borst@uni-bremen.de


    Weitere Informationen:


    http://www.dfg.de/gefoerderte_projekte/wissenschaftliche_preise/leibnitz-preis/2...
    http://www.fb10.uni-bremen.de/lehrpersonal/borst.aspx
    http://www.uni-bremen.de


    Bilder

    Professorin Julia Borst, Romanistin der Universität Bremen, hat den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2021 erhalten.
    Professorin Julia Borst, Romanistin der Universität Bremen, hat den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2021 ...
    Andreas Sierts
    Julia Borst

    Professorin Julia Borst, Romanistin der Universität Bremen, hat den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2021 erhalten. Das Bild zeigt die Wissenschaftlerin vor ihrem Büro im Gebäude GW2 auf dem Uni-Campus.
    Professorin Julia Borst, Romanistin der Universität Bremen, hat den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2021 ...

    Julia Borst


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Wissenschaftler
    Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Professorin Julia Borst, Romanistin der Universität Bremen, hat den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2021 erhalten.


    Zum Download

    x

    Professorin Julia Borst, Romanistin der Universität Bremen, hat den Heinz Maier-Leibnitz-Preis 2021 erhalten. Das Bild zeigt die Wissenschaftlerin vor ihrem Büro im Gebäude GW2 auf dem Uni-Campus.


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).