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06.05.2021 13:25

Zum Muttertag: Corona führt zu Mehrfachbelastung für Mütter in Familie und Beruf

Iris Meyer Stabsbereich Kommunikation
Leibniz-Institut für Bildungsverläufe

    Mama macht das schon! Dieses Credo gilt in Zeiten von Corona noch mehr als sonst. Das Bamberger Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi) hat mit einer Zusatzbefragung im Nationalen Bildungspanel (NEPS) gezeigt, welchen Mehrfachbelastungen Mütter während der Pandemie im Familien- und im Berufsleben ausgesetzt sind.

    Auswertungen der Corona-Zusatzbefragungen im Nationalen Bildungspanel (NEPS) aus dem Frühjahr 2020 zeigen, dass Mütter in der Corona-Pandemie in mehrfacher Hinsicht belastet sind. Ob beim Homeschooling, bei der Betreuung von Kleinkindern oder als Arbeitnehmerinnen – oft sind es die Frauen, die familiäre Mehrfachbelastungen der vergangenen Monate hauptsächlich schultern. Zwei Beispiele:

    Kinderbetreuung & Homeschooling: Ein Drittel der Mütter betreut alleine

    Die Daten zeigen, dass in der Krise vor allem Müttern die zentrale Rolle bei der Betreuung zukam –und damit bei schulpflichtigen Kindern auch im Homeschooling. Bei allen untersuchten Familien betreuten Mütter ihre Kita- oder Schulkinder während der Pandemie häufiger alleine als Väter. So waren bei Familien mit Kindern bis 14 Jahren im Frühjahr 2020 zu einem Drittel Mütter die alleinigen Betreuungspersonen. Zwar beteiligten sich Väter auch an der Kinderbetreuung – oft aber nur gemeinsam mit der Mutter oder unterstützt von Dritten. Und sogar wenn beide Elternteile beruflich ähnlich stark belastet waren, haben Frauen im ersten Corona-Lockdown die Kinderbetreuung häufiger allein übernommen.

    Beruf: Längere Arbeitszeit bei Müttern

    Die Zusatzerhebungen des LIfBi zeigten auch, dass für einige Befragtengruppen die Arbeitszeit in der Corona-Krise gestiegen ist. Insbesondere die Gruppe der Mütter mit Kindern arbeitete während des ersten Lockdowns deutlich mehr als zuvor. Dies zeigt: Die Belastung von Müttern ist nicht nur durch geschlossene Schulen und Betreuungseinrichtungen gestiegen. Auch in der Arbeitswelt erleben Mütter in Folge der Corona-Pandemie eine zusätzliche Belastung, die in der bisherigen Diskussion noch nicht thematisiert wurde.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Corinna Kleinert (https://www.lifbi.de/Personen/Profile/account/41)

    Dr. Gundula Zoch (https://www.lifbi.de/Personen/Profile/account/2246)


    Originalpublikation:

    Kleinert, C., Bächmann, A.-C. & Zoch, G. (2020). Analysen auf Basis der NEPS-Startkohorten 2, 4, 5 und 6. Erwerbsleben in der Corona-Krise: Welche Rolle spielen Bildungsunterschiede? (NEPS Corona & Bildung, Bericht Nr. 2). Leibniz-Institut für Bildungsverläufe (LIfBi). https://doi.org/10.5157/NEPS:Bericht:Corona:02:1.0

    Zoch, G., Bächmann, A.-C. & Vicari, B. (2020). Kinderbetreuung in der Corona-Krise: Wer betreut, wenn Schulen und Kitas schließen? Wie der berufliche Alltag von erwerbstätigen Eltern die Kinderbetreuung während des Lockdowns beeinflusst hat. (NEPS Corona & Bildung, Bericht Nr. 2) Leibniz-Institut für Bildungsverläufe. https://doi.org/10.5157/NEPS:Bericht:Corona:03:1.0


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    Anhang
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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