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12.05.2021 16:12

Erfahrungen und Hintergründe der Verschickungskinder in Hamburg 1945-1980

Janna Schlegelmilch Stabsstelle Hochschulentwicklung und Kommunikation
Ev. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie

    Forschungsprojekt an der Ev. Hochschule für Soziale Arbeit & Diakonie im Auftrag der Behörde für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration und der Rudolf-Ballin-Stiftung e.V.

    Die Erfahrungen und Hintergründe der Verschickungskinder in den Einrichtungen des Vereins für Kinder- und Jugendgenesungsfürsorge und der Rudolf-Ballin-Stiftung sind Untersuchungsgegenstand eines Forschungsprojekts an der Ev. Hochschule des Rauhen Hauses, das vom Frühjahr 2021 bis zum Sommer 2023 durchgeführt wird.

    Seit 2019 erhalten Erfahrungen und Erinnerungen von Verschickungskindern vermehrt öffentliche Aufmerksamkeit. Es handelt sich um Menschen, die in jungen Jahren getrennt von ihren Familien für mehrwöchige Aufenthalte zur vorbeugenden Kur oder Genesung in Kinderkureinrichtungen untergebracht waren. Zahlreiche der bisher publizierten Berichte schildern die oft lieblose und demütigende Behandlung bis hin zu körperlicher Gewalt, denen die Verschickungskinder ausgesetzt waren. Forschungsmethodisch gesicherte Erkenntnisse zu den unterschiedlichen Erfahrungen und Zeiträumen liegen bislang allerdings kaum vor.

    Die Hamburger Sozialbehörde und die Rudolf-Ballin-Stiftung haben die Ev. Hochschule für dieses Forschungsprojekt beauftragt, um vor dem Hintergrund der damals herrschenden gesundheitspräventiven und pädagogischen Zielsetzungen die Erfahrungen der Hamburger Kinder auf wissenschaftlich fundierter Basis beurteilen zu können.

    Das Forschungsprojekt gliedert sich in drei Etappen. Im ersten Halbjahr 2021 erfolgen eine Onlinebefragung von ehemaligen Verschickungskindern und eine Auswertung von relevanten Verwaltungsakten und Archivbeständen. Ab Herbst 2021 sind rund zwölf Master-Studierende des Studiengangs Soziale Arbeit der Ev. Hochschule in das Projekt eingebunden. Sie werden qualitative Interviews mit den Betroffenen, nach Möglichkeit auch mit ehemaligen Bediensteten der Kureinrichtungen, und weiteren Zeitzeugen führen. Im Frühsommer 2023 werden die Ergebnisse zusammengetragen, diskutiert und bewertet. Ein umfassender Forschungsbericht wird im Juli 2023 vorgelegt.

    Das Forschungsprojekt wird geleitet von Prof. Dr. Sarah Meyer und Prof. Dr. Johannes Richter von der Ev. Hochschule. Das Projekt ist als Lehrforschung angelegt, das in der zweiten Phase Masterstudierende einbezieht. Die Forschungsergebnisse sollen einen Beitrag zur zukünftigen, an Kinderechten orientierten Ausgestaltung stationärer Erziehung, Betreuung und Versorgung leisten.

    Ein wissenschaftlicher Beirat begleitet das Forschungsprojekt, ihm gehören neben weiteren wissenschaftlichen Fachleuten und Vertretungen der Auftraggeber auch ehemalige Verschickungskinder an.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Sarah Meyer
    (040) 655 91-293
    Forschung_Kinderverschickung_eh@rauheshaus.de

    Prof. Dr. Johannes Richter
    (040) 65591-371
    Forschung_Kinderverschickung_eh@rauheshaus.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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