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08.03.2004 12:01

SYNTHESYS - Start des weltweit größten Netzwerks naturkundlicher Institutionen

Heike Zappe Kommunikation, Marketing und Veranstaltungsmanagement
Humboldt-Universität zu Berlin

    Das Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin und der Botanische Garten Berlin-Dahlem der FU vertreten Deutschland

    Das Museum für Naturkunde der Humboldt-Universität zu Berlin und der Botanische Garten und das Botanische Museum Berlin-Dahlem, Freie Universität Berlin, bilden gemeinsam den deutschen Beitrag zu SYNTHESYS, dem ersten europaweiten Netzwerk naturkundlicher Institutionen. Die EU fördert dieses Projekt mit 13 Millionen Euro zur Entwicklung eines gemeinsamen europäischen Forschungsraums. Hierzu gehört der intereuropäische Wissenschaftleraustausch und der Ausbau der institutionellen Vernetzung. Die Beteiligung der beiden Institutionen bekundet so die Bedeutung der Berliner Sammlungen und ihrer Forschung im europäischen Kontext.

    Die wichtigsten naturhistorischen Forschungsinstitutionen aus 11 europäischen Ländern bilden das Forschungsnetzwerk SYNTHESYS. Dieses Projekt des neuen EU-Forschungsrahmenprogramms ermöglicht es europäischen naturkundlichen Forschern, Gastaufenthalte zu ihren Forschungsprojekten an renommierten Einrichtungen durchzuführen und gemeinsame Forschungs- und Sammlungsstandards zu entwickeln.

    Durch die Teilnahme der Berliner Einrichtungen ist es Europas Forschern erstmals möglich, derartige finanzierte Forschungsaufenthalte auch in der Hauptstadt durchzuführen. Schon jetzt lässt sich absehen, dass die Nachfrage nach Gastplätzen hier besonders hoch sein wird. Die bedeutenden Sammlungen werden dadurch der internationalen Forschung wesentlich besser zugänglich gemacht, die Internationalität der hiesigen Forschung deutlich gesteigert.

    Dr. David Unwin und Dr. Carsten Lüter vom Museum für Naturkunde (MfN) sowie Dr. Regine Jahn vom Botanischen Garten und Botanischen Museum (BGBM) koordinieren den Aufenthalt für zahlreiche Forschungskollegen, von denen bereits mehrere Hundert ihr Interesse am Studium der einmaligen Sammlungen der Berliner naturkundlichen Museen geäußert haben. So sind unter anderem das weltberühmte Fossil Archaeopteryx und die einzigartigen Tendaguru-Dinosaurier sowie der botanische Artenreichtum von großem Forschungsinteresse.

    Die Berliner Institutionen kooperieren auch intensiv beim Ausbau elektronischer Zugangsmöglichkeiten zu den wertvollen Sammlungsdaten mit mehreren europäischen Partnern unter der Leitung von Prof. Dr. Walter Berendsohn vom BGBM.

    Die beiden Museumsdirektoren Prof. Dr. Hans-Peter Schultze und Prof. Dr. Werner Greuter sind stolz auf den Beitrag ihrer Einrichtungen: "Es war unser ganz persönliches Interesse, das Museum für Naturkunde und den Botanischen Garten in dieses Projekt einzubringen. Es freut uns daher besonders, dass SYNTHESYS von der EU als so herausragend bewertet und bewilligt wurde. Damit wird eine enge Vernetzung der Naturkundemuseen Europas geschaffen."

    Ansprechpartner:
    Museum für Naturkunde
    Dr. David Unwin, Tel 030/2093-8577 David.unwin@museum.hu-berlin.de
    Dr. Carsten Lüter, Tel 030/2093-8529
    carsten.lueter@museum.hu-berlin.de

    Botanischer Garten und Botanisches Museum
    Dr. Regine Jahn: Tel. 030/838-50142:
    r.jahn@bgbm.org
    Prof. Dr. Walter Berendsohn Tel. 030/838-50143
    w.berendsohn@bgbm.org

    Zum Hintergrund:

    Europas angesehenste Institutionen im Bereich der naturhistorischen Forschung, darunter zahlreiche Museen und Botanische Gärten, haben sich zur Gründung von SYNTHESYS zusammengeschlossen - dem weltweit ersten und größten naturhistorischen Netzwerk.

    Das Projekt wurde vom Consortium of European Taxonomic Facilities (CETAF) initiiert und wird enorme Ressourcen in Form wissenschaftlicher Sammlungen, Laborkapazitäten und Forschungsexpertise zu einer integrierten Informationsquelle über die belebte Welt unter einem Dach vereinen.

    20 wissenschaftliche Institutionen aus 11 europäischen Ländern liefern dazu eine einmalige Zusammenstellung zoologischer, botanischer, entomologischer, geologischer und paläontologischer Sammlungsstücke, die sich auf mehr als 337 Millionen Einzelobjekte summieren. Das naturhistorische Museum in London koordiniert das Projekt. Insgesamt wurden im Rahmen des 6. Forschungsrahmenprogramms der EU - der Hauptquelle wissenschaftlicher Förderung auf europäischer Ebene - 13 Millionen Euro aus dem Programmteil Infrastrukturförderung für SYNTHESYS zur Verfügung gestellt.

    Zum ersten Mal überhaupt werden Europas weltweit bedeutende naturhistorische Sammlungen und Einrichtungen für Wissenschaftler aus ganz Europa koordiniert zur Verfügung stehen. Dadurch wird die Möglichkeit zum Informationsaustausch und zu gemeinschaftlichen Projekten z. B. im Bereich der Biodiversitäts- und Umweltforschung geschaffen. SYNTHESYS ermöglicht dabei den Zugang zu diesen immensen Schätzen und gestattet eine Übersicht über die Sammlungen, die Mitarbeiter, das Know-How und die spezifische Expertise der beteiligten Institutionen.

    Zusätzlich wird SYNTHESYS die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler auf Fragen der Qualitätssicherung sowie auf Pflege, Umgang und Erweiterung von Sammlungen lenken. Dazu werden Trainingsprogramme, Workshops sowie Richtlinien für Pflege, Unterbringung und Erhalt von Sammlungsmaterial erarbeitet und die bestehenden Ansätze zur Informationsvernetzung im Internet weiter ausgebaut.

    "SYNTHESYS wird die Bearbeitung unserer Sammlungen und die Verbreitung unseres Wissens zum größtmöglichen Nutzen aller garantieren", sagt Graham Higley, Leiter der Bibliothek und des Informations-Service des Natural History Museum in London und gesamtverantwortlich für SYNTHESYS. "Es wird den Partnerinstitutionen gestatten, höchste Standards bei der Pflege der Sammlungen anzuwenden und so eine möglichst lange Verfügbarkeit zu sichern", so Higley weiter.

    Um die begehrten Fördermittel bewarben sich insgesamt 59 Projekte, SYTHESYS wurde als das beste der 14 erfolgreichen Vorhaben ausgewählt. 9,5 Millionen Euro stehen für wissenschaftliche vollfinanzierte Forschungsaufenthalte von Gastforschern aus der EU und den assoziierten Ländern zur Verfügung. Dies wird zur einer erhöhten Nutzung der Ressourcen von Europas leitenden Institutionen führen und verbesserte Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Naturwissenschaftler schaffen. 3,5 Millionen Euro fließen in die sogenannten Networking Activities, zu denen die Koordination des Netzwerks selbst und die gemeinsamen Informationsverarbeitungs- und Qualitätssicherungsverfahren gehören.

    Marian Ramos, Vorsitzende von CETAF und Vize-Direktorin für Forschung am Museo Nacional des Ciencias Naturales, Spanien, dazu: "Mit einer Initiative wie SYNTHESYS ist CETAF bestrebt, die Qualität der Mitglieder-Institutionen durch Verstärkung der Zusammenarbeit zu verbessern und zwar durch Optimierung der Nutzung von Sammlungen, Ausrüstung und Kapazitäten sowie durch erhöhte Kommunikation und den Austausch wissenschaftlicher Expertise. Diese verstärkte Kooperation wird sowohl Wissenschaftlern als auch der Gesellschaft insgesamt einen großen Nutzen bringen."


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Geowissenschaften, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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