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08.03.2004 13:00

Fachbereich Statistik: 30 Jahre Statistik und Jahrestagung der Gesellschaft für Klassifikation

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Gleich zwei zentrale Ereignisse bestimmen das Geschehen am Fachbereich Statistik der Universität Dortmund. Am 8. März feiert der Fachbereich mit einer Festveranstaltung im Audimax sein 30. Gründungsjubiläum. Anschließend, vom 9. bis zum 11. März begrüßen die Dortmunder Statistiker zudem die Mitglieder der Gesellschaft für Klassifikation zu ihrer 28. Jahrestagung.

    30 Jahre Statistik
    "Zwei Studenten und vier Professoren", so titelte eine Zeitung vor 1973. Damals, im Gründungsjahr 1973, war der Fachbereich Statistik ein Novum in der deutschen Hochschullandschaft. Aber auch heute noch ist ein eigenständiger Fachbereich Statistik in der deutschen Hochschullandschaft eine Ausnahmeerscheinung.

    1974 nahm die Dortmunder Statistik den geregelten Studienbetrieb auf. Zur Startmannschaft gehörten vier Professoren und zwölf Assistenten. Zu den Persönlichkeiten, die den Fachbereich maßgeblich geprägt haben, zählen unter anderem Prof. Dr. Friedhelm Eicker und Prof. Dr. Siegfried Schach. Friedhelm Eicker forcierte als Gründungsdekan den Ausbau des Fachbereichs und trieb die Ausrichtung eines Lehrstuhls auf die computergestützte Statistik voran. Mittlerweile ist der Fachbereich auf 450 Studierende, 10 Hochschullehrer und 18 wissenschaftliche Mitarbeiter angewachsen. Außerdem bietet der Fachbereich neben dem Diplomstudiengang Statistik seit Winter 2002/2003 auch einen Bachelor-/Masterstudiengang in Datenanalyse- und Datenmanagement an.

    Ihren 30-jährigen Geburtstag feiern die Dortmunder Statistiker am 8. März im Audimax des Mathematikgebäudes und haben hierzu auch alle Ehemaligen und Freunde des Fachbereichs einladen. Fünf Redner werden Festvorträge halten und auch einen Blick in die Vergangenheit wagen: Prof. Schach als Emeritus, Prof. Ludwig Fahrmeier vom Schwesterinstitut in München, Prof. Maria Blettner als eine der ersten Absolventinnen sowie Dr. Nick Fieller und Prof. Kenneth Koehler von den Partneruniversitäten Sheffield und Ames. Zuvor wird die erste Absolventenfeier stattfinden, in deren Rahmen die Abschlussurkunden überreicht werden. Insgesamt 41 Absolventen und Absolventinnen gab es im Jahr 2003, darunter ein Bachelor-Abschluss.

    Jahrestagung der Gesellschaft für Klassifikation

    Einen Einblick in die Bandbreite der Anwendung statistischer Methoden bietet die Jahreskonferenz der Gesellschaft für Klassifikation vom 9. bis zum 11. März an der Universität Dortmund, die dieses Jahr zusammen mit der niederländisch/flämischen Klassifikationsgesellschaft (VOC) veranstaltet wird. Klassifikation bezeichnet die Methode zur Einordnung von Objekten in Kategorien, Klassen oder Gruppen, die dann einer weiteren statistischen Analyse unterzogen werden können.

    Welche Rolle diese Methoden in anderen wissenschaftlichen Disziplinen spielen, zeigt ein Blick in das umfangreiche, 226 Vorträge umfassende Tagungsprogramm: Neben Beiträgen zur klassifikatorischen Methodenentwicklung erwartet die rund 300 Teilnehmer z.B. Berichte zu Anwendungen in der Archäologie, der Biologie, den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, der Linguistik, der Musik und der Bibliothekswissenschaften.

    So zeigt David Steinberg von der Tel Aviv University, wie klassifikatorische Methoden bei der Auswertung seismischer Daten bei der Überwachung des Atomwaffensperrvertrages eingesetzt werden. Ein anderes Beispiel ist der Vortrag von Cees Snoek von der Universität Amsterdam, in dem er ein Verfahren vorstellt, mit dem eine Fußballübertragung automatisch zu einem ausschließlich die Highlights umfassenden Kurzbeitrag zusammengeschnitten werden kann.

    Zum Workshop "Statistik in den Medien" am Mittwoch, den 10. März ab 13.30 Uhr laden der Fachbereich Statistik und das Institut für Journalistik auch interessierte Laien herzlich in den Raum E28 im Mathematikgebäude (Vogelpothsweg 87, Campus Nord) ein. Dr. Stefan Niermann vom Institut für quantitative Wirtschaftsforschung der Universität Hannover stellt Modelle zur Schätzung von Fußballergebnissen vor. Um Statistik aus der Sicht der journalistischen Praxis einschätzen zu können, haben die Tagungsorganisatoren zwei prominente Medienvertreter für den Workshop gewinnen können. ZDF-Sportreporter Thomas Wark nimmt zu Sinn und Unsinn von Statistiken Stellung, Holger Wormer, Wissenschaftsredakteur der Süddeutschen Zeitung und zur Zeit auch Vertretungsprofessor für Wissenschaftsjournalismus an der Universität Dortmund, stellt die Frage, ob Journalisten nur Statisten der Statistiken sind. Ein Beispiel für den medialen Umgang mit Statistiken beleuchtet Prof. Walter Krämer anhand von zehn Lebenslügen der modernen Gesundheitspolitik in seinen "Ketzerischen Ansichten eines Statistikers".
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    Weitere Informationen:
    Universität Dortmund
    Fachbereich Statistik
    Prof. Dr. Claus Weihs
    Vogelpothsweg 87
    44227 Dortmund
    Telefon: 0 231 755-3109
    Telefax: 0231 755-3918
    E-mail: dekanat@statistik.uni-dortmund.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Mathematik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Physik / Astronomie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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