idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
20.05.2021 14:43

Projekt zur Datenauswertung: Unterschiedliche Ergebnisse bei gleicher Datenbasis?

Dr. Thomas Wittek Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Warum variieren Studienergebnisse so stark? Das kann an mehreren Faktoren liegen: an unterschiedlichen wissenschaftlichen Fragestellungen oder daran, dass verschiedene Personengruppen untersucht wurden. Oder liegt es daran, dass mit unterschiedlichen statistischen Methoden ausgewertet wurde? Dr. Bernd Kowall, Wissenschaftler am Institut für Medizinischen Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen, will diesem Ansatz nachgehen und das Methodenbewusstsein in der wissenschaftlichen Community stärken. Die Volkswagenstiftung unterstützt sein Forschungsvorhaben am Universitätsklinikum Essen mit 120.000 Euro in den nächsten 18 Monaten.

    Wenn verschiedene Forscher:innen genau dieselben Datensätze analysieren, um eine präzise festgelegte Forschungsfrage zu beantworten, können unterschiedliche Ergebnisse nur an den angewendeten Methoden liegen. Um das zu testen, sollen Forschende aus der Epidemiologie und Biometrik identische Datensätze mit einer exakt vorgegebenen Fragestellung zur Analyse erhalten. „Wir erwarten, dass die Kolleginnen und Kollegen zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen,“ sagt der Epidemiologe Dr. Bernd Kowall. Denn wie bei allen Studien stehen die Forschenden auch hier vor einigen Herausforderungen. Sie müssen sich beispielsweise entscheiden, welche Ein- und Ausschlusskriterien angewendet werden sollen, wie man mit fehlenden Werten umgehen möchte, welches Regressionsmodell herangezogen und für welche Variablen adjustiert werden soll. All das beeinflusst die Ergebnisse. Wie stark der Effekt ist, darauf sind die Essener Forscher selbst gespannt.

    „Unser Projekt soll in jedem Fall dazu beitragen, das Bewusstsein der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Effekte verschiedener methodischer Vorgehensweisen zu schärfen“, so Kowall. „Und es soll zeigen, wie wichtig es ist, in wissenschaftlichen Veröffentlichungen auch die angewendeten Methoden möglichst detailliert und für Außenstehende transparent darzustellen. Derzeit sind Dritte kaum in der Lage, mit den in einem epidemiologischen Paper zur Verfügung gestellten Angaben die Daten exakt zu reproduzieren.“

    Mehr zum Projekt „One and the same data, different results – how much do the results of epidemiological studies depend on who does the analysis?“ unter https://portal.volkswagenstiftung.de/search/projectDetails.do?ref=9A304


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Dr. Bernd Kowall, Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Tel. 0201/723-77295, bernd.kowall@uk-essen.de


    Weitere Informationen:

    http://Redaktion: Milena Hänisch, Medizinische Fakultät, Tel. 0201/723-6274, milena.haenisch@uk-essen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Medizin
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).