idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.05.2021 10:13

Polarstern startet Richtung Arktis

Sebastian Grote Kommunikation und Medien
Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung

    Expedition in das Langzeitobservatorium zwischen Grönland und Spitzbergen

    Am Pfingstmontag, den 24. Mai 2021 startet die Polarstern Richtung Arktis. In der Framstraße zwischen Grönland und Spitzbergen werden gut 50 wissenschaftliche Fahrtteilnehmende die seit über 20 Jahren laufenden Langzeitbeobachtungen im sogenannten AWI HAUSGARTEN fortsetzen. Sie erforschen hier den Einfluss von Umweltveränderungen auf das arktische Tiefseeökosystem.

    Die Arktis verändert sich: Steigende Wassertemperaturen und der Rückgang des Meereises bewirken dadurch Ökosystemverschiebungen im offenen Wasser und im tiefen Ozean. „Wir wollen die Änderungen im Ökosystem ermitteln und quantifizieren sowie Rückkopplungen auf ozeanographische Prozesse untersuchen“, sagt Dr. Thomas Soltwedel, Tiefseebiologe am Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und Leiter der Expedition. „Unsere Untersuchungen beinhalten die Identifizierung räumlicher und zeitlicher Entwicklungen in der Funktion ausgewählter Plankton- und Benthos-Gemeinschaften“, sagt Thomas Soltwedel, der am AWI die Sektion Tiefsee-Ökologie und -Technologie leitet. Die Beobachtungsdaten sollen zukünftig in ein umfassendes Repositorium einfließen, das sich derzeit im Aufbau befindet.

    Die Expedition soll darüber hinaus genutzt werden, um weitere Installationen für das FRAM (Frontiers in Arctic marine Monitoring) Ozeanbeobachtungssystem aufzubauen. FRAM wird kontinuierliche Untersuchungen von der Meeresoberfläche bis in die Tiefsee ermöglichen und zeitnah Daten zur Erdsystem-Dynamik sowie zu Klima- und Ökosystem-Veränderungen liefern. „Daten des Beobachtungssystems werden zu einem besseren Verständnis der Veränderungen in der Ozeanzirkulation, den Wassermasseneigenschaften und des Meereisrückgangs sowie deren Auswirkungen auf das arktische, marine Ökosystem beitragen“, berichtet Thomas Soltwedel. Neben einem autonomen unbemannten Fluggerät (Unmanned Aerial Vehicle, UAV) setzt das Forschungsteam hierfür auch verschiedene autonome, in der Wassersäule agierende (Autonomous Underwater Vehicle, AUV) sowie auf dem Tiefseeboden operierende Unterwasserfahrzeuge (Benthic Crawler) ein. Darüber hinaus untersuchen die Forschenden den Eintrag von Plastikmüll in den Ozean. Dabei betrachten sie vertikale Plastikflüsse von der Meeresoberfläche zum Meeresboden und die Wechselwirkungen zwischen Plastik und marinen Organismen.

    Die gut 50 wissenschaftlichen Fahrtteilnehmenden waren ebenso wie die gut 40 Polarstern Crewmitglieder rund zwei Wochen in strenger Quarantäne in einem Bremerhavener Hotel. Nach drei negativen Corona-PCR-Tests gibt es grünes Licht für den Expeditionsstart. Die Polarstern wird am 28. Juni in ihrem Heimathafen Bremerhaven zurückerwartet.

    Hinweise für Redaktionen

    Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die AWI-Pressestelle: medien(at)awi.de

    Druckbare Bilder finden Sie in der Online-Version dieser Pressemitteilung unter: https://www.awi.de/ueber-uns/service/presse.html

    Das Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der gemäßigten sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der 19 Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.


    Bilder

    Arktische Packeisgrenze
    Arktische Packeisgrenze
    Stefan Hendricks
    Alfred-Wegener-Institut / Stefan Hendricks


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Arktische Packeisgrenze


    Zum Download

    x

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).