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09.03.2004 10:21

Über Stock und Stein!

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Institut für Sport und Sportwissenschaft stellt neue Studie zur Sturzprävention im Alter mit überraschenden Ergebnissen vor

    Institut für Sport und Sportwissenschaft stellt neue Studie zur Sturzprävention im Alter mit überraschenden Ergebnissen vor

    An die 30 Prozent der über 65-Jährigen und 40 Prozent der über 80-Jährigen stürzen mindestens ein Mal pro Jahr. Schwere Verletzungen, Knochenbrüche und Pflegebedürftigkeit sind die Folge. Hinzu kommen immense Kosten für die Rehabilitation. Gleichzeitig gehört Deutschland neben Japan zu den Ländern, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts die weltweit stärkste demographische Alterung verzeichnen: zur Zeit ist jeder fünfte Einwohner über 60 Jahre alt. In etwa 30 Jahren wird dies auf jeden Dritten zutreffen. Körperlicher Leistungsabbau und damit verbundene Unsicherheiten beim Gehen sind aufgrund der biologischen Alterungsprozesse daher keine Randerscheinung mehr, sondern ein alltägliches Phänomen.

    In einer Studie haben Dr. Urs Granacher und Dr. Dieter Strass vom Institut für Sport und Sportwissenschaft der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg nun 60 Senioren im Alter von 60 bis 80 Jahren untersucht, die 13 Wochen lang ein Training zur Sturzprävention absolviert haben. Dabei teilten sie die Teilnehmer in drei Gruppen ein: die ersten beiden Gruppen durchliefen drei Mal pro Woche für jeweils eine Stunde ein Training. Während die erste Gruppe ein altersgerechtes Krafttraining an Kraftmaschinen erhielt, um die Beine zu trainieren, nahm die zweite Gruppe an sensomotorischen Übungen teil. Letzteres wurde auf unterschiedlichen instabilen Unterlagen ausgeführt, um das Gleichgewicht zu trainieren. Die dritte Gruppe, eine Kontrollgruppe, trainierte dagegen überhaupt nicht.

    Anhand von speziellen Tests überprüften Granacher und Strass anschließend im Biomechaniklabor der Freiburger Universität die Auswirkungen des Trainings auf alltägliche Situationen wie zum Beispiel beim Stolpern und verglichen die drei Gruppen miteinander. Die Tests ergaben, dass durch regelmäßiges Training ein erheblicher Kraftzuwachs, sowohl bei der Schnellkraft, als auch bei der Maximalkraft festgestellt wurde und damit die Sturzgefahr wesentlich reduziert wird. Für Überraschung sorgten dabei die Ergebnisse des sensomotorischen Trainings: die Teilnehmer zeigten eine höhere Reflexaktivität, die vorher nicht zu erwarten war. Damit ist das sensomotorische Training von entscheidender Bedeutung für die Sturzprävention. Im Gegensatz zum Krafttraining wurde die Effektivität dieser Übungen bei älteren Menschen jedoch erst jetzt zum ersten Mal wissenschaftlich untersucht.

    Kontakt

    Prof. Dr. Albert Gollhofer,
    Dr. Dieter Strass,
    Dr. Urs Granacher
    Institut für Sport und Sportwissenschaft
    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    Schwarzwaldstr. 175
    79 177 Freiburg
    Tel.: 0761/ 203-4522
    Fax: 0761/ 203-4534
    Email: ug@sport.uni-freiburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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