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10.03.2004 10:45

Daten schwirren wie Bienen zu Blumen

Dr. Johannes Ehrlenspiel Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Die Zukunft gehört der mobilen Datenverarbeitung. Doch für viele Geräte ist die Bandbreite von Bluetooth & Co. nicht erforderlich und der Energieverbrauch zu hoch. Für Schaltungen mit dem sparsamen Funkstandard ZigBee steht in Duisburg eine CMOS-Fertigungslinie.

    Ein Merkmal der schönen neuen Elektronikwelt ist die zunehmende Drahtlosigkeit. Schon jetzt unterhalten sich viele der digitalen Heinzelmännchen miteinander über Mobilfunkstandards und via Infrarot oder Bluetooth in Wireless Local Area Networks. Je mehr Kabel und Stecker aussterben, desto stärker engagieren sich internationale Vereinigungen wie das IEEE, auch für diesen Bereich einheitliche Standards zu definieren und zu etablieren. Das Institute of Electrical and Electronic Engineers mit mehr als 360 000 Mitgliedern in etwa 175 Staaten hat dazu die 802.15 WPAN Task Group 4 eingerichtet. Dieses Gremium kümmert sich um einen Standard, der nach mehreren Umbenennungen ZigBee(TM) heißt. Dass es ernst ist, zeigt schon der Blick in die Runde der mehr als 35 Mitglieder: Darunter finden sich illustre Namen wie Honeywell, Invensys, Mitsubishi, Motorola und Philips. Erste Geräte bauen sie seit 2003 - in diesem Jahr sollen Produktionen in Serie beginnen.

    Doch wozu ein neuer, für jeden Hersteller frei zugänglicher (nicht proprietärer) Standard? Zumal ZigBee meist in den gleichen Frequenzbereichen wie Bluetooth funkt? ZigBee schließt eine Lücke, die Bluetooth hinterlassen hat: Die breitbandigen Standards sind für Datenzwerge wie Sensoren in Wetterstationen und medizinischen Geräten, Alarmanlagen, Lichtschalter, kabellose Computermäuse oder Wächter in der Industrie überdimensioniert. ZigBee erreicht mit maximal 250 Kilobit pro Sekunde eine Datenrate, die je nach Frequenz nur rund 10 bis 25 Prozent von Bluetooth beträgt. Das Hauptargument jedoch ist der Energieverbrauch: Da die Geräte im allgemeinen mit Batterien betrieben werden, empfinden viele Anwender einen zu häufigen Wechsel als lästig. Bei ZigBee halten Batterien je nach Datenaufkommen und Funkreichweite mehrere Monate bis Jahre. Hat das Gerät nichts zu tun, verfällt es in einen energetischen Tiefschlaf.

    Bislang existieren erst wenige Unternehmen, die Chips oder Systeme mit dem neuen Funkstandard bauen oder ausrüsten. "Wir verzeichnen zurzeit ein stark wachsendes Interesse unserer Kunden an diesen neuartigen Funklösungen", verrät Dr. Rainer Kokozinski vom Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS in Duisburg. Als Leiter der Abteilung Wireless Chips und Systeme entwickeln er und seine Mitarbeiter das komplette Schaltungslayout mit Sensorik oder setzen ZigBee-Module auf bestehende Systeme auf.

    Ansprechpartner:
    Dr. Rainer Kokozinski
    Telefon 02 03 / 37 83-1 94, Fax -1 53, rainer.kokozinski@ims.fraunhofer.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ims.fhg.de/datenblaetter/wcs/wls_chip/wls_chip-e.pdf
    http://www.zigbee.org
    http://www.fraunhofer.de/mediendienst


    Bilder

    Als habe der Zickzackflug von Bienen über eine Blumenwiese bei ZigBee Pate gestanden: Im drahtlosen Multi-Hop-Netzwerk mit bis zu 250 Knoten und 70 Metern Reichweite suchen sich die Daten den schnellsten und günstigsten Weg selbst. © Fraunhofer IMS
    Als habe der Zickzackflug von Bienen über eine Blumenwiese bei ZigBee Pate gestanden: Im drahtlosen ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Maschinenbau
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Als habe der Zickzackflug von Bienen über eine Blumenwiese bei ZigBee Pate gestanden: Im drahtlosen Multi-Hop-Netzwerk mit bis zu 250 Knoten und 70 Metern Reichweite suchen sich die Daten den schnellsten und günstigsten Weg selbst. © Fraunhofer IMS


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